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Der Wohlfahrtsstaat und die Konstitution sozialer Probleme

Einleitend wird die Frage behandelt, welche sozialen Probleme erzeugt der Wohlfahrtsstaat? Dabei werden aus der politischen Diskussion drei Hypothesen zusammengefaßt: (1) Der Wohlfahrtsstaat gefährdet individuelle Freiheiten, reglementiert und bürokratisiert immer mehr Lebensbereiche und schmälert so die private Wohlfahrt, die er öffentlich fördern will. (2) Der Wohlfahrtsstaat schwächt die individuelle Leistungsbereitschaft und damit einhergehend die Leistungsfähigkeit des ökonomischen Systems. (3) Der Wohlfahrtsstaat führt zu steigenden individuellen Ansprüchen an den Staat und wird dadurch überfordert. In den Abschnitten zwei bis vier werden diese Hypothesen überprüft, indem Wohlfahrtsstaaten mit Nicht-Wohlfahrtsstaaten etwa des gleichen Entwicklungsstandes verglichen werden: Niederlande und Schweden als Wohlfahrtsstaaten; USA und Japan als ihr Gegenbild. Großbritannien und die BRD nehmen eine Zwischenstellung ein. Die Ausführungen machen deutlich, daß die genannten Problembereiche weniger durch den Wohlfahrtsstaat selbst erzeugt sind und durch ihn erklärt werden können, als durch spezielle Organisations- und Regelungsvorkehrungen in modernen Gesellschaften und letzten Endes durch die Entwicklungsgesetze, denen diese Gesellschaften auf dem Weg durch die Industrialisierung unterliegen. Im fünften Abschnitt werden die zentralen Probleme industrieller Gesellschaften skizziert und die Möglichkeiten ihrer Lösung durch den Wohlfahrtsstaat diskutiert. Im letzten Abschnitt geht es um das ungelöste Problem der Größe. Abschließend wird festgestellt, daß die Probleme und Herausforderungen des Wohlfahrtsstaates keine für ihn spezifischen Probleme sind, sondern Probleme der Organisation moderner Gesellschaften schlechthin sind. (RW)

Der Wohlfahrtsstaat und die Konstitution sozialer Probleme

Urheber*in: Hondrich, Karl Otto

Rechte vorbehalten - Freier Zugang

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ISBN
3-593-32620-5
Umfang
Seite(n): 791-808
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Status: Veröffentlichungsversion; begutachtet
19. Deutscher Soziologentag "Sozialer Wandel in Westeuropa". Berlin, 1979

Erschienen in
Sozialer Wandel in Westeuropa: Verhandlungen des 19. Deutschen Soziologentages in Berlin 1979

Thema
Politikwissenschaft
Politikwissenschaft
politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
Bundesrepublik Deutschland
soziales Problem
Leistung
Japan
Anspruchsdenken
Nordamerika
Asien
Wohlfahrtsstaat
Industriegesellschaft
Motivation
Ostasien
Schweden
Freiheit
USA
Großbritannien
Problem
Niederlande

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Hondrich, Karl Otto
Ereignis
Herstellung
(wer)
Matthes, Joachim
Ereignis
Veröffentlichung
(wer)
Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
Campus Verl.
(wo)
Deutschland, Frankfurt am Main
(wann)
1979

URN
urn:nbn:de:0168-ssoar-136517
Rechteinformation
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
Letzte Aktualisierung
21.06.2024, 16:26 MESZ

Datenpartner

Dieses Objekt wird bereitgestellt von:
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Objekttyp

  • Sammelwerksbeitrag
  • Konferenzbeitrag

Beteiligte

  • Hondrich, Karl Otto
  • Matthes, Joachim
  • Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
  • Campus Verl.

Entstanden

  • 1979

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