Bestand
Baden-Baden, Stadt (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
Baden-Baden wurde um die Mitte des 1. Jahrhunderts
nach Christus von den Römern gegründet. Die erste Niederlassung
stand an der Kreuzung einer im Rheintal dem Schwarzwaldrand entlang
führenden Straße und einer zweiten Straße vom Murgtal ins Elsass.
Der Schwerpunkt der römischen Besiedlung dürfte jedoch bald an die
Quellen im Oostal gelegt worden sein, Civitas Aurelia Aquensis, wie
es im dritten Jahrhundert genannt wurde, wurde zu einem beliebten
römischen Badeort für die römische Bevölkerung wie die
Militärganisonen. Bei der Besetzung des Landes durch die Alemannen
gegen Ende des dritten Jahrhunderts wurden die antiken Badeanlagen
zerstört. Um die Jahrtausendwende war Baden wieder eine bedeutende
Siedlung mit Kirche und Marktrecht. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts
erhielt der Ort Stadtrechte.
Die Burg Hohenbaden, die
von Markgraf Hermann II. von Baden oberhalb der Stadt erbaut wurde,
wurde zum namengebenden Stammsitz dieses Geschlechts. Als die
Stammlande der Familie ab 1535 real geteilt waren und in dem im 14.
Jahrhundert erbauten Neuen Schloss die Markgrafen von Baden-Baden
residierten, ging dieser Doppelname mit der Zeit auch auf die Stadt
über. 1931 wurde er offiziell eingeführt.
Baden-Baden
war über die Grenzen der kleinen Markgrafschaft hinaus auch im
Spätmittelalter schon als Bäderstadt bekannt. Um 1500 ist eine
jährliche Besucherzahl von 3000 Personen überliefert.
Während der Reformationszeit wechselte die Stadt mehrmals die
Religion bis sich unter Markgraf Wilhelm die katholische Konfession
durchsetzte. Die Jesuiten gründten 1623, die Kapuziner 1631
Niederlassungen. 1670 kam das Frauenkloster zum Heiligen Grab
hinzu.
1689 wurde die Stadt durch den von französischen
Truppen verursachten Brand fast völlig zerstört. 1706 erfolgte die
Verlegung der Residenz nach Rastatt. Erst gegen Ende des 18.
Jahrhunderts gewann die Stadt als Bäderzentrum wieder an Bedeutung.
Die eigentliche Glanzzeit, in der die Stadt zum Kurzentrum von
europäischen Rang aufstieg, kam jedoch erst im 19. Jahrhundert,
nachdem u.a. durch die Architekten Friedrich Weinbrenner und
Heinrich Hübsch die Kureinrichtungen wesentlich erweitert worden
waren. (Aus dem Findbuch-Vorwort von Reinhold Rupp 1979).
Inhalt und Bewertung
Das
Schriftgut über die älteste Residenz der Markgrafen von Baden bzw.
ab 1535 der katholischen Linie des Hauses entstand zu etwa zwei
Dritteln in der Zeit vor 1803. Dabei
entstammt der
größte Teil aus Registraturen der badischen Zentralbehörden, ein
kleinerer aus dem Amt Baden (vgl. Bestand 130 Baden Amt) und dem
Hochstift Speyer. (Vgl. Bestand 78 Bruchsal Generalia/Hochstift
Speyer). Beim Schriftgut des 19. Jahrhunderts überwiegen
Ministerialakten. Unter den Akten der Mittel- und Unterbehörden ist
vor allem die Provenienz Bezirksamt Baden-Baden bzw.
Badanstalten-Kommission vertreten. (Vgl. Bestand 339 Bezirksamt
Baden-Baden)
Ein um das Jahr 1900 gefertigtes
Zettelrepertorium des Bestandes wurde 1970 von Julius Kastner
überarbeitet, die Akten neu geordnet und mit geänderten Signaturen
versehen. 1979 entstand daraus ein maschinenschriftliches Findbuch
mit Vorwort und Index von Reinhold Rupp. Die Redaktion und
Aufbereitung zum Online-Findmittel mit zahlreichen Ergänzungen 2021
übernahm Gabriele Wüst.
Behörden- und
Bestandsgeschichte: Baden-Baden wurde um die Mitte des 1.
Jahrhunderts nach Christus von den Römern gegründet. Die erste
Niederlassung stand an der Kreuzung einer im Rheintal dem
Schwarzwaldrand entlang führenden Straße und einer zweiten Straße
vom Murgtal ins Elsass. Der Schwerpunkt der römischen Besiedlung
dürfte jedoch bald an die Quellen im Oostal gelegt worden sein,
Civitas Aurelia Aquensis, wie es im dritten Jahrhundert genannt
wurde, wurde zu einem beliebten römischen Badeort für die römische
Bevölkerung wie die Militärganisonen. Bei der Besetzung des Landes
durch die Alemannen gegen Ende des dritten Jahrhunderts wurden die
antiken Badeanlagen zerstört. Um die Jahrtausendwende war Baden
wieder eine bedeutende Siedlung mit Kirche und Marktrecht. Gegen
Ende des 13. Jahrhunderts erhielt der Ort Stadtrechte. Die Burg
Hohenbaden, die von Markgraf Hermann II. von Baden oberhalb der
Stadt erbaut wurde, wurde zum namengebenden Stammsitz dieses
Geschlechts. Als die Stammlande der Familie ab 1535 real geteilt
waren und in dem im 14. Jahrhundert erbauten Neuen Schloss die
Markgrafen von Baden-Baden residierten, ging dieser Doppelname mit
der Zeit auch auf die Stadt über. 1931 wurde er offiziell
eingeführt. Baden-Baden war über die Grenzen der kleinen
Markgrafschaft hinaus auch im Spätmittelalter schon als Bäderstadt
bekannt. Um 1500 ist eine jährliche Besucherzahl von 3000 Personen
überliefert. Während der Reformationszeit wechselte die Stadt
mehrmals die Religion bis sich unter Markgraf Wilhelm die
katholische Konfession durchsetzte. Die Jesuiten gründten 1623, die
Kapuziner 1631 Niederlassungen. 1670 kam das Frauenkloster zum
Heiligen Grab hinzu. 1689 wurde die Stadt durch den von
französischen Truppen verursachten Brand fast völlig zerstört. 1706
erfolgte die Verlegung der Residenz nach Rastatt. Erst gegen Ende
des 18. Jahrhunderts gewann die Stadt als Bäderzentrum wieder an
Bedeutung. Die eigentliche Glanzzeit, in der die Stadt zum
Kurzentrum von europäischen Rang aufstieg, kam jedoch erst im 19.
Jahrhundert, nachdem u.a. durch die Architekten Friedrich
Weinbrenner und Heinrich Hübsch die Kureinrichtungen wesentlich
erweitert worden waren. (Aus dem Findbuch-Vorwort von Reinhold Rupp
1979). Das Schriftgut über die älteste Residenz der Markgrafen von
Baden bzw. ab 1535 der katholischen Linie des Hauses entstand zu
etwa zwei Dritteln in der Zeit vor 1803. Dabei entstammt der größte
Teil aus Registraturen der badischen Zentralbehörden, ein kleinerer
aus dem Amt Baden (vgl. Bestand 130 Baden Amt) und dem Hochstift
Speyer. (Vgl. Bestand 78 Bruchsal Generalia/Hochstift Speyer). Beim
Schriftgut des 19. Jahrhunderts überwiegen Ministerialakten. Unter
den Akten der Mittel- und Unterbehörden ist vor allem die
Provenienz Bezirksamt Baden-Baden bzw. Badanstalten-Kommission
vertreten. (Vgl. Bestand 339 Bezirksamt Baden-Baden) Ein um das
Jahr 1900 gefertigtes Zettelrepertorium des Bestandes wurde 1970
von Julius Kastner überarbeitet, die Akten neu geordnet und mit
geänderten Signaturen versehen. 1979 entstand daraus ein
maschinenschriftliches Findbuch mit Vorwort und Index von Reinhold
Rupp. Die Redaktion und Aufbereitung zum Online-Findmittel mit
zahlreichen Ergänzungen 2021 übernahm Gabriele Wüst.
Benutzungshinweise: Die in
älterer Literatur zitierten Signaturen, die vor der Neuordnung
durch Julius Kastner 1970 gültig waren, werden bei den
Vorsignaturen aufgeführt.
Literatur: Rainer
Brüning/Gabriele Wüst (Bearb.), Die Bestände des
Generallandesarchivs Karlsruhe, Teil 6, Bestände des Alten Reiches,
insbesondere Generalakten (71-228), Stuttgart 2006, S.
341-342.
- Bestandssignatur
-
Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 195
- Umfang
-
1903 Akten (Nr. 1-1895)
- Kontext
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Ältere Bestände (vornehmlich aus der Zeit des Alten Reichs) >> Akten >> Städte >> Baden-Baden, Stadt
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Rainer Brüning/Gabriele Wüst (Bearb.), Die Bestände des Generallandesarchivs Karlsruhe, Teil 6, Bestände des Alten Reiches, insbesondere Generalakten (71-228), Stuttgart 2006, S. 341-342.
- Bestandslaufzeit
-
(1413ff) 1474-1873, 1886
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
03.04.2025, 11:03 MESZ
Datenpartner
Landesarchiv Baden-Württemberg. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- (1413ff) 1474-1873, 1886