Grafik

Bildnis Peter Paul Rubens

Das Brustbild im Kleinquartformat zeigt Rubens nach links gewendet vor monochromem Hintergrund. Anders als in weiteren Selbstbildnissen, wie dem zwischen 1633-40 entstandenen Selbstbildnis aus dem Kunsthistorischen Museum in Wien, ist der flämische Barockmaler hier ohne eine Kopfbedeckung abgebildet. Im Dreiviertelprofil blickt Rubens mit ernstem, prüfendem Blick und markant blauen Augen aus dem Bild heraus. Er trägt einen Schnurr- und Vollbart sowie kurzes, rot-blondes Haar und weist am Stirnansatz eine Glatze auf. Das Gemälde von ca. 1628, das dem Farbstich zugrunde liegt, wurde erst im Jahre 1713 nach Rubens Tod von Cosimo III. de Medici erworben. Der Großherzog besaß eine Vorliebe für flämische und holländische Malerei, weswegen sich viele bedeutende Gemälde aus dem 17. Jahrhundert im Besitz der Uffizien befinden, darunter auch Rubens Bildnis seiner Frau Isabella Brant. Obwohl der Künstler in seinem Selbstporträt vermutlich nur den Kopf und die Schultern selbst ausführte, erwies sich das zweifelhafte Selbstbildnis für die „Autoritratti degli Uffizi“ dennoch als wertvoll, da es die Einzigartigkeit und den Umfang der Selbstbildnis-Sammlung weiter ausbaute. Ein weiteres Porträt von Rubens, das ihn mit einer Kopfbedeckung zeigt, befindet sich bereits seit 1681/82 in den Uffizien. Doch auch dieses wurde nicht eigenhändig von Rubens ausgeführt, sondern kopiert die berühmte Version aus Windsor Castle, welche eigens für den Prinzen von Wales angefertigt wurde. Im Alter von 22 Jahren trat Peter Paul Rubens im Jahre 1600 eine mehrjährige Italienreise an, während der er sich in der Funktion als Hofmaler des Herzogs von Mantua u.a. in Florenz, Rom sowie Venedig aufhielt und Aufträge für Altargemälde und Porträts ausführte. Acht Jahre später kehrte Rubens schließlich nach Flandern zurück, wo er in Antwerpen von Erzherzog Albrecht und dessen Gemahlin Isabella zum Hofmaler ernannt wurde. Als Leiter einer großen Werkstatt waren seine Bildkompositionen, vor allem aufgrund der Anfertigung zahlreicher Stiche nach Originalen, in ganz Europa verbreitet. Auch aufgrund seiner Tätigkeit als spanisch-habsburgischer Diplomat wurde Rubens sehr geschätzt und hatte auf Reisen nicht nur die Gelegenheit spanische und englische Kunstsammlungen zu studieren, sondern auch mächtige und einflussreiche Zeitgenossen wie Philipp IV. zu porträtieren.

Urheber*in: Lasinio, Carlo / Fotograf*in: Kristina Bohle / Rechtewahrnehmung: Georg-August-Universität Göttingen, Kunstgesch. Seminar und Kunstsammlung der Universität

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Location
Georg-August-Universität Göttingen / Kunstgesch. Seminar und Kunstsammlung der Universität, Göttingen
Inventory number
D 2018
Measurements
Breite: 130 mm (Plattenrand)
Höhe: 162 mm (Plattenrand)
Material/Technique
Papier; Kupferstich; Mezzotinto
Inscription/Labeling
Marke: [BIBL. / R. A.CAD. / G.A.] (unten rechts, Göttinger Bibliotheksstempel)
Aufschrift: Lasinio Scolpi / Pietro Paolo Rubens / Labrelif imprese (unten, Kupferstich)

Classification
Schabkunst (Oberbegriffsdatei)
Subject (what)
Bildnis
Künstlerbildnis
Künstler
der Künstler (generell)
Subject (who)

Event
Entstehung
Event
Herstellung
(who)
(where)
Italien
(when)
ca. 1789

Sponsorship
Die Digitalisierung wurde gefördert durch die Deutsche Digitale Bibliothek aus Mitteln des Programms „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Last update
24.04.2025, 12:58 PM CEST

Data provider

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Object type

  • Grafik

Time of origin

  • ca. 1789

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