AV-Materialien

Arnold Schönberg - Zu seinem 75. Geburtstag. Schönberg und das Zwölftonsystem

ab 00'00: (O-Ton) Peter Stadlen, Pianist: Der "Fall Schönberg" innerhalb der Musikgeschichte im Vergleich zu Ludwig van Beethoven und Richard Wagner. Musikhören und traditioneller Aufbau der westlichen Musik.
ab 02'43: Erläutert am Beispiel einer Mozartsonate die westliche Wahrnehmung von Musik: Konzentration auf die Melodiebildung.
ab 03'45: Beispiel B-Dur Sonate von Franz Schubert: Demonstriert die musikalischen Konventionen
ab 04'54: Probleme beim Hören von Musik, die in einer neuen Sprache geschrieben ist. Die Musik von Arnold Schönberg wird "falsch gehört und mißverstanden". Unabhängigkeit der einzelnen Stimmen. Harmonische Prinzipien von Schönberg haben nichts mehr mit denen der Vergangenheit zu tun. Dissonanz und Konsonanz. Verwandtschaft von Schönberg mit der Klassik. Er ist der "konservativste unter den modernen Komponisten". Kein großer Unterschied zwischen der alten und der neuen Wiener Schule: "Es klingt halt nur ein bisserl anders". Entwicklung des neuen Klangs bei Schönberg. Ablehnung seiner Musik. Schönberg wird "letzten Endes siegen".
ab 09'12: "Emanzipation der Dissonanz" am Beispiel eines Klavierstücks. Demonstriert die Schwierigkeiten des Hörens von Melodie und Begleitung.
ab 14'06: Begriff der 'Tonalität'. Demonstriert die Grundtonbezogenheit der Musik an Beispielen von Mozart, Wagner und Igor Strawinsky. "Ein atonales Stück hat keinen Schwerpunkt. Die einzelnen Töne gewinnen ihre harmonische Bedeutung nur durch ihre Beziehungen untereinander." Beispiel: ein späteres Klavierstück von Schönberg: Die fünf Töne, aus denen das Stück besteht, sind zugleich Thema und Tonart.
ab 21'30: Zwölftonsystem als "logische Schlußfolgerung aus der Idee der Atonalität". Gleichwertigkeit aller Töne. Beispiel: Klavierkonzert von Schönberg. Kompositionsvorgang: Komponieren der Zwölftonreihe ohne Wiederholung eines Tons. Harmonisches Geschehen leitet sich von den Intervallen ab. Ableitung der Themen aus der Grundreihe. Demonstriert am Beispiel des Klavierkonzerts von Schönberg die musikalischen Gestaltungsmittel.
ab 28'30: Notwendigkeit eines gewissen Einverständnisses zwischen Publikum und Komponist. Bei Schönberg liegt das neue Kriterium eines Akkord oder eines Themas in seiner Affinität zur Grundreihe. Das Wissen darüber schafft dem Zuhörer einen festen Boden unter den Füßen. Ein "tonales Ohr" verwechselt die Stimmungen in der Musik von Schönberg mit musikalischen Spannungen. Demonstriert die musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten der Musik von Schönberg am Beispiel seines Klavierkonzerts.
ab 33'00: Endgültige Beurteilung von Schönbergs Musik ist heute nicht möglich. Sieht in ihm den "größten Meister unserer Zeit". Würde sich seine Kompositionsweise durchsetzen, wäre dies ein musikalischer Umbruch wie bei der Erfindung der Polyphonie. Anekdote zur der Frage, ob das tonale System noch neue Möglichkeiten enthält.

Archivaliensignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, R 5/001 D451127/003
Umfang
0:34:25

Kontext
Tondokumente der SDR-Wortdokumentation aus den Jahren 1945 bis 1949 >> Tondokumente des Jahres 1949 >> September 1949
Bestand
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, R 5/001 Tondokumente der SDR-Wortdokumentation aus den Jahren 1945 bis 1949

Indexbegriff Sache
Geburtstag: 75 Jahre
Musik
Vortrag

Laufzeit
Dienstag, 13. September 1949

Weitere Objektseiten
Rechteinformation
Letzte Aktualisierung
20.01.2023, 16:50 MEZ

Objekttyp


  • AV-Materialien

Entstanden


  • Dienstag, 13. September 1949

Ähnliche Objekte (12)