Bestand

Nachlass Eduard Adorno, Minister für Bundesangelegenheiten, CDU-Politiker (1920-2000) (Bestand)

Überlieferungsgeschichte
Zur Person
Eduard Adorno wurde am 31. Oktober 1920 in München geboren und starb am 28.12.2000 in Stuttgart. Der Arztsohn besuchte nach der Volksschule in Bad Wörishofen das Humanistische Gymnasium in Augsburg und in Mindelheim, wo er 1940 das Abitur bestand. Zur Wehrmacht eingezogen und 1944 schwer verwundet, geriet er 1945 in Kriegsgefangenschaft, aus der er fliehen konnte. 1950 schloss er sein Studium an der Landwirtschaftlichen Hochschule in Hohenheim als Diplomlandwirt ab. 1951 übernahm er das in Familienbesitz befindliche Hofgut Kaltenberg bei Tettnang. 1959-1963 war er Vorsitzender des Verbandes Deutscher Hopfenpflanzer, 1959-1967 Vizepräsident des Europäischen Hopfenbraubüros in Straßburg, 1961-1967 Präsident des Ausschusses der Hopfenerzeuger des Gemeinsamen Marktes und 1962-1971 Vorsitzender des Arbeitskreises Bodenseeobst e. V.
Nach seinem Eintritt in die CDU wurde Adorno 1954 Orts- und Kreisvorsitzender der Partei in Tettnang, 1955 Mitglied des Landesvorstandes und anschließend Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands des CDU-Landesverbandes Württemberg-Hohenzollern. Von 1956 bis 1977 hatte er den Vorsitz der CDU Württemberg-Hohenzollern inne und war zwischen 1970 und 1977 stellvertretender Vorsitzender der CDU Baden-Württemberg. Er war Mitglied des Bundesparteiausschusses und des Bundesvorstandes der CDU.
Dem Bundestag gehörte Adorno von 1961 bis 1972 für den Wahlkreis Ravensburg an. Von November 1965 bis April 1967 war Adorno zudem stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und in dieser Position an den Verhandlungen vor der Großen Koalition beteiligt. Im April 1967 wurde er erster Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium der Verteidigung unter Gerhard Schröder (CDU) und blieb bis Oktober 1969 in diesem Amt. Am 21. August 1972 schied Adorno aus dem Bundestag aus und war bis 1980 Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten des Landes Baden-Württemberg. Von 1976 bis 1980 übte Adorno zudem noch das Amt des Landesbeauftragten Baden-Württembergs für die Direktwahl zum Europäischen Parlament aus. Nach der Kabinettsumbildung im März 1980 von Annemarie Griesinger abgelöst, zog sich Adorno ins Privatleben zurück.
Zur Überlieferung
Die Unterlagen wurden zwischen 1986 und 1987 von Eduard Adorno an das Hauptstaatsarchiv Stuttgart unter Eigentumsvorbehalt abgegeben und gehen im Jahr 2016 in das Eigentum des Landes über (Az.: 7511.3-F).
Inhalt und Bewertung
Inhalt
Der Bestand enthält vor allem Berichte von Dienstreisen, "Tagebücher", in denen die Terminpläne für jeden Monat mit den zugehörigen Unterlagen zusammengestellt sind sowie Redemanuskripte aus den Jahren 1957 - 1980, die Auskunft über das Wirken Adornos als Politiker und Funktionär verschiedener (landwirtschaftlicher) Verbände geben.
Der Bestand umfasst insgesamt 106 Büschel mit einem Umfang von ca. 4 lfd. m. Im Rahmen der Ausbildung für den gehobenen Archivdienst wurde der Bestand, für den ein Ablieferungsverzeichnis vorliegt, von den Archivinspektoranwärtern Katrin Kranich, Sandy Apelt, Stefan Spiller und Ralf Othengrafen im Erschließungsmodul des Programmpakets Scope unter Anleitung von Dr. Regina Keyler verzeichnet.

Biografie: Eduard Adorno wurde am 31. Oktober 1920 in München geboren und starb am 28.12.2000 in Stuttgart. Der Arztsohn besuchte nach der Volksschule in Bad Wörishofen das Humanistische Gymnasium in Augsburg und in Mindelheim, wo er 1940 das Abitur bestand. Zur Wehrmacht eingezogen und 1944 schwer verwundet, geriet er 1945 in Kriegsgefangenschaft, aus der er fliehen konnte. 1950 schloss er sein Studium an der Landwirtschaftlichen Hochschule in Hohenheim als Diplomlandwirt ab. 1951 übernahm er das in Familienbesitz befindliche Hofgut Kaltenberg bei Tettnang. 1959-1963 war er Vorsitzender des Verbandes Deutscher Hopfenpflanzer, 1959-1967 Vizepräsident des Europäischen Hopfenbraubüros in Straßburg, 1961-1967 Präsident des Ausschusses der Hopfenerzeuger des Gemeinsamen Marktes und 1962-1971 Vorsitzender des Arbeitskreises Bodenseeobst e. V. Nach seinem Eintritt in die CDU wurde Adorno 1954 Orts- und Kreisvorsitzender der Partei in Tettnang, 1955 Mitglied des Landesvorstandes und anschließend Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands des CDU-Landesverbandes Württemberg-Hohenzollern. Von 1956 bis 1977 hatte er den Vorsitz der CDU Württemberg-Hohenzollern inne und war zwischen 1970 und 1977 stellvertretender Vorsitzender der CDU Baden-Württemberg. Er war Mitglied des Bundesparteiausschusses und des Bundesvorstandes der CDU. Dem Bundestag gehörte Adorno von 1961 bis 1972 für den Wahlkreis Ravensburg an. Von November 1965 bis April 1967 war Adorno zudem stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und in dieser Position an den Verhandlungen vor der Großen Koalition beteiligt. Im April 1967 wurde er erster Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium der Verteidigung unter Gerhard Schröder (CDU) und blieb bis Oktober 1969 in diesem Amt. Am 21. August 1972 schied Adorno aus dem Bundestag aus und war bis 1980 Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten des Landes Baden-Württemberg. Von 1976 bis 1980 übte Adorno zudem noch das Amt des Landesbeauftragten Baden-Württembergs für die Direktwahl zum Europäischen Parlament aus. Nach der Kabinettsumbildung im März 1980 von Annemarie Griesinger abgelöst, zog sich Adorno ins Privatleben zurück.

Zur Überlieferung: Die Unterlagen wurden zwischen 1986 und 1987 von Eduard Adorno an das Hauptstaatsarchiv Stuttgart unter Eigentumsvorbehalt abgegeben und gehen im Jahr 2016 in das Eigentum des Landes über (Az.: 7511.3-F).

Inhalt: Der Bestand enthält vor allem Berichte von Dienstreisen, "Tagebücher", in denen die Terminpläne für jeden Monat mit den zugehörigen Unterlagen zusammengestellt sind sowie Redemanuskripte aus den Jahren 1957 - 1980, die Auskunft über das Wirken Adornos als Politiker und Funktionär verschiedener (landwirtschaftlicher) Verbände geben. Der Bestand umfasst insgesamt 106 Büschel mit einem Umfang von ca. 4 lfd. m. Im Rahmen der Ausbildung für den gehobenen Archivdienst wurde der Bestand, für den ein Ablieferungsverzeichnis vorliegt, von den Archivinspektoranwärtern Katrin Kranich, Sandy Apelt, Stefan Spiller und Ralf Othengrafen im Erschließungsmodul des Programmpakets Scope unter Anleitung von Dr. Regina Keyler verzeichnet.

Literatur: Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages 1949 - 2002, hg. v. Rudolf Vierhaus und Ludolf Herbst, Bd. 1: A-M, München 2002

Reference number of holding
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Q 1/34
Extent
106 Büschel

Context
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Nachlässe, Verbands- und Familienarchive >> Politische Nachlässe
Related materials
Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages 1949 - 2002, hg. v. Rudolf Vierhaus und Ludolf Herbst, Bd. 1: A-M, München 2002

Indexentry person

Date of creation of holding
1957-1980

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Rights
Last update
20.01.2023, 3:09 PM CET

Data provider

This object is provided by:
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Object type

  • Bestand

Time of origin

  • 1957-1980

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