Bestand

Bekmann (Beckmann), Johann Christoph (Bestand)

Findmittel: Datenbank; Findbuch, 1 Bd.

Bestandsbeschreibung: Lebensdaten: 1641 - 1717

Der vorliegende Nachlass des Theologen, Topographen und Historikers Johann Christoph Be(c)kmann gelangte laut der Akte" I. HA Geheimer Rat, Rep. 9 Allgemeine Verwaltung, K Lit. F Fasz. 11" im Jahr 1717 und nach 1860 in das Geheime Staatsarchiv. 1717 befahl der König Friedrich Wilhelm I. alle Schriftstücke aus dem Nachlass, die im Zusammenhang mit der vorfinanzierten märkischen Chronik standen, in das Archiv zu bringen. Die Akte beinhaltet ferner Schriftwechsel aus den Jahren 1860 mit der Information darüber, dass Adolph Friedrich Riedel (Archivrat des Ministerialarchivs) den Nachlass als "altes Papier" für sehr wenig Geld erworben hat. Vermutlich ist der Nachlass somit 1874 mit der Vereinigung des Geheimen und des Ministerialarchivs in das Geheime Staatsarchiv gelangt.

Inhaltlich handelt es sich um einen umfangreichen literarischen Nachlass zur märkischen Geschichte und Topographie; besonders das Material zu der von Bernhard Ludwig Bekmann herausgegebenen "Historischen Beschreibung der Chur und Mark Brandenburg" und zu den ungedruckten Teilen über die Mittelmark, Neumark und Uckermark.

Das ursprüngliche Findbuch wurde durch B. Reuter und Carl Sattler erstellt und enthielt folgende Bemerkung von Arnold vom 13.3.1905: "Von Bekmann´s Topographie ist bekanntlich nur Bd. 1. und 2. gedruckt, der 3. die Neumark behandelnde Theil, ist ungedruckt. Das Original-Manuskript dieses 3. Bandes soll in Hohenauen bei der Familie von der Hagen beruhen; Abschriften davon existieren mindestens 3:
1) bei der Kgl. Regierung in Frankfurt a/O.;
2) im Märkischen Provinzial-Museum zu Berlin;
3) im Besitz von Prof. Schmoller hier (siehe im Nachlass Bekmann V Nr. 1)
Kletke, Neumärkische Reposten (Forschungen 10, S. 2 öft.) citiert eine Abschrift Fidicin´s; diese dürfte mit No. 2 (cfr GStA 693/05) identisch sein."

Ein weiterer Nachlassteil Bekmanns mit Manuskripten einer Geschichte der Neumark und Reformationsgeschichte der Kurmark befindet sich gemäß der Zentralen Datenbank Nachlässe im Brandenburgischen Landeshauptarchiv.

Die Datenbankeingabe erledigte Fr. Pistiolis. Leichte Titeländerungen und die Vorworterstellung geschahen durch die Unterzeichnende. Bei der jetzigen Nachlassbearbeitung wurde der Einfachheit halber nach laufenden Nummern umsigniert. Eine entsprechende Konkordanz befindet sich am Findbuchende.

Laufzeit: (16. Jh.) 1553, 17. - 18. Jh., ohne Datum

Umfang: 5,2 lfm

Zu bestellen: VI. HA, Nl Bekmann, J. C., Nr. ...

Zu zitieren: GStA PK, VI. HA Familienarchive und Nachlässe, Nl Johann Christoph Bekmann, Nr. ...

Berlin, Juli 2011

(Archivoberinspektorin Sylvia Rose)




Lebensdaten:

13.9.1641 geboren in Zerbst
Vater: Christian Becman (1580-1648), Superintendent und Professor der Theologie am Gymnasium illustre in Zerbst seit 1627, theologischer Schriftsteller
Mutter: Margarete, Tochter des Stadtkämmerers Gregorius Enke in Zerbst

Besuch der Johannisschule

1657

ab 1659 Besuch des Gymnasiums illustre in Zerbst

Hochschule in Frankfurt/Oder

1661 Magister

1662-1666 Aufenthalt zur Vorbereitung auf das Lehramt in Holland und England

1667 Professor der griechischen Sprache an der Universität Frankfurt/Oder

1670 außerordentlicher Professor der Geschichte an der Universität Frankfurt/Oder (1676 ordentlicher Professor)

1672 Doktor der Theologie und Rektor der Universität

seit 1673 Universitätsbibliothekar

1678 Anlage des botanischen Gartens

1687 Professor der Politik an der Universität Frankfurt/Oder

1690 Professor der Theologie an der Universität Frankfurt/Oder

6.3.1717 gestorben in Frankfurt/Oder

"[ ] Er erwarb sich durch Werke wie seine Historia orbis terrarum und Arbeiten zur Geschichte des Johanniterordens, der Stadt, Universität und Bibliothek Frankfurt u. a. einen Ruf als Historiker. Auf Veranlassung des Fürsten Johann Georg von Anhalt, der in seiner Eigenschaft als Statthalter der Mark Brandenburg und in gleicher Weise als Mäzen der Geisteswissenschaft im eigenen Lande auf ihn aufmerksam wurde, verfasste er eine auf betont archivalischer Quellenforschung beruhende Historie des Fürstentums Anhalt nebst Nachtragsband. Diese sowie eine im Manuskript hinterlassene Geschichte der Kurmark bedeuteten einen erfreulichen Fortschritt in der Entwicklung der Territorialgeschichtsschreibung der Zeit [ ]" (aus Neue Deutsche Biographie, Bd. 1, S. 730)

Unter dem Namen Hubertus Mosanus wechselte er Streitschriften mit dem lutherischen Theologen H. J. Masius.




Literatur (Auswahl):

von Bekmann:
" Meditationes politicae, 1679

" Conspectus doctrinae politicae, 1691

" Historia orbis terrarum geographica et civilis, Frankfurt 1698 (oder 1680 lt. ADB?)

" Historie des Fürstentums Anhalt, 2 Bde., Zerbst 1710

" Accessiones historiae Anhaltinae, Zerbst 1716

" Historische Beschreibung der Chur und Mark Brandenburg, ergänzt, fortges. u. hrsg. v. B. L. Bekmann, 2 T., Berlin 1751-54

" ausführliches Verzeichnis bei A. G. Schmidt, Anhalt'sches Schriftstellerlexikon, Bernburg 1830, S. 28.

über Bekmann:
" C. G. Jöcher, Allgemeines Gelehrten-Lexicon. Bd. 1. Leipzig 1750, sp. 904/905

" C. R. Hausen, Geschichte der Universität und Stadt Frankfurt an der Oder, Frankfurt an der Oder 1800

" J. S. Ersch, J. G. Gruber, Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste. Sect. 1, Theil 8. Leipzig 1822, S. 306-307

" "Becman, Johann Christoph" von R. Specht, in: Neue Deutsche Biographie 1, Berlin 1953, S. 730

" Allgemeine Deutsche Biographie. Bd. 2. Berlin 1967, S. 240-241

" H.-U. Delius, Johann Christoph Bekmann's handschriftliche "Brandenburgische Kirchengeschichte". In: Jahrbuch für Berlin-Brandenburgische Kirchengeschichte, Bd. 47, 1972, S. 71-91

" F. Wochnik, Die Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Nikolaus zu Wilsnack im späten Mittelalter. In: Forschungen zur brandenburgischen und preußischen Geschichte, hrsg. im Auftrag der Preußischen Historischen Kommission von Johannes Kunisch, NF 1, 1999, S. 1-32

" L. Noack und J. Splett, Bio-Bibliographien. Brandenburgische Gelehrte der Frühen Neuzeit. Bd. 3 Mark Brandenburg 1640-1713. Berlin 2001, S. 36-60 (Veröffentlichungen zur brandenburgischen Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit)

Die Angaben für den Lebenslauf und der Literatur wurden überwiegend den Artikeln in der NDB, der ADB und der Enzyklopädie von Ersch und Gruber entnommen.

Zitierweise: GStA PK, VI. HA, Nl Bekmann, J. C.

Reference number of holding
Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, VI. HA, Nl Bekmann, J. C.
Extent
Umfang: 5,2 lfm (147 VE); Angaben zum Umfang: 5,2 lfm (147 VE)
Language of the material
deutsch

Context
Tektonik >> NICHTSTAATLICHE PROVENIENZEN >> Firmen, Familien und Personen >> Personen >> Wissenschaftliche Beamte >> Universitäts- und Hochschulprofessoren sowie Dozenten >> Historiker

Date of creation of holding
Laufzeit: (16. Jh.) 17. - 18. Jh.

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Last update
28.03.2023, 8:52 AM CEST

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  • Bestand

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  • Laufzeit: (16. Jh.) 17. - 18. Jh.

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