Bestand
Generalkommando XIII. A.K. (Bestand)
Inhalt und Bewertung
Nach der Mobilmachung gehörte das Generalkommando
XIII. A.K. unter wechselnden Bezeichungen (Armeegruppe
Fabeck; Gruppe C; Gruppe Caudry; Gruppe Ebene) nacheinander
verschiedenen Armeen und Heeresgruppen an; es war zunächst im
Westen, ab November 1914 an der Ostfront und ab September
1915 erneut im Westen eingesetzt.Im Dezember 1918 ging das Generalkommando XIII. A.K. in dem bisherigen Stellvertretenden Generalkommando XIII. A.K. auf (vgl. M 77/1). Im Dezember 1918 ging das Generalkommando XIII. A.K. in dem bisherigen Stellvertretenden Generalkommando XIII. A.K. auf (vgl. M 77/1).
Geschichte des Generalkommandos: Aufgrund der Militärkonvention von 1871 war in Stuttgart ein Generalkommando für das neue XIII. - württembergische - Armeekorps eingerichtet worden. Geleitet wurde es von einem kommandierenden General, der vom württembergischen König - nach vorheriger Zustimmung des Bundesfeldherrn, des deutschen Kaisers - ernannt wurde (1). Durch die Mobilmachung vor dem Ersten Weltkrieg wurde dieses Generalkommando nun gewissermaßen gespalten: Es wurde ein "Stellvertretendes Generalkommando" eingerichtet, das in Württemberg die alten Aufgaben des GK weiterführen sollte (2), während das nun "mobile" Generalkommando an der Front war. An der Front wurden die Gliederung und die Aufgaben der einzelnen Abteilungen des GK im allgemeinen beibehalten, aber es gab wesentliche Erweiterungen: Die alte Abteilung I wurde dreigeteilt in Ia, Ib und Ic; es kamen Artillerie und Pioniere und auch kleinere Unterabteilungen dazu (3). 1914 bis 1918 gehörte das GK unter wechselnden Bezeichnungen verschiedenen Armeen und Heeresgruppen an: Als "Armeegruppe Fabeck" wurde es zunächst 1914 unter dem Oberbefehl der 6. Armee im Westen eingesetzt und kam dann ab November 1914 an die Ostfront, unter das Kommando der 9. Armee. Oktober 1915 wieder zurück an der Westfront, wechselte es jeweils kurzzeitig zu verschiedenen Armeen und wurde schließlich November 1916 als "Gruppe C" der 1. Armee und März 1917 als "Gruppe Caudry" der 2. Armee unterstellt. Im November 1918 wurde es ins Reich zurückverlegt und am 7.12.1918 durch Erlaß des Württembergischen Kriegsministeriums demobilisiert. Seine Aufgaben wurden vom "Stellvertretenden Generalkommando" wahrgenommen (4); es wurde dann vom neugegründeten Heeresabwicklungsamt Württemberg aufgelöst (5).
Bestandsgeschichte: Die Art der Aktenablage beim GK scheint sich den Gepflogenheiten der jeweiligen Armee angepaßt zu haben; sie ändert sich öfters bei wechselnden Umgliederungen. Besonders bei den Akten der Abteilung I (Abschnitt 1 der Gliederung) hat es den Anschein, als seien die Akten in Zeiten des Stellungskrieges anders abgelegt worden als während größerer Angriffsunternehmen. Während im letzteren Fall oftmals das anfallende Schriftgut nach Tagen abgelegt wurde, werden zu anderen Zeiten die Schriftstücke nach "Korrespondenzpartnern" gegliedert. In vielen Fällen handelt es sich um eine Mischung von Sach- und Serienakten. Gebildet wurden die Akten nach einem Aktenplan, der am 1. Juli 1916 als "Aktenverzeichnis des mobilen Generalkommandos XIII. (Kgl. Württ.) Armeekorps" gedruckt erschien. Er ist nach Abteilungen gegliedert und enthält etwa hundert Aktenzeichen, die jeweils aus einer durchlaufenden Numerierung und der Unterscheidung in "Generalia" und "Spezialia" bestehen (Bestellnummer 830). Am 15. März 1918 erschien ein - sehr viel umfangreicheres - "2. Verzeichnis der beim Generalkommando XIII. (K. W.) Armeekorps vorhandenen Kriegsakten" (Nr. 2 im Anhang), das den alten Aktenplan ablöste. Hierin sind manche Aktenzeichen noch durch angehängte Buchstaben erweitert worden; außerdem tauchen jetzt auch dreistellige Nummern auf. Die Registratursignatur setzt sich im Regelfall also aus der Abteilungsbezeichnung (als römische Ziffer), der zwei- bis dreistelligen arabischen Ziffer (eventuell nebst Buchstaben), einem Kürzel für "Generalia" oder "Spezialia" und eventuell noch einer Bandzahl zusammen. Beispiel: Ia, 148 gen., Bd. 2. Das GK gab im Lauf des Krieges regelmäßig Akten an den stellvertretenden Generalstab nach Berlin ab (6). Da von diesen Abgaben Listen existieren (7), können einige der beim Generalstab vergebenen Eingangsnummern zugeordnet werden. 1. Abgabe am 30.7.1916: Nr. 26609/8746 (vgl. 98-102) 2. Abgabe am 12.11.1916: Nr. 30807/1214 (vgl. 103) 3. Abgabe am 29.2.1917: Nr. 48118/19310 (vgl. 269-270) 4. Abgabe am 14.6.1917: Nr. 61366/34548 (vgl. 893) 5. Abgabe am 31.12.1917: Nr. 71487/29222 (vgl. 530, 734) 6. Abgabe am 12.3.1918: Nr. 70237/29963 (vgl. 583, 602) 7. Abgabe am 17.8.1918: Nr. 81447/42718 (vgl. 575) 8. Abgabe am 31.10.1918: Nr. 93087/43720 (vgl. 288) Diejenigen Akten, die dann beim Kriegsende noch beim GK lagerten, werden nach der Auflösung des Generalkommandos an das Heeresabwicklungsamt in Stuttgart gekommen sein (8) und von da in die Reichsarchivzweigstelle Stuttgart. Die an den Generalstab nach Berlin abgegebenen Akten wiederum kamen - vermutlich über dessen "Prüfstelle für Kriegsakten" - in das 1919 gegründete Reichsarchiv in Potsdam. Hier wurde in den zwanziger Jahren im Zuge der allgemeinen Ordnungs- und Verzeichnungsarbeiten die künftige Aufbewahrung der Akten aller deutschen Generalkommandos festgelegt: Unterlagen bestimmter Abteilungen sollten in die Außenstellen abgegeben werden (9). Damit wurde nun sukzessive begonnen (10). 1928 wurde in der Stuttgarter Reichsarchivzweigstelle von v. Haldenwang ein maschinenschriftliches Inhaltsverzeichnis der hier mittlerweile vorhandenen Akten des GK angefertigt (11). Der größte Teil dieses Bestands, der zu der Zeit 61 Bunde umfaßte, kam aus dem Potsdamer Reichsarchiv; andere Akten stammten aus Württemberg - vom XIII. A. K. selber oder vielleicht auch vom Kriegsministerium. Ein Teil dieses Bestands von 1928 wurde allerdings 1929 wieder an das Reichsarchiv zurückgegeben (12); ein paar Bunde sind anderweitig verlorengegangen (13). In den nächsten Jahren gingen vom Reichsarchiv wiederum weitere Akten des 13. AK in Stuttgart ein; diese wurden dem verzeichneten Bestand als "Nachtrag" angefügt und von vorn durchlaufend gezählt (14). Zwei Ablieferungen von 1930 und 1931 bildeten dabei Bund 1-3 des Nachtrags (15); weitere Eingänge wurden etwa 1942 als Nachtrag 5-7 angefügt (16). 1938 kam dann (zusammen mit den Akten des 14. AK) aus Po tsdam der überhaupt größte Teil der Akten des GK; er wurde dem Bestand als Bund 8-95 des Nachtrags angereiht (17) und blieb unverzeichnet. 1983 kamen aus dem in seiner Provenienz aufgestellten Selektbestand M 630 die Gerichtsakten hinzu (vgl. Kapitel 6).
Bearbeiterbericht: Der Bestand wurde von 1989 bis 1993 unter Leitung von Dr. Bernhard Theil durch die Archivreferendarinnen und Archivreferendare Peter Müller, Albrecht Ernst, Jürgen Treffeisen, Wolfgang Zimmermann, Franz Maier, Peter Rückert, Franz-Josef Ziwes, Ulrike Höroldt und Martin Luchterhandt verzeichnet. Die Gliederung des Bestandes folgt der Organisation des GK und innerhalb der einzelnen Abteilungen weitestmöglich den Aktenplannummern des Verzeichnisses von 1918, wobei gelegentlich mehrere Nummern zusammengefaßt wurden. Nicht belegt ist Abteilung IVa, Feldintendantur, deren Akten in den Beständen M 17/1 und M 17/2 sowie im Bestand M 270 zu erwarten sind. Die Vorsignaturen des Bestands werden in der Reihenfolge ihrer Vergabe aufgeführt: zunächst die Registratursignatur (z. B. I, 4, Bd. 1), dann die Eingangsnummer des Generalstabs (seit 1914 chronologisch durchgezählt, mindestens bis 1919 fortgeführt, z. B. 48118/19310), danach die vermutlich im Reichsarchiv benutzte aufgestempelte Kennzeichnung der württembergischen und badischen Bestände ("WüB", eventuell im Zusammenhang mit der Aktenabgabe nach Stuttgart 1938) sowie die systematische Nummer, die vermutlich von Ordnungsarbeiten in Stuttgart nach 1938 stammt - alle Nummern im Bestand beginnen mit 4/7 -, ferner eine dreistellige durchlaufende Zählung, zuletzt die Archivsignatur (z. B. M 33/2, Bund ..., N steht für Nachtrag). Die Ordnung des Bestands, die Ausarbeitung des Repertoriums und die Aufstellung des Bestands erfolgte durch Dr. Bernhard Theil (Januar bis März 1994) und Margit Kaiser-Brodt (bis Oktober 1994) bzw. durch Dr. Franz Moegle-Hofacker, der Unstimmigkeiten zwischen Bestellnummern, Index und zugehörigen Akten ausräumte und die Endredaktion im Juli 1996 in der vorliegenden Form abschloß. Der Bestand umfaßt 901 Nummern = 22 lfd. m. Stuttgart, im März 1994 Bernhard Theil Stuttgart, im Juli 1996 Franz Moegle-Hofacker
Fußnoten: 1 Siehe dazu Bestand M 33/1 2 Siehe Bestand M 77/1 3 Siehe Geschäftseinteilung des GK in Anhang Nr. 1 4 Siehe Bestand M 77/1 5 Siehe dazu Bestand M 390 6 Vgl. Abgabelisten des GK in Bestellnummer 417; zur Abgabe an den Generalstab siehe auch die Einleitung zum Repertorium des Bestands M 34, S. 7 7 in Nummer 417 8 Dabei handelt es sich vor allem um Akten der Abteilung Ia und b (im Verzeichnis von 1928 in den Bunden 22-33); sie sind am Fehlen der mehrstelligen doppelten Eingangsnummer des Generalstabs zu erkennen. 9 Siehe Brief vom 27.3.1928 in M 400/1 Bü. 265 10 Vgl. Schreiben vom 21.7.1926 zu einer Kiste mit Akten des 13. und 14. AK in M 400/1 Bü 275 11 Jetzt in M 1000 12 Diese Abgabe umfaßte etwa 22 Bunde, die die Abteilungen Ia und Ic, 01-03 und Artillerie betrafen; siehe Kennzeichnung im Findbuch von 1928 (jetzt in M 1000). 13 Bund 2-3, 10, 16-21 14. Der "Nachtrag" wird bei den Altsignaturen des Bestands durch das Kürzel "N" gekennzeichnet, in der Form "M 33/2 Bund N ..." 15 Vgl. 6.6.1930 in M 400/1 Bü. 276 und 29.1.1931 in Bü. 277 16 Hierbei sind auch Stücke aus einem 1942 dem Archiv übergebenen Nachlaß enthalten, siehe Nachlaß Dr. Eugen Wendel 17 Siehe Eintrag im Archivalieneinlieferungsbuch S. 37 (M 400/1 Nr. 472) vom 22.7.1938: "1828 Bund Akten XIII, XIV A. K. (Kriegstagebücher, Anlagen usw.)"
- Reference number of holding
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, M 33/2
- Extent
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901 Bü (22 lfd. m)
- Context
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Militärische Bestände 1871-ca. 1920 >> Behörden und Formationen >> Höchste Kommandobehörden und Höhere Stäbe >> Generalkommandos
- Date of creation of holding
-
1914-1918
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Rights
-
Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Last update
-
20.01.2023, 3:09 PM CET
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Object type
- Bestand
Time of origin
- 1914-1918