Akten | Bestand
Sammlung Bayreuther Festspiele (Bestand)
Vorwort: Die Bayreuther Festspiele sind seit ihrer Gründung durch Richard Wagner 1876 eines der herausragenden Kulturereignisse Bayerns mit internationaler Ausstrahlung. Nach mühevollen Aufbaujahren und einer Phase der ideologischen Vereinnahmung durch die Nationalsozialisten ist nach dem Zweiten Weltkrieg ein Neubeginn gelungen. Die Bayreuther Festspiele ziehen seit 1951 alljährlich und bis heute die politische und gesellschaftliche Prominenz an. Die vorliegende Sammlung umfasst Material zu den Bayreuther Festspielen aus der Nachkriegszeit, darunter sämtliche Programmhefte der Festspiele, dazu Begleitpublikationen wie die „Festspiel-Vorschau“ und die „Festspiel-Nachrichten“ und weiteres gedrucktes Material, das häufig Seltenheitswert hat. Von besonderer Bedeutung sind die enthaltenen Presseausschnitte und Fotoalben. Die Fotoalben vereinen nicht nur die offiziellen Rollen- und Bühnenfotos, sondern ergänzen diese durch private Aufnahmen aus dem gesellschaftlichen Umfeld sowie dem inneren Kreis der künstlerischen Darsteller. Die Presseausschnitte berücksichtigen neben der nationalen und teilweise internationalen Presse auch die übrige deutschsprachige Tagespresse. In jahrgangsweiser Anordnung ist so das mediale Echo der Bayreuther Festspiele versammelt - von der Vorberichterstattung über aktuelle Kritiken und Berichte bis zur Rückschau. Im Kulturbereich - anders als in der Politik - sind oft nur wenige amtliche Quellen und meist noch weniger private Quellen vorhanden. Zudem wurden und werden Diskurse häufig medial geführt. Daher kommt der Presseüberlieferung im Kulturbereich eine besondere Qualität zu. Die dichte Überlieferung an Presseausschnitten in der Sammlung Bayreuther Festspiele ist somit ein besonderer Glücksfall. Die Unterlagen wurden von Kammermusiker Willy Wesemann (1910-1985) zusammengetragen. Der Geiger war jahrzehntelang Mitglied im Festspielorchester und stand daher mit allen künstlerischen Beteiligten in engem Bezug (siehe dazu den biografischen Abriss in Nr. 138). Als begeisterter Sammler nahm er große Mühen auf sich. So bezog er während der Festspielzeit die wichtigsten Presseorgane selbst und wertete sie für seine Sammlung aus, zudem fotografierte er selbst. Sämtliche Presseausschnitte wurden feinsäuberlich zugeschnitten, mit Quellenangaben versehen und sauber abgelegt. An diesen Arbeiten war seine ganze Familie beteiligt. Seine Tochter Astrid Zimdahl-Wesemann hat die Sammlung im Umfang von rund drei Regalmetern 2022 dem Freistaat Bayern schenkungsweise überlassen. Ergänzend konnte aus eigenen Beständen die bereits 2016 erworbene Serie der Programmhefte aus einer Schenkung von Elfriede Fehr eingearbeitet werden, so dass der Sammlungsbestand rund vier laufende Regalmeter umfasst. Die neue „Sammlung Bayreuther Festspiele“ ergänzt hervorragend die bereits bisher vorhandenen Bestände des Bayerischen Hauptstaatsarchivs mit Bezug zu den Bayreuther Festspielen. Neben der staatlichen Überlieferung vorwiegend aus dem Kultusministerium sind dies vor allem die beiden Nachlässe von Wieland und Wolfgang Wagner. Beide waren in ihrer Zeit prägend für die Bayreuther Festspiele und die Opernwelt insgesamt. Der Bestand wurde im Vorfeld der Bayreuther Festspiele 2022 von Frau Archivhauptsekretärin Sandra Karmann geordnet, verzeichnet, konservatorisch behandelt und in säurefreie Verpackungen umgelegt. August 2022 Dr. Thomas Paringer
- Bestandssignatur
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Slg Bayreuther Festspiele
- Umfang
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139
- Sprache der Unterlagen
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ger
- Kontext
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Bayerisches Hauptstaatsarchiv (Archivtektonik) >> Beständetektonik des Bayerischen Hauptstaatsarchivs >> 5 Abteilung V: Nachlässe und Sammlungen >> 5.3 Sammlungen >> 5.3.4 Spezielle Sammlungen
- Provenienz
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Sammlung Bayreuther Festspiele
- Bestandslaufzeit
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1951-2005
- Weitere Objektseiten
- Letzte Aktualisierung
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03.04.2025, 11:05 MESZ
Datenpartner
Bayerisches Hauptstaatsarchiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
- Akten
Beteiligte
- Sammlung Bayreuther Festspiele
Entstanden
- 1951-2005