Bestand
Nachlass Agnes Simon (Agnes Kölsch) (Bestand)
Form und Inhalt: Agnes Regina Simon, geborene Kölsch, ist am 17.12.1896 in Kirchen an der Sieg geboren worden und verstarb im Alter von 102 Jahren am 8. August 1999 (Todesanzeige im MT vom 12. August 1999) im Bethesda Diakonie Pflegeheim in Minden.
Sie wuchs im rheinländischen Solingen auf (MT vom 17. Dezember 1981). Von 1914 bis 1920 und von 1940 bis 1945 schrieb sie viel Tagebuch und Gedichte. Ihr Bruder Karl Heinz Kölsch war ein enger Studienfreund von Joseph Goebbels, dem späteren NS-Reichspropagandaminister. Agnes Kölsch hatte eine kurz währende Beziehung zu ihm (vgl. persönliche Briefe und Gedichte im Nachlass; vgl. Peter Longerich, Goebbels. Biographie, München 2010, S. 28f.).
Am 5. August 1922 heiratete Agnes Kölsch Dr. Johann Ludwig Simon in Werl. Dr. Johann Simon wurde am 5. Dezember 1891 in Giershagen geboren und verstarb am 21. Dezember 1959 in Minden an Krebs (vgl. persönliche Briefe im Nachlass und Heiratsregister Minden 802/1959). Sie hatten gemeinsam drei Söhne und eine Tochter: Karl-Edwin Simon, Dr. Klaus Simon, Dr. Diether Simon und Eva Schunicht, geb. Simon (MT vom 12 August 1999 und Einwohnermeldekartei der Stadt Minden). In der Einwohnermeldekartei wird außerdem eine Josepha-Maria Simon, geb. am 8. Oktobr 1933, genannt.
Am 1. Juli 1936 zog Familie Simon aufgrund der Arbeit von Dr. Johann Simon in die Immanuelstraße 14 nach Minden, wo Agnes Simon in der Marienapotheke arbeitete. Ihr Mann, der zwischenzeitlich als Hauptmann in der Wehrmacht im 2. Weltkrieg diente, war Studienrat am Besselgymnasium in Minden (MT vom 18. Dezember 1981).
Nach Ende des 2. Weltkrieges engagierte sich Agnes Simon in der Politik mit besonderem Augenmerk auf Soziales, Kultur und Religion. Von 1952 bis 1969 war sie Vertreterin der CDU im Mindener Kreistag. Sie war eine große Verfechterin der EU, war u.a Gründungsmitglied der Europa-Union und gehörte zum Landesvorstand (s. Nachlass).
Sie rief einige Organisationen ins Leben, z.B das christliche Frauenbildungswerk in Minden, den Mindener Ortsring des internationalen Frauenrings und die Mindener von le Fort-Gesellschaft. Sie war auch als Schöffin und als stellvertretende Dekanatsvorsitzende der Caritas (MT vom 18. Dezember 1981) tätig.
Aufgrund ihrer ehrenamtlichen Arbeit für die Stadt Minden und ihres Engagements erhielt sie am 23. Juli 1971 das Bundesverdienstkreuz. Drei Monate später zog sie am 14. Oktober 1971 in die Herderstraße 7.
1981 wurde Agnes Simon die goldene Ehrennadel der Europa-Union verliehen; 1985 erheilt sie den Ehrenring der Stadt Minden und den Ehrenteller des Kreises Minden-Lübbecke. 1991 wurde sie mit der Europa-Medaille ausgezeichnet (MT vom 17. Dezember 1991).
Am 28. März 1991 zog sie in das diakonische Bethesda Pflegeheim ein, wo sie am 8. August 1999 verstarb.
- Bestandssignatur
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Stadt Minden WN 26 Nachlass Agnes Simon (Agnes Kölsch)
- Kontext
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Kommunalarchiv Minden (Archivtektonik)
- Provenienz
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Agnes Simon geb. Kölsch, Minden (Tgb.-Nr. 14/1984, Az. E4, sowie weitere?)
- Weitere Objektseiten
- Geliefert über
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- Letzte Aktualisierung
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23.06.2025, 08:11 MESZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- Agnes Simon geb. Kölsch, Minden (Tgb.-Nr. 14/1984, Az. E4, sowie weitere?)