Bestand
Grenzregiment-33 (Bestand)
Geschichte des
Bestandsbildners: Behördengeschichte
Das
Grenzregiment-33 wurde am 23. Aug. 1962 lt. Befehl Nr. 99/62 und
26/63 des Ministers für Nationale Verteidigung sowie dem Befehl
Nr. 23/63 des Stadtkommandanten der Hauptstadt der DDR, Berlin
(SBK) aufgestellt. Der Standort war die Friedrich-Engels-Kaserne
in Berlin-Mitte Die Unterstellung erfolgte unter die 1.
Grenzbrigade, die vom Ministerium des Innern in die Nationale
Volksarmee als Bestandteil der Grenztruppen Berlin übernommen
und der SKB unterstellt worden ist.
In
Durchführung der Befehle Nr. 22/70 und 138/70 des Ministers für
Nationale Verteidigung sowie Nr. 02/71 des Stadtkommandanten
wurden im Zeitraum vom 15. Febr. bis 31. Juli 1971 die Verbände,
Truppenteile und Einheiten der Stadtkommandantur Berlin
umformiert. Das GR-33 wurde neu im Standort Berlin-Treptow,
Objekt der Ernst-Schneller-Kaserne, aufgestellt und dem
Grenzkommando MITTE unterstellt.
Am 13.
März 1971 übergab das GR-33 alt den Grenzabschnitt,
ausschließlich der Grenzübergangsstelle Invalidenstrasse bis
einschließlich Beuthstrasse, mit seinen pioniertechnischen
Anlagen, Wachhunden, Signalgeräten an das GR-35.
Das GR-33 neu übernahm die Grenzabschnitte des
GR-31 und GR-38, ausschließlich Tegeler Fliess bis
einschließlich Qickborner Strasse. Seit dem 13. März 1971 führte
das GR-33 im neuen Bestand die Sicherung der Grenzabschnitte in
der Dislokation Tegeler Fliess ausschließlich bis Brandenburger
Tor ausschließlich durch.
Mit Wirkung vom
15. Mai 1971 wird lt. Befehl Nr. 69/71 des Ministers für
Nationale Verteidigung das Grenzkommando MITTE aus dem
Unterstellungsverhältnis des Stadtkommandanten der Hauptstadt
der DDR, Berlin, herausgelöst und dem Chef der Grenztruppen
unterstellt.
Im Befehl Nr. 18/71 des
Kommandeurs des GR-33 legte der Kommandeurs folgende
Kompanieabschnitte fest:
1. Grenzkompanie
ausschließlich Tegeler Fliess bis einschließlich
Quickborner
Strasse;
2. Grenzkompanie ausschließlich B-Turm Sandgelände bis
einschließlich
Brehmestrasse;
3. Grenzkompanie ausschließlich Eberswalder
Strasse bis einschließlich
Invalidenstrasse;
4. Grenzkompanie
ausschließlich Quickborner Strasse bis einschließlich
B-Turm
Sandgelände;
5. Grenzkompanie ausschließlich Brehmestrasse bis
einschließlich Eberswalder
Strasse.
Das GR-33 war für die Grenzsicherung der
Abschitte Pankow, Prenzlauer Berg und Mitte zuständig.
Im Grenzabschnitt des GR-33 gab es folgende
Grenzübergangsstellen:
Bornholmer
Strasse, Chausseestrasse, Invalidenstrasse, Bahnhof
Friedrichstrasse, Marschallbrücke sowie das besondere
terrotorium Brandenburger Tor. Die Grenzübergangsstellen
unterstanden dem
Grenzübergangsstellen-Sicherungsregiment-26.
Am 01. März 1968 erhielt das GR-33 den Namen "Heinrich
Dorrenbach" und am 10. Aug. 1971 die Truppenfahne
verliehen.
Das GR-33 bestand am 01. Dez.
1974 aus:
- Stab
-
Aufklärungszug;
-
Nachrichtenkompanie;
-
Pionierkompanie;
-
Diensthundestaffel;
-
Flammenwerferzug;
- 1.
Grenzompanie;
- 2. Grenzkompanie;
- 3. Grenzkompanie;
- 4.
Grenzkompanie;
- 5. Grenzkompanie;
- Granatwerferbatterie;
- Kanonenbatterie;
-
Kraftfahrzeug-Instandsetzungszug;
-
Waffeninstandsetzungszug;
-
Verpflegungsgruppe
-
Transportkompanie;
-
Regimentslager;
- Regiments-Med.
Punkt.
Die Auflösung des Regiments
erfolgte zum 01. April 1990 lt. Befehl Nr. 14/90 des Chefs der
Grenztruppen der DDR.
Kommandeure:
1970 - 1976 Oberst Johannes Köhler
1976 - 1982 Oberst Henkens
1982 - 1985 Oberst Leo
1985 -
Oberstleutnant Schulze
Politabteilung
Grenzregiment-33 DVP 46-1:
23.8.1962 Bef.
99/62 MfNV bis: 1971 SBK, Bef. 69/71 MfNV terr.: Pankow,
Prenzlauer Berg, Mitte
Mit der Auflösung
der Stadkommandantur Berlin(Ost) als Teil der Grenztruppen und
der Bildung der Grenzkommandos Nord, Mitte, und Süd im Jahre
1971, wurden auch die Politabteilungen bei den Grenzkommandos
und Regimentern sowie selbstandigen Einheiten neu aufgestellt.
Der Leiter der Politabteilung des Regiments war als
Parteifunktionär der SED dem Leiter der Politabteilung des
Kommandos der Grenztruppen Mitte unterstellt und
rechenschaftspflichtig. Er war zugleich Stellvertreter des
Kommandeurs und diesem gegenüber für die politische Arbeit mit
dem gesamten Personalbestand verantwortlich. Die Politabteilung
führte auch die Grundorganisation der SED - nur diese Partei war
in den bewaffneten Kräften der DDR zugelassen - die
Jugendorganisation (FDJ), die Gewerkschaftsorganisation und die
Armeesportorganisation "Vorwärts". Die letzten drei
Organisationen galten als formell selbständig, mit Hilfe ihrer
Satzungen wurde die Führung durch die Politorgane faktisch
durchgesetzt.
Politabteilung
Grenzregiment-33 DVP 54-2:
Mit Befehl Nr.
99/62 des Ministers für Nationale Verteidigung wurde mit Wirkung
vom 23. August 1962 die Stadtkommandantur der Hauptstadt der DDR
- Berlin mit drei Grenzbrigaden sowie Regimentern und Einheiten
aufgestellt (VA-01/5003). Die SKB hatte die Aufgabe, den Ostteil
der Stadt gegenüber Berlin (West) abzuriegeln und den bis zum
12. August 1961 bestehenden Zustand der offenen Grenze zu
beenden. Zur politischen Beeinflussung durch Schulungen,
Politunterricht, Parteierziehung und weitere Methoden der
Indoktrination wurden den Kommandeuren Politorgane zur Seiote
gestellt.
Die Leiter der Politorgane
waren als Parteifunktionäre der SED dem jeweilig nächsthöheren
Politorgan unterstellt. Im Bereich der Stadtkommandantur war die
Politische Verwaltung allen anderen Politorganen vorgesetzt. Als
Stellvertreter der Kommandeure waren die Leiter der Politorgane
für die gesamte politische Erziehung und Beeinflussung der
Unterstellten verantwortlich. Zur politischen Arbeit gehörten
die politische Massenarbeit, die Schulung und Weiterbildung
sowie die Traditionspflege und kulturelle Massenarbeit. Die
Politorgane hatten auch die Gewerkschaft der Zivilbeschäftigten
und die Sportorganisation "Vorwärts" anzuleiten. Die Richtlinien
für die politische Arbeit wurden in vom Politbüro des ZK der SED
herausgegebenen "Instruktionen für die Arbeit der
Parteiorganisationen und Politorgane der NVA" festgeschrieben.
Im folgenden werden die Politorgane der Stadtkommandantur Berlin
zusammengefaßt beschrieben:
DVP 51
Politische Verwaltung
DVP 52-1
Politabteilung des Wachregimentes "Friedrich Engels"
DVP 52-2 Arbeitsgruppe für politische Arbeit
des Nachrichtenbataillons 26
DVP 52-3
Stellvertreter für politische Arbeit des
Unteroffiziersausbildungsregimentes
DVP
88 Politabteilung der 1. Grenzbrigade
DVP
54-1 Politabteilung Grenzregiment 31
DVP
54-2 Politabteilung Grenzregiment 33
DVP
54-3 Politabteilung Grenzregiment 35
DVP
54-4 Politabteilung Grenzregiment 37
DVP
54-5 Politabteilung Grenzregiment 38
DVP
54-6 Politabteilung Grenzausbildungsregiment 39
DVP 55 Politabteilung der 2. Grenzbrigade
DVP 56-1 Politabteilung Grenzregiment 32
DVP 56-2 Politabteilung Grenzregiment 34
DVP 56-3 Politabteilung Grenzregiment 36
DVP 56-4 Politabteilung Grenzregiment 44
DVP 56-5 Politabteilung Grenzregiment 48
DVP 57 Politabteilung der 4. Grenzbrigade
Die Provenienzstellen
Bereichsgewerkschaftsleitung, Betriebsgewerkschaftsleitung,
Grundorganisationen der SED sowie die Armeesportgemeinschaft
"Vorwärts" Karlshorst wurden nicht zu eigenen Beständen
formiert, sondern sind bereits bei der abgebenden Stelle als
Strukturelemente der Politischen Verwaltung behandelt worden.
Mit der Umformierung der Grenztruppen im Frühjahr 1971 wurden
alle Dienststellen aufgelöst, die Armeeangehörigen weitgehend in
das Grenzkommando Mitte übernommen. Leiter der Politischen
Verwaltung waren: Oberst Walter Herkner 1962 - 1968, Oberst
Günter Münster 1968 - 1969, Generalmajor Walter Herkner 1969 -
1970, Oberst Günter Münster 1970 - 1971.
Inhaltliche
Charakterisierung: Überlieferung:
-
Befehle des Kommandeurs, 1969-1989;
-
Anordnungen des Kommandeurs, 1971-1987;
-
Kalenderpläne der wichtigsten Maßnahmen, 1981-1985;
- Berichte über Kontrollen, 1970-1972;
- Auskunftsberichte, 1979-1989;
- Führungskonzeption, 1981-1985;
- Personelle Stärkemeldungen, 1975-1982;
- Finanzökonomie, 1973-1986;
- Organisation und Führung der Grenzsicherung,
1970-1986;
- Arbeitskarten des
Kommandeurs, 1971-1986;
- Ergebnisse der
Grenzsicherung, 1971-1985;
-
Zusammenwirken mit anderen bewaffneten Orgaben, 1969-1979;
- Grenzsignalzaunanlagen, 1976-1983;
- Sicherung der Grenzübergangsstellen,
Trennungslinien, 1975-1977;
-
Grenzverletzungen, Grenzdurchbrüche, 1962-1984;
- Chronik, 1969-1979;
-
Truppengeschichte;
- Übergabe/Übernahme
der Dienstgeschäfte, 1973-1985;
-
Übergabe/Übernahme von Einheiten und Grenzabschnitten,
1971-1973;
-
Grenzaufklärungssammelberichte, 1976-1982;
- Pionier-, signal- und nachrichtentechnischer Ausbau der
Staatsgrenze, 1972-1986;
-
Planstellenbesetzungsnachweis, 1971-1972;
- Überprüfung der Gefechtsbereitschaft, 1971-1985;
- Periodische personelle Stärkemeldungen,
1975-1980;
- Ergebnisse der
Ausbildungsjahre, 1971-1985;
- Aus- und
Weiterbildung der Offiziere, 1970-1986;
-
Übungen, 1979-1983;
-
Objektbelegungspläne, 1985.
Politabteilung Grenzregiment-33 DVP 46-1:
Der Bestand ist in seinen Teilen nur sporadisch überliefert
und enthält im Wesentlichen Protokolle von Dienstbesprechungen
und Informationsberichte.
Erschließungszustand:
Findbuch, Findkartei
Vorarchivische Ordnung: Im
Kommando der Grenztruppen der DDR in Pätz wurde das
Verwaltungsarchiv der Grenztruppen eingerichtet.
Das Verwaltungsarchiv war ein Zwischenarchiv
und hatte die Aufgabe die Unterlagen aus den Registraturen der
zum Bereich der Grenztruppen gehörenden Dienststellen zu
sichten, zu übernehmen, zu bewerten und für die Benutzung, vor
allem für dienstliche Zwecke, bereitzustellen.
Die Aktenbildung erfolgte bereits bei den
Registraturbildnern auf der Grundlage des Einheitsaktenplanes, K
10/3/001, der für alle Dienststellen der Nationalen Volksarmee
verbindlich war. Für die Übergabe des Schriftgutes an das
Verwaltungsarchiv galten die militärischen Bestimmungen über das
Militärarchivwesen sowie die Bestimmungen über Wachsamkeit und
Geheimhaltung.
Die Provenienzstellen
waren angehalten das Schriftgut, das seinen Wert für die
unmittelbare Aufgabenerfüllung verloren hatte, an das
Verwaltungsarchiv zu übergeben.
Der
Einheitsaktenplan legte gleichzeitig auch die
Aufbewahrungsfristen der Schriftstücke fest.
Diejenigen Unterlagen, die für eine längerfristige
Aufbewahrung vorgesehen waren und vor allem die Entwicklung der
Grenztruppen widerspiegelten, wurden nach 10 Jahren in das
Militärarchiv der DDR, dem zuständigen Archiv, abgegeben.
Im Verwaltungsarchiv erhielten die Akten eine
Archivsignatur und wurden nach der Bewertung und Verzeichnung
numerisch fortlaufend im Magazin eingelagert .
Im Militärarchiv der DDR erfolgte eine tiefere Verzeichnung
und die Akten erhielten eine neue Signatur.
Infolge der Vereinigung der beiden deutschen Staaten 1990
wurde das Militärarchiv der DDR vom Bundesarchiv übernommen und
der Abteilung Militärarchiv zugeordnet. Die Unterlagen des
Verwaltungsarchivs der Grenztruppen der DDR verblieben bis zur
Auflösung des Militärischen Zwischenarchivs im Jahre 1995 in
Potsdam, kamen zwischenzeitlich zum Zecke der Auswertung durch
die Staatsanwaltschaft Berlin in das Bundesarchiv Berlin und
wurden 1999 dem Bundesarchiv-Militärarchiv in Freiburg
zugeführt.
Die Zusammenführung der
Teilbestände vom Militärarchiv der DDR und dem Verwaltungsarchiv
der Grenztruppen der DDR sowie eine neue Tektonik im
Bundesarchiv-Militärarchiv machte eine Neuordnung der Bestände
notwendig.
Archivsignatur des
Verwaltungsarchivs der Grenztruppen: VA-06-...
Archivsignatur des Militärarchivs der DDR: GT ...
Archivsignatur des Bundesarchivs-Militärarchiv:
DVH 51-1/... .
Politabteilung
Grenzregiment-33 DVP 46-1:
Die Akten der
Politorgane wurden im Verwaltungsarchiv der Stadtkommandantur
Berlin bzw. nach dessen Auflösung durch das Archiv der
Grenztruppen in Pätz erfaßt und registriert und von dort an das
Militärarchiv Potsdam übergeben. Die Unterlagen sind nur zum
Teil erschlossen noch nicht in die Datenbank eingegeben und
müssen noch unter Potsdam-Signaturen GT-P/ bzw. unter der
Signatur des Verwaltungsarchivs P ... bestellt und zitiert
werden. Von folgenden Dienststellen sind Akten überliefert:
Politabteilung des Grenzregimentes 33 (Abk. PA GR-33 ), PA
GR-34, PA GR-35, PA GR-38, PA GR-42, PA GR 44, PA des
Grenzausbildungsregimentes 39, PA des Grenzausbildungsregimentes
40, PA des Artillerieregimentes 26, Stellvertreter für
politische Arbeit des Nachrichtenbataillons 26, Stellvertreter
für politische Arbeit der Geschoßwerferabteilung 26.
Zitierweise: BArch DVH
51-1/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch DVH 51-1
- Umfang
-
263 Aufbewahrungseinheiten; 8,0 laufende Meter
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Deutsche Demokratische Republik mit sowjetischer Besatzungszone (1945-1990) >> Verteidigung >> Ministerium für Nationale Verteidigung und Nationale Volksarmee >> Nationale Volksarmee >> Grenzpolizei und Grenztruppen
- Provenienz
-
Grenzregiment-33 (GR-33), 1968-1989
- Bestandslaufzeit
-
1968-1989
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
16.01.2024, 08:43 MEZ
Datenpartner
Bundesarchiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- Grenzregiment-33 (GR-33), 1968-1989
Entstanden
- 1968-1989