Plakat

Conserves Saxon

Marguerite Burnat-Provins führte ein außergewöhnliches und selbstbestimmtes Leben. Sie stammte aus Arras in Nordfrankreich und studierte von 1891 bis 1896 Malerei an der privaten Académie Julian in Paris. Dort lernte sie ihren späteren Mann kennen, Adolphe Burnat, mit dem sie ins schweizerische Vevey zog, einem Ort am Genfer See. Bald eröffnete sie dort ein Geschäft für Dekorationsgegenstände, nahm an Ausstellungen teil und begann zu schreiben und zu dichten. Ihre Bücher illustrierte Burnat-Provins selbst. Außerdem entwarf sie Plakate, womit sie eine der ersten Frauen in der Schweiz war, die als Gebrauchsgrafikerin arbeitete. Ihre grafischen Arbeiten sind vom Jugendstil geprägt, in ihren Plakaten verband sie ornamentale Formen mit leuchtenden Farben. Das immense künstlerische Schaffen der auf vielen Gebieten tätigen Künstlerin zeichnete sich durch eine Verbindung von Kunst und Leben aus. Auch im Bereich des Natur- und Heimatschutzes engagierte sie sich mit ihrem Werk: 1905 gründete sie die „Ligue pour la Beauté“ (Liga für die Schönheit“). Nach der Scheidung von Burnat kehrte sie nach Frankreich zurück. Sie heiratete den Ingenieur Paul de Kalbermatten und bereiste mit ihm Ägypten, den Libanon und Syrien; 1912 folgte die Trennung. Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs fanden sich zunehmend symbolistische Züge im Werk Burnat-Provins': Mit zarten Linien und mystischen Motiven verarbeitete sie den Schock des Krieges. Bis an ihr Lebensende blieb sie höchst produktiv und veröffentlichte eine Vielzahl von Texten, Büchern, Zeichnungen und Grafiken, die auf eine ganz eigene, faszinierende Welt symbolistischer Visionen verweisen. Die Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin besitzt rund 3800 Originalplakate aus den Jahren 1840 bis 1914. Insgesamt sind im Bestand der frühen Plakate 40 weibliche Gestalterinnen vertreten, gegenüber 957 Männern. Dieses Plakat "Conserves Saxon" wurde 1988 aus der Sammlung Bruno Margadant erworben. (Text: Christina Dembny) Literatur zu Marguerite Burnat-Provins: Helen Bieri Thomson, Catherine Dubuis (Hg.): Marguerite Burnat-Provins. De l’Art nouveau à l’art hallucinatoire, Paris 2003; Anne Murray-Roberston: Marguerite Burnat-Provins - Coeur sauvage, Gollion 2019

Fotograf*in: Dietmar Katz

Public Domain Mark 1.0 Universal

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Location
Kunstbibliothek, Staatliche Museen zu Berlin, BerlinDeutschland, BerlinDeutschland
Collection
Grafikdesign
Inventory number
1988,21/2719
Measurements
Höhe x Breite: 105,1 x 70 cm
Material/Technique
Lithografie
Inscription/Labeling
marg. burnat-provins (handgeschrieben & Druckschrift, links unten)
Conserves/ SAXon
IMPRIMERIE/ SÄuberlin/ et Pfeiffer/ Vevey (links unten)
CLICHÉS "ATAR" (rechts unten)

Classification
Plakat (RIA:Sachbegriff)
Subject (what)
Festung
sitzende Figur - AA - weibliche Figur
Kopfbedeckung: Hut
Volkstracht, regionale Tracht
auf einem Pferd, Esel oder Maultier reiten; Reiter(in)
etwas tragen
Behälter aus pflanzlichen Materialien (außer Holz): Korb
Früchte: Apfel
Früchte: Birne
Früchte: Zitrone
Pflanzen und Kräuter

Event
Eigentumswechsel
(description)
1988 Ankauf von Bruno Margadant, St. Gallen
Event
Herstellung
(who)
Säuberlin und Pfeiffer, Drucker
(when)
um 1905

Sponsorship
Die Digitalisierung wurde gefördert durch die Deutsche Digitale Bibliothek aus Mitteln des Programms „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Rights
Kunstbibliothek, Staatliche Museen zu Berlin
Last update
25.03.2025, 8:39 AM CET

Data provider

This object is provided by:
Kunstbibliothek (museale Sammlung). If you have any questions about the object, please contact the data provider.

Object type

  • Plakat; Plakat

Associated

  • Säuberlin und Pfeiffer, Drucker

Time of origin

  • um 1905

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