Handschrift
2 Cod. Ms. jurid. 392 – Sachsenspiegel-Landrecht mit Glosse
Ir-v leer, abgesehen von Notizen und Literaturverweisen zur Handschrift (von 2-3 Händen des späten 18. oder beginnenden 19. Jhs.) auf Iv, insbesondere auch den im Folgenden eingeklebten Brief betreffend.IIr-IIIv Brief von Karl Gottlob Anton (1751-1818) an den Direktor UB Göttingen , Christian Gottlob Heyne, vom 17.03.1791, enthaltend eine Einordnung der vorliegenden Glossenhandschrift und Fragen der Literaturbeschaffung sowie weitere kurze Nachrichten. Das Schreiben des Görlitzer Rechtskonsulenten Karl Gottlob Anton diente offenkundig als Begleitbrief bei der Rücksendung der Handschrift aus Görlitz, wohin sie geschickt bzw. ausgeliehen worden war; das Doppelbl. des Briefes ist dem eigentlichen Vorsatzbl. der Handschrift (Bl. IV) vorangeklebt und als Bl. II-III in die Foliierung einbezogen.IVr-v leer.1r-137v Eike von Repgow: Sachsenspiegel-Landrecht mit Glosse des Johannes von Buch (Klasse I/Kürzere Glosse, Ordnung Ib). "Incipit registrum". (über dem Schriftrahmen eingetragen). 'I. Van twen swerden de ghod vp ertrike let …' — '… [D]enstman eruet vnde nymd etc. Went he erliken to ende ghebraght heft aller Sassen recht vnde heft gheseght beyde van der lude ere vnde gehude vnde wo vnde weme eghen ledich wert. Nu sat he hir sinen lesten articulum. Finis est.' Druck (nach anderer Überlieferung): Hoene, Codex Quakenbrugensis (Register: S. 78-93; Prolog: S. 94-97; Buch I: S. 97-184; Buch II: 185-274; Buch III: S. 275-381); zum Text der Glosse s. überdies die entsprechenden Passagen in der Edition bei: Kaufmann, Glossen zum Sachsenspiegel-Landrecht. Buch'sche Glosse, Bd. 1-3 (Prolog: Bd. 1, S. 109, Z. 1-S. 121, Z. 11; Buch I: S. 134, Z. 3-S. 510, Z. 1; Buch II: Bd. 2, S. 513, Z. 4-S. 912, Z. 10; Buch III: Bd. 2, S. 916, Z. 6 - Bd. 3, S. 1485, Z. 12). Mit der Landrechtsglosse in der Fassung der I. Ordnung (Ib) und der speziell darin vorkommenden Variante des Registers (Variante Nr. X nach Homeyer, Die Genealogie, S. 185) überliefert die vorliegende Handschrift eine Form des Textes, die relativ nahe an seiner frühesten Fassung stehen dürfte. Dies erscheint umso bedeutsamer, als die Wasserzeichen eine Datierung der Handschrift bereits in den 1350er/60er-Jahren nahe legen. Damit würde sie zu den ältesten bekannten Textzeugen der Buch'schen Glosse gehören, wenn sie nicht sogar überhaupt der älteste erhaltene sein sollte. Letzteres nahm Junge, Der Hamelner 'Sachsenspiegel', S. 37 an; er verwies für diese These auf die Aussage von Karl Gottlob Anton, der in seinem Brief darlegte, dass die Göttinger Handschrift eine der wenigen sei, die noch die alte ursprüngliche Eintheilung haben, führte sonst aber keine weiteren Argumente für seine These an. Die wechselnde Gestalt des Layouts (Glosse in manchen Abschnitten neben dem Text des Sachsenspiegel-Landrechts, in den übrigen Abschnitten hingegen den einzelnen Artikeln nachfolgend) könnte als Indiz dafür zu werten sein, dass bei der Erstellung der vorliegenden Handschrift mehrere Vorlagen verwendet wurden.137v 'Versus de regimine sacerdotis. Presbyter attente capias hec docmata mente …' — '… Turpia nec verba tua sint nec mensque superba.' 6 Verse; Druck: Schillmann, Verzeichnis, S. 119 (nach der Fassung in: Staatsbibliothek Berlin, Ms. lat. qu. 693, 158vb); ebd. auch Angaben zu weiterer Überlieferung; zudem s. Walther I, S. 752, Nr. 14519.137v verwischter Eintrag oder Federprobe, zudem ein nicht weiter identifizierbares Zeichen (Buchstabe H? Notariatszeichen? etc.?) sowie eine Federzeichnung.138ra-145rb Eike von Repgow: Sachsenpiegel-Landrecht, Buch I, Artikel 7-13, teilweise mit Glossen , aus dem 'Schlüssel des sächsischen Landrechts' (zu Artikel 7-11; vgl. Homeyer – Borchling – Eckhart – Gierke, Die deutschen Rechtsbücher, II. Abt., S. 102-103). '[S]we so icht borget eder louet de schal id gelden vnde wat he doyt dat schal he stede holden …' — '… So mod men se dat bat ouertugen denne se des vnschuldich moten werden; de burmester is wol getuch ouer den bur bynnen synem gerichte in richtes stad vmme sogedane sake.'(145v) leer, abgesehen von dem am oberen Seitenrand eingetragenen und auch sonst öfter überlieferten Vers bzw. Sprichwort 'Omnibus in rebus grauis est incepcio prima' (TPMA, Bd. 1, S. 133, Nr. 1.5) und einem Nota-Vermerk rechts davon.146ra-149vb Eike von Repgow: Sachsenpiegel-Landrecht, Buch III, Artikel 82-91, teilweise mit Glossen , aus dem 'Schlüssel des sächsischen Landrechts' (zu Artikel 85-88; vgl. Homeyer – Borchling – Eckhart – Gierke, Die deutschen Rechtsbücher, II. Abt., S. 102-103). '[S]we syn recht vor lust in eyner stad, he hefft id al uorlorn …' — '… he ne mod ok neyn gebod noch herberge noch neyn recht uppet land setten id en wilkore dat lant.'(149v-150v) leer, abgesehen von einem – verwischten und deshalb nicht lesbaren – Eintrag auf 150r sowie Federproben und Federzeichnungen auf 150v.
- Standort
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SUB Göttingen -- 2 Cod. Ms. jurid. 392
- Umfang
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Ms.; IV, 154 Bl. (29,8-30,5 × 19,7-20,5 cm; geb.)
- Sprache
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Deutsch
- Entstanden
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Hameln (?) , 1360 - 1420
- Förderung
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Die Digitalisierung wurde gefördert durch die Deutsche Digitale Bibliothek aus Mitteln des Programms „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
- Letzte Aktualisierung
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09.04.2025, 13:01 MESZ
Datenpartner
Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Handschrift
Entstanden
- Hameln (?) , 1360 - 1420