Bild
Der Stier kommt
Szenen aus dem spanischen Volksleben gehörten zu Plácido Francés y Pascuals bevorzugten Themen. Seine Arbeiten, so der zeitgenössische Kunstkritiker Francisco Alcántara, waren insbesondere wegen ihrer präzisen Zeichnung und ihres humoristischen Feingefühls geschätzt (vgl. F. Alcántara, La exposicion nacional de bellas artes, Madrid 1897, S. 257); Qualitäten, die auch die 1891 für den preußischen Staat aus der Internationalen Kunstausstellung in Berlin angekaufte Genreszene »Der Stier kommt (¡Que viene el torro!)« besitzt. Francés y Pascuals Bildsujet ist hier das volksbelustigende Spektakel eines Stierlaufs durch die engen Gassen Granadas. Doch der spanische Maler stellt nicht etwa das dramatische Stierrennen dar, sondern berichtet mit scherzhaftem Augenzwinkern von der hellen Aufregung, die auf der staubigen Straße entsteht, als der eigentlich den Stier hetzende Torero selbst zum Gejagten wird und auf einen Planwagen flüchtet, in dem bereits eine Gruppe Frauen mit angstverzerrten Gesichtern Schutz gesucht hat. Eine Mutter eilt mit ihren beiden Kindern davon, ihr Sohn ist in seiner Hast gestürzt. Ein Soldat blickt vorsichtig hinter dem Karren hervor und späht die schmale Gasse hinunter. Dort, im Schatten der Häuser, steht gelassen der Stier. | Regina Freyberger
- Material/Technik
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Öl auf Leinwand
- Maße
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Höhe x Breite: 70 x 98 cm
- Standort
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Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
- Inventarnummer
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A I 481
- Letzte Aktualisierung
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08.08.2023, 11:02 MESZ
Datenpartner
Alte Nationalgalerie. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bild
Beteiligte
- Plácido Francés y Pascual (1834 - 1902), Maler*in
Entstanden
- vor 1888