Bestand

Artillerie-Kommandeur 29 (Bestand)

Überlieferungsgeschichte

Die bis zum 24.02.1917 bestehende Feldartillerie-Brigade 29 wurde infolge der Umorganisation der höheren Artillerieführung in Artillerie-Kommandeur 29 umbenannt. Ab diesem Zeitpunkt existierte bei jeder Division ein Artillerie-Kommandeur als Befehlshaber der gesamten ihr zugehörenden und zugeteilten Artillerie-Formationen.

Inhalt und Bewertung

Es handelt sich um die Kriegsakten des Artillerie-Kommandeurs 29 sowie seiner Vorgängerformation der 29. Feldartillerie-Brigade.
Inhaltlich besteht der Bestand vor allem aus der Überlieferung der allgemeinen internen Verwaltung einer größeren militärischen Einheit, ihren Gefechten und Bewegungen und der Gewährleistung der permanenten Kampfbereitschaft. Besonders nennenswert sind die Aktengruppen über die militärischen Operationen, die Kriegstätigkeit, die Kampfhandlungen, die Kriegstagebücher, die militärischen Befehle und den Stellungsbau.

Formationsgeschichte: Am 01.10.1899 wurde infolge der Neuformierung der Feldartillerie die 29. Feldartillerie-Brigade aufgestellt. Gleichzeitig wurden ihr die Feldartillerie-Regimenter 30, 66 und 76 zugeteilt. Bei Kriegsbeginn 1914 gehörte die Formation mit den ihr noch unterstellten Feldartillerie-Regimentern 30 und 76 zur 29. Infanterie-Division. Im Februar 1917 wurde die höhere Artillerieführung umorganisiert. Die bisherigen Stäbe der Feldartillerie-Brigaden wurden aufgelöst und dafür wurde bei jeder Division ein Artillerie-Kommandeur als Befehlshaber der gesamten ihr zugehörenden und zugeteilten Artillerie gebildet. Infolge dieser Umorganisation erhielt der Verband am 24.02.1917 unter gleichzeitiger Zuordnung zur 108. Infanterie-Division, der er bis Kriegsende unterstellt war, die Bezeichnung Artillerie-Kommandeur 29. Die Kommandeure der Formation waren: 02.08.1914 bis 16.09.1916 Generalmajor Arthur Hamann 14.09.1916 bis 13.05.1917 Oberst Walther von Krenski 13.05.1917 bis 27.06.1918 Obers Bernhard Wilckens 25.06.1918 bis zur Demobilmachung Oberstleutnant Konstantin Rembe . Die Formation nahm an den nachstehenden Gefechten teil: 09.08.1914 bis 10.08.1914 Kämpfe bei Sennheim ¿ Mülhausen 20.08.1914 bis 22.08.1914 Schlacht in Lothringen 23.08.1914 bis 14.09.1914 Schlacht bei Nancy ¿ Epinal 15.09.1914 bis 30.09.1914 Kämpfe bei Flirey 05.10.1914 bis 12.10.1914 Schlacht bei Arras 13.10.1914 bis 28.10.1914 Schlacht bei Lille 29.10.1914 bis 13.12.1914 Kämpfe in Französisch Flandern 14.12.1914 bis 24.12.1914 Schlacht in Französisch Flandern 25.12.1914 bis 30.12.1914 Kämpfe in Französisch Flandern 31.12.1914 bis 12.01.1915 Gefechte bei Cuinchy 13.01.1915 bis 24.01.1915 Kämpfe in Französisch Flandern 25.01.1915 bis 31.01.1915 Gefecht bei Auchy de la Bassée 31.01.1915 bis 08.05.1915 Kämpfe in Französisch Flandern 09.05.1915 bis 16.06.1915 Schlacht bei La Bassée und Arras 17.06.1915 bis 21.09.1915 Kämpfe vor Reims 22.09.1915 bis 03.11.1915 Schlacht in der Champagne 04.11.1915 bis 08.09.1916 Stellungskämpfe in der Champagne 12.09.1916 bis 04.11.1916 Schlacht bei Kowel 05.11.1916 bis 02.12.1917 Stellungskämpfe am oberen Styr und Stochod 02.12.1917 bis 13.12.1917 während des Waffenstillstandes im Kriegsgebiet 14.12.1917 bis 18.01.1918 aus dienstlichem Anlass im Kriegsgebiet 19.01.1918 bis 22.04.1918 Stellungskämpfe nördlich der Ailette 23.04.1918 bis 25.04.1918 Kämpfe an der Aisne bei Montdidier und Noyon 26.04.1918 bis 07.08.1918 Kämpfe an der Somme und Avre 08.08.1918 bis 20.08.1918 Abwehrschlacht zwischen Somme und Avre 08.08.1918 bis 09.08,1918 Tankschlacht zwischen Ancre und Avre 10.08.1918 bis 22.08.1918 Schlacht an der Römerstraße 22.08.1918 bis 02.09.1918 Schlacht bei Albert - Peronne

Bestandsgeschichte: Nach Kriegsende verblieben die Akten beim Feldartillerie-Regiment 76. Ab Januar 1920 wurde mit der Einrichtung eines Archivs des XIV. Armeekorps begonnen, in dem die Archive der Abwicklungsstellen zusammengeführt wurden. Im Herbst 1920 zog das Korpsarchiv in die Infanteriekaserne Heilbronn um. Ab Januar 1921 trat das Korpsarchiv unter der Bezeichnung Aktenverwaltung XIV in den Geschäftsbereich des Reichsministeriums des Innern, bevor es am 1. April 1921 als Archivzweigstelle Heilbronn dem Reichsarchiv in Potsdam eingegliedert wurde. Infolge der Vereinigung der Reichsarchivzweigstellen Heilbronn und Stuttgart gelangten die Bestände im Jahr 1924 nach Stuttgart. Die Württembergische Archivdirektion, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die Verwaltung der Bestände des Heeresarchivs Stuttgart übernahm, gab in den Jahren 1947 bis 1949 die Überlieferung des XIV. Armeekorps an das Generallandesarchiv Karlsruhe ab. Eine sehr ausführliche Bestandsgeschichte ist im Vorwort des Stellvertretenden Generalkommandos des XIV. Armeekorps (Bestand 456 F 8) enthalten. Der Bestand umfasst 52 Faszikel mit einem Umfang von 1,30 laufenden Meter.

Literaturhinweise: Die Badener im Weltkrieg 1914/18, bearbeitet von Wilhelm Müller-Loebnitz, Karlsruhe 1935. Deutsche Militärgeschichte in sechs Bänden 1648-1939, hrsg. vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt Freiburg, München 1983. Fenske, Hans: Die Verwaltung im Ersten Weltkrieg, in: Deutsche Verwaltungsgeschichte, Bd. 3, Stuttgart 1984, S. 866-908. Fischer, Joachim: Zehn Jahre Militärarchiv des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, in: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte 37 (1978), S. 362-368. Jäger, Harald: Das militärische Archivgut in der Bundesrepublik für die Zeit von 1871 bis 1919, in: Militärgeschichtliche Mitteilungen 1968/2, S. 135-138. Übersicht über die Bestände des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, bearbeitet von Joachim Fischer (Veröffentlichung der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, Bd. 31), Stuttgart 1983.

Bestandssignatur
Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 456 F 83
Umfang
52 Archivalieneinheiten

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Neuere Bestände (vornehmlich ab ca. 1800) >> Krieg >> XIV. (Badisches) Armeekorps >> Kommandeure, Inspektionen u.a.
Verwandte Bestände und Literatur
Die Badener im Weltkrieg 1914/18, bearbeitet von Wilhelm Müller-Loebnitz, Karlsruhe 1935.
Deutsche Militärgeschichte in sechs Bänden 1648-1939, hrsg. vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt Freiburg, München 1983.
Fenske, Hans: Die Verwaltung im Ersten Weltkrieg, in: Deutsche Verwaltungsgeschichte, Bd. 3, Stuttgart 1984, S. 866-908.
Fischer, Joachim: Zehn Jahre Militärarchiv des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, in: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte 37 (1978), S. 362-368.
Jäger, Harald: Das militärische Archivgut in der Bundesrepublik für die Zeit von 1871 bis 1919, in: Militärgeschichtliche Mitteilungen 1968/2, S. 135-138.
Übersicht über die Bestände des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, bearbeitet von
Joachim Fischer (Veröffentlichung der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, Bd. 31), Stuttgart 1983.

Bestandslaufzeit
1914-1918

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Letzte Aktualisierung
03.04.2025, 11:03 MESZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1914-1918

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