Bestand

Wasser- und Schifffahrtsamt Duisburg-Rhein (Bestand)

Wasserführung; Hochwasser, Eisgang; Anlagen

Form und Inhalt: Bestandsgeschichte
Die in diesem Findbuch verzeichneten Akten wurden zwischen 1980 und 1985 von dem Wasser- und Schiffahrtsamt (WSA) Duisburg-Rhein an das NW. Hauptstaatsarchiv abgegeben. Die Abgaben des WSA Duisburg-Rhein tragen die Akzessionsnummer II 58/80, II 87/83 und II 16/85 und wurden zunächst in den Bestand Wasser- und Schifffahrtsdirektion Duisburg BR 2010 als Nr. 144-150 sowie 189-192 eingefügt, da es zunächst keinen eigenen Bestand "WSA Duisburg-Rhein" gab.
Im Jahr 2014 wurden diese Akten aber aus dem Bestand "WSD Duisburg" herausgelöst und dem neu angelegten Bestand "WSA Duisburg-Rhein" BR 2558 als die Nr. 1 bis Nr. 11 zugeordnet. Es gelten die folgenden Entsprechungen zwischen Alt- und Neusignatur:

Altsignatur Neusignatur
BR 2010 Nr. 144 BR 2558 Nr. 1
BR 2010 Nr. 145 BR 2558 Nr. 2
BR 2010 Nr. 146 BR 2558 Nr. 3
BR 2010 Nr. 147 BR 2558 Nr. 4
BR 2010 Nr. 148 BR 2558 Nr. 5
BR 2010 Nr. 149 BR 2558 Nr. 6
BR 2010 Nr. 150 BR 2558 Nr. 7
BR 2010 Nr. 189 BR 2558 Nr. 8
BR 2010 Nr. 190 BR 2558 Nr. 9
BR 2010 Nr. 191 BR 2558 Nr. 10
BR 2010 Nr. 192 BR 2558 Nr. 11

Behördengeschichte
Das Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) Duisburg-Rhein ist Teil der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) des Bundes und deshalb dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur nachgeordnet. Als Unterbehörde im Bereich der Wasser- und Schifffahrtsdirektion (WSD) West ist sie zuständig für den Niederrhein von der südlichen Stadtgrenze Duisburgs bis zur deutsch-niederländischen Grenze.

Die WSD Duisburg war eine der Nachfolgebehörden der preußischen Rheinstrombauverwaltung (ab 1939 Wasserstraßendirektion Koblenz), die dem Oberpräsidenten der Rheinprovinz in Koblenz unterstand. Das Oberpräsidium (jetzt für den ”Rheinprovinz-Militärsdistrikt“) und die Wasserstraßendirektion wurden nach dem Zusammenbruch des Deutschen Reiches auf Befehl der US-amerikanischen Streitkräfte am 4.6.1945 von Koblenz nach Bonn verlegt. Nach Aufteilung Deutschlands in alliierte Besatzungszonen wurde am 20.6.1945 für den britisch kontrollierten Teil der Rheinprovinz des Oberpräsidium der Nord-Rheinprovinz errichtet, in das die Wasserstraßendirektion Bonn als Abteilung eingegliedert worden ist. Sie war für den Rhein zwischen Honnef und der deutsch-niederländischen Grenze sowie für den Schiffahrtsweg von Kleve zum Rhein (Spoykanal) zuständig. Die britische Militärregierung ließ im März 1946 den Sitz der Wasserstraßendirektion mit Ausnahme einiger Dezernate, die zunächst noch in Bonn blieben, nach Duisburg ("Tausendfensterhaus" im Stadtteil Ruhrort) verlegen. Als nachgeordnete Behörden der Wasserstraßendirektion Duisburg wurden gleichzeitig die Wasserstraßenämter Köln, Duisburg-Rhein und Wesel wieder eingerichtet. Als oberste Behörde zur Verwaltung und Überwachung der Binnenwasserwege und der Binnenschiffahrt in der britischen Besatzungszone wurde am 1.7.1946 die Generaldirektion für Wasserstraßen und Binnenschifffahrt in Windelsbleiche bei Bielefeld eingerichtet. Die Wasserstraßendirektion Duisburg und die nachgeordneten Wasserstraßenämter wurden ihr unterstellt.

Zum 1.11.1949 wurden die Wasserstraßendirektionen und die ihnen nachgeordneten Wasserstraßenämter in "Wasser- und Schiffahrtsdirektionen" und "Wasser- und Schiffahrtsämter" umbenannt. Inzwischen war gemäß dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland der Bund Eigentümer der ehemaligen Reichs (jetzt: Bundes-)wasserstraßen geworden und für ihre Verwaltung unmittelbar zuständig (Art. 87 Abs. 1 GG). Infolge dessen wurde die Verwaltung für Verkehr des Vereinigten Wirtschaftsgebiets mit nachgeordneten Dienststellen, darunter auch die Wasser- und Schiffahrtsdirektionen, am 1.4.1950 in den Geschäftsbereich des Bundesministers für Verkehr überführt. Der Wasserstraßendirektion Duisburg waren Bauleitungen in Köln, Düsseldorf und Duisburg unterstellt, die wiederum Außenstellen besaßen. Ihr Auftrag war es, die nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges anstehenden, sehr umfangreichen Räumarbeiten (Hebung der Schiffswracks, Beseitigung der Brückentrümmer) voranzutreiben. Die drei Bauleitungen wurden 1950 zu einer einzigen (in Düsseldorf) vereinigt. Die Außenstellen wurden 1953 den Wasser- und Schiffahrtsämtern angegliedert. Zum 1.1.1976 wurde die WSD Duisburg aufgelöst und ihr Zuständigkeitsbereich mit dem der WSD Münster zur WSD West (Sitz: Münster) zusammengelegt.

1993 wird die Revierzentrale (RvZ) Duisburg im Gebäude des WSA Duisburg-Rhein in Betrieb genommen. Das Revier der Zentrale umfasst den Niederrhein von der Landesgrenze Nordrhein-Westfalen/Rheinland-Pfalz bis zur Deutsch/Niederländischen Grenze sowie das westdeutsche Kanalnetz bis Bergeshövede. 1995 wird das Melde- und Informationssystem Binnenschifffahrt (MIB) in Duisburg eingeführt. 2009 wird die Außenstelle Wesel in das WSA Duisburg-Rhein verlegt.

Bestandsstruktur und -laufzeit
Die Gesamtlaufzeit der in diesem Findbuch verzeichneten Akten und Pläne erstreckt sich von 1935 bis 19, wobei der Schwerpunkt ganz eindeutig in der Zeit nach 1945 liegt, und hier aufgrund der oben erwähnten Sonderaufgaben vor allem in den etwa zehn unmittelbaren Nachkriegsjahren. Ab 1954 ist die Öffentlichkeitsarbeit gut dokumentiert. Einen weiteren inhaltlichen Schwerpunkt bildet der Schiffer-Betriebsverband (SBV) Jus et Justitia in Duisburg-Ruhrort, eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, die vor allem für gleichmäßige Frachtverteilung auf ihre Mitglieder (vorwiegend Partikuliere) zu sorgen hatte.

Bewertung
Kassiert wurden Doppelstücke, Erlaßsammlungen, Rechnungsbelege und Akten zur internen Verwaltungsarbeit, ferner Vorgänge, an denen die WSD lediglich beteiligt war, wo die eigentliche Entscheidungsbefugnis jedoch bei Oberbehörden wie dem Bundesminister für Verkehr oder der Oberfinanzdirektion Düsseldorf lag, sowie Akten betr. ERP- (Marshallplan-)Kredite und Devisengenehmigungen.

Erschließung
Die Klassifikation der Akten erfolgte zum Teil in Anlehnung an die Aktenzeichen, in größeren Teilen jedoch nach archivischen Gesichtspunkten.


Hilfsmittel und Darstellungen:
Geschäftsverteilungspläne in BR 2009 Nr. 34, 35, 445-449;
Die Wasser- und Schiffahrtsdirektion Duisburg von 1946 bis 1973, Manuskript (o.V.) 1973, in BR 2009 Nr. 438;
Weisweiler, Reiner, 30 Jahre Wasser- und Schiffahrtsdirektion Duisburg, Manuskript 1975, in BR 2009 Nr. 439;
Eckoldt, Martin, Aus der Geschichte der Wasser- und Schiffahrtsverwaltung am Mittel- und Niederrhein, in: Beiträge zur Rheinkunde 30 (1978) 3-10;
Romeyk, Horst, Kleine Verwaltungsgeschichte Nordrhein-Westfalens, Siegburg 1988 (Veröff. der Staatl. Archive des Landes NRW, Reihe C Bd. 25) 337 ff.

Häufiger verwendete Abkürzungen
WSAWasser- und Schiffahrtsamt
WSDWasser- und Schiffahrtsdirektion

Reference number of holding
BR 2558 254.09.01
Extent
2 Kartons, 11 Einheiten; dazu 43 Kartons und 376 Pläne unverzeichnet; 2 Kartons, 11 Einheiten
Language of the material
German

Context
Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland (Archivtektonik) >> 2. Verwaltungsbehörden Regierungsbezirke Düsseldorf und Köln >> 2.14. Bundes-/Reichsbehörden >> 2.14.6. Wasserstraßenverwaltung >> 2.14.6.3. Wasser- und Schifffahrtsamt Duisburg-Rhein
Related materials
Eckoldt, Martin, Aus der Geschichte der Wasser- und Schiffahrtsverwaltung am Mittel- und Niederrhein, in: Beiträge zur Rheinkunde 30 (1978) 3-10;
Romeyk, Horst, Kleine Verwaltungsgeschichte Nordrhein-Westfalens, Siegburg 1988 (Veröff. der Staatl. Archive des Landes NRW, Reihe C Bd. 25) 337 ff.

Date of creation of holding
1935-ca. 2000

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Last update
06.03.2025, 6:28 PM CET

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Object type

  • Bestand

Time of origin

  • 1935-ca. 2000

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