Bestand

Nachlass Johann (22.9.1860 - 12.4.1938), Emma und Otto Staudt (- 23.6.1915) (Bestand)

Biographie: Johann Staudt kam am 22. September 1860 in Schwetzingen zur Welt. Nach dem Schulabschluss leistete er vom 1. Oktober 1880 bis 20. September 1883 Militärdienst beim Königlich 1. Bataillon des 3. Badischen Landwehr-Regiment Nr. 111 in Bruchsal. Zwischen 1877 und 1878 war Staudt beim Großherzoglich Markgräflichen Rentamt Schwetzingen aushilfsweise als Dekopist beschäftigt. Zwischenzeitlich nahm er an einer Wehrübung bei der 6. Kompanie des 2. Badischen Grenadier-Regiments ¿Kaiser Wilhelm¿ Nr. 110 in Heidelberg teil (7.-18.2.1887). Von Oktober 1878 an arbeitete er als einer der vier Dekopisten beim Kreis- und Hofgericht Mannheim. Zum 15. September 1883 wurde Staudt als Aktuar dem Landgericht Mannheim als Aushilfe zugewiesen. Vom 1. November 1883 bis 31. Oktober 1884 war er ebenfalls in der Funktion eines Aktuars beim Amtsbericht Pforzheim tätig, wo er vom 1. November 1884 an die Stelle eines Gerichtsschreibergehilfen bekleidete. Am 17. August 1885 legte er die Gerichtsschreiberprüfung des Ministeriums der Justiz, des Kultus und Unterrichts mit der Note ¿genügend befähigt¿ ab. Im August 1886 wurde Staudt beim Landgericht Mosbach als Protokollführer beim dortigen Untersuchungsrichter eingesetzt, Mitte der 1890er Jahre wechselte er an das Amtsgericht Buchen. Danach wurde Staudt nach Tauberbischofsheim versetzt. Am 25. April 1902 erhielt Staudt die zum fünfzigjährigen Regierungsjubiläum Großherzogs Friedrich I. gestiftete Jubiläumsmedaille. Zwischenzeitlich bei der Staatsanwaltschaft Mannheim beschäftigt, wurde Staudt zum 1. August 1903 zum Expeditor ernannt. Von dort wechselte er an die Freiburger Staatsanwaltschaft, wo er im August 1908 zum Bürovorsteher und zum 1. Juli 1911 zum Oberjustizsekretär aufstieg, ehe er am 28. Dezember zum Kanzleirat ernannt wurde. Eine Woche zuvor hatte der Oberjustizsekretär das Verdienstkreuz vom Zähringer Löwen verliehen bekommen (21.12.1912). Im Ersten Weltkrieg wurde ihm am 9. September 1917 das Kriegsverdienstkreuz zugesprochen. Am 1. April 1920 erhielt Johann Staudt die Amtsbezeichnung Rechnungsinspektor. Im Zuge des Stellenabbaus in der badischen Justizverwaltung wurde Staudt mit seiner Zustimmung im März 1924 in den vorzeitigen Ruhestand versetzt, jedoch schon im Folgejahr reaktiviert und zum 1. Januar 1926 bei der Staatsanwaltschaft Freiburg im Sekretariatsdienst eingesetzt, um Ende Februar 1926 in den dauernden Ruhestand zu treten. Johann Staudt starb am 12. April 1938. Verheiratet war Johann Staudt mit Emma Staudt, geborene Wardecker. Aus der Ehe ging der gemeinsame Sohn Otto Staudt hervor. Der Offiziersstellvertreter fiel am 23. Juni 1915 im Umfeld der monatelangen, verlustreichen Kämpfe um die Festung Przemysl, der damals zweitgrößten Festung Europas, in den Jahren 1914 und 1915, die eine der größten Belagerungen des Ersten Weltkriegs darstellte. Dabei wechselte die Festung zwischen österreich-ungarischen, russischen und deutschen Besatzern. Begraben ist Otto Staudt auf dem dortigen Soldatenfriedhof.

Bestandssignatur
Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, N Staudt
Umfang
23 Archivalien (Nr. 1-23)

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Nichtstaatliches Archivgut >> Nachlässe >> Andere Nachlässe >> Staudt

Bestandslaufzeit
1871-1938

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Letzte Aktualisierung
03.04.2025, 11:03 MESZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1871-1938

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