Bestand
8. Deutsches Bundesarmeekorps (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
Z.T. über das Korpsarchiv in Heilbronn, z.T. in die Registratur des Generalquartiermeisterstabs 1848 bzw. nach 1866 in die Registratur des Kriegsministeriums.
Inhalt und Bewertung
Enthält: Kommission zur inneren Organisation des Korps, Organisationsangelegenheiten 1829-1840; Kombinierte Division des 8. Deutschen Armeekorps 1848; Kommando des 8. Deutschen Armeekorps 1859, Kommando des 8. Deutschen Armeekorps 1866 (Büro der Operationen, Büro des Inneren Dienstes, Artillerie-Direktion, Oberintendantur, Expeditionskanzlei), Reiterei des 8. Deutschen Armeekorps.
Z. T. über das Korpsarchiv in Heilbronn, z. T. über die Registratur des Generalquartiermeisterstabs 1848, bzw. nach 1866 in die Registratur des Kriegsministeriums.
I.: Aufgrund der Wiener Schlussakte von 1820 und der Bundesverfassung von 1821/22 wurde das Heer des Deutschen Bundes in 10 Korps eingeteilt; zum VIII. Korps gehörten die Kontingente von Württemberg, Baden, Hessen-Darmstadt, Hohenzollern-Hechingen, Hohenzollern-Sigmaringen, Liechtenstein, Hessen-Homburg und Frankfurt. Württemberg sollte dabei entsprechend der stärksten Bevölkerungszahl das größte Kontingent stellen - 1842 waren das 13935 Mann - und 46 Gulden, 16 Kreuzer pro 1000 Gulden, also ca. 4,6 % der Kosten übernehmen. Noch 1821 wurde zur inneren Organisation des Korps eine Kommission errichtet, bei der der württembergische Bundestagsgesandte von Wangenheim und der Major im Generalstab von Baumbach Württemberg vertraten. Die Kommission verabschiedete 1825 eine Schlussakte, die auch Verpflegungsfragen regelte und von den beteiligten Regierungen im selben Jahr noch ratifiziert wurde. Die endgültige Organisation des VIII. Korps erfolgte jedoch erst, nachdem 1831 die kleineren Kontingente ausgeschieden waren. Jetzt stellte Württemberg die 1. Division, Baden die 2. und Hessen-Darmstadt die 3. Division. Die Organisationskommission sah unter anderem auch die Errichtung eines gemeinsamen Archivs in Heilbronn vor. Aktiv wurde das Bundesheer entsprechend seiner Verfassung nur im Verteidigungsfall - so etwa im Jahr 1848, als eine kombinierte Division nach Schleswig-Holstein rückte im Zusammenhang mit den kriegerischen Auseinandersetzungen um Dänemark nach dem Abfall der Herzogtümer. Auch im Mobilmachungsfall des Jahres 1859 wurde das Korps mobilisiert. Letztmals, aber jetzt im größeren Umfang kam das VIII. Armeekorps im Deutschen Krieg von 1866 zum Einsatz, wo eine Kommandobehörde und eine besondere Reiterei überliefert sind.
II.: Die Akten dieses VIII. Armeekorps waren naturgemäß nicht sehr umfangreich. Die Unterlagen der Organisationskommission wurden noch 1826 in das Korpsarchiv nach Heilbronn gegeben, wo sie in 6 Faszikeln (A - F), jeweils mit Unterfaszikeln, geordnet wurden. 1848 gelangten sie offenbar ins württembergische Kriegsministerium. Die übrigen Akten des Korps, also die Feldzugs-, bzw. Mobilmachungsakten, kamen nach Auflösung des Korps offenbar direkt ins Kriegsministerium. Die Akten des für den Feldzug von 1866 gebildeten Korpskommandos wurden noch 1866 von dem Hauptmann im Generalquartiermeisterstab von Brandenstein geordnet (Repertorium, s. Büschel 65). Vermutlich waren sie nach Auflösung des Bundes zunächst dorthin gelangt (vgl. auch Büschel 35). Die Akten kamen dann über die Altregistratur des Kriegsministeriums und des Kriegsarchivs ins Staatsarchiv Ludwigsburg, wo sie im wesentlichen in den Bestand E 284, Feldzugsakten 1848 - 1867, aufgenommen wurden. Die Organisationsakten wurden dagegen in den Bestand "Aufbau und Organisation" gelegt, der in der Gesamtübersicht von K.O. Müller noch nicht aufgenommen wurde. Bei der kompletten Neuverzeichnung der militärischen Akten Württembergs von 1806 - 1871 im Militärarchiv nach 1969 schälte sich immer mehr der vorliegende Bestand heraus, der in den Jahren nach 1970 zunächst von Franz Sautter unter Leitung von Dr. Joachim Fischer und dann 1982 - 1984 unter Leitung von Dr. Günter Cordes von Werner Urban verzeichnet wurde. Dr. Bernhard Theil hat dann im Februar 1994 den Bestand nach den vorhandenen Ordnungsschemata endgültig geordnet. Erstellung des Repertoriums (mit Indices) und Aufstellung des Bestands besorgte im Jahre 1994 Margit Kaiser-Brodt. Der Bestand umfasst 75 Büschel (= lfd.m.) Stuttgart, Februar 1994 Bernhard Theil
- Bestandssignatur
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, E 299
- Umfang
-
75 Büschel
- Kontext
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Kabinett, Geheimer Rat, Ministerien 1806-1945 >> Kriegsministerium >> Bundesmilitärbehörden
- Bestandslaufzeit
-
1821-1866
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Rechteinformation
-
Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
-
20.01.2023, 15:09 MEZ
Datenpartner
Landesarchiv Baden-Württemberg. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1821-1866