Handschriften
Hermann Kolbe an Karl Weltzien
Enthält: Kolbe hat Weltziens Abhandlung über die "Ammoniummoleküle der Metalle" im Januarheft der Annalen der Chemie und Pharmacie gelesen und ist von der Nützlichkeit dieser Abhandlung überzeugt. Er selbst hat über Platinbasen gearbeitet und darüber auf der 1854 in Göttingen abgehaltenen "Naturforscherversammlung" (= 31. Versammlung der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte) vorgetragen. Kolbe hat die Literatur über Platinbasen studiert (1v), darunter die Arbeit von (Charles Frédéric) Gerhardt. Das Ergebnis seiner Studien ist in dem im September 1854 erschienenen Heft des 'Handwörterbuchs' unter dem Stichwort "Platinbasen" zu finden. Kolbe hat seinen Assistenten Dr. Grimm zur Prüfung der eigenen Theorie veranlasst, und Grimms Ergebnisse stützen die Vorstellungen Kolbes. Gerhardts "absurde Annahme zweier Platinmetalle mit zwei verschiedenen Atomgewichten" ist dadurch widerlegt. Kolbe beschäftigt sich mit der Frage, ob Metalloxide, die neben einem Metallatom zwei Sauerstoffatome haben und daneben eine "niedere Oxydationsstufe MO", "fähig sind, in aehnlicher Weise wie das Metall selbst, für 1 Atom Wasserstoff in Ammoniak oder Ammonium einzuladen". (1v-2r) Kolbe stellt Überlegungen zu dieser Frage an. (2r) Wesentliche Einzelheiten zu der Sache sind der beigefügten Dissertation Grimms zu entnehmen. (2r-2v) Kolbe diskutiert die Einbindung des Chlors in "Chlorplatammoniumchlorur" mit Bezug auf Grimms Arbeit. (2v) Im Moment untersucht Kolbe Quecksilberbasen, (3r) insbesondere Methyl- und Aethylquecksilberverbindungen. Kolbe ist zu der Ansicht gelangt, dass dem Quecksilber ein verdoppeltes Atomgewicht beizumessen und nach der "bisherigen Schreibweise Hg[tief]2, 1 H aequilvalent ist". Kolbe folgert auf die Zusammensetzung von Quecksilberoxid und verschiedenen Quecksilberammoniakverbindungen. (3v) Kolbe hat wenig Vertrauen in die "Hirzelschen Angaben". Der sogenannte "Quecksilberstein" könnte darauf geprüft werden, ob es "3HgON" ist. Kolbe bittet um Mitteilung von Weltziens Ansicht zu den genannten Gegenständen.
- Archivaliensignatur
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27072/221
- Umfang
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3 Blatt
- Kontext
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27072 Nachlass Karl Weltzien >> 1 Korrespondenzstücke in der alphabetischen Folge der Absender >> 1.77 Kolbe, Hermann (*1818, +1884)
- Bestand
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27072 Nachlass Karl Weltzien
- Indexbegriff Sache
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Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte
- Indexbegriff Person
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Weltzien, Karl (*1813, +1870)
Kolbe, Hermann (*1818, +1884)
Grimm (Nachname)/Marburg
Gerhardt, Charles Frédéric (*1816, +1856)
- Indexbegriff Ort
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Marburg/DE
Göttingen/DE
- Laufzeit
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1856 Januar 2, Marburg
- Weitere Objektseiten
- Letzte Aktualisierung
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07.03.2025, 09:23 MEZ
Datenpartner
Karlsruher Institut für Technologie, KIT-Archiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Handschriften
Entstanden
- 1856 Januar 2, Marburg