Bestand

Bleich- und Appreturanstalt Weißenau (Bestand)

Überlieferungsgeschichte
Betriebsgeschichte
1839 wurde die Bleich- und Appreturanstalt Weißenau von dem St. Galler Textilfabrikanten Erpf mit Staatsunterstützung in den Klostergebäuden von Weißenau eingerichtet. Nachdem die Fabrik Konkurs angemeldet hatte, erwarb sie 1851 die württembergische Finanzverwaltung.
Zu den Aufgaben der Anstalt gehörte das Bleichen und die Veredlung von Leinen- und Baumwollstoffen, womit sie für eine sichere Grundlage der Baumwollfabrikation in Württemberg sorgte.
1888 verpachtete der württembergische Staat die Anstalt an die private Fabrikpachtgesellschaft Steiger, Dechsler und Genossen.
In den Räumen des zur Anstalt gehörigen Schlosses wurde 1889 die psychiatrische Heilanstalt - vormals Irrenanstalt - Weißenau eingerichtet. 1942 wurde die Fabrik endgültig verkauft.
Bestandsgeschichte
Nach der Verpachtung der Bleich- und Appreturanstalt Weißenau 1889 an eine private Fabrikpachtgesellschaft wurden die Akten der staatlich-württembergischen Fabrikverwaltung zum Teil vernichtet, zum Teil vermutlich an das Kameralamt Weingarten abgegeben. Von dort wurden sie gemäß der damaligen Sprengelzugehörigkeit an das Staatsarchiv Ludwigsburg abgegeben. Der Bestand erhielt dort die Signatur F 103b Bleich- und Appreturanstalt Weißenau. Im Rahmen einer umfangreichen Archivalienbereinigung gelangte der Bestand in das Staatsarchiv Sigmaringen, zu dessen Sprengel Weißenau seit 1946 gehört.
Archivalien gleicher Provenienz finden sich auch in den Beständen Wü 125a Amtsgrundbücher der Kameralämter und Wü 136/10 Rechnungen der unteren Verwaltungsbehörden.
Inhalt und Bewertung
Bearbeiterbericht
Findmittel waren zum vorliegenden Bestand keine vorhanden. Es ließen sich jedoch zwei Registraturschichten erkennen. Die erste Schicht - wahrscheinlich handelt es sich hierbei um Signaturen bzw. Lokaturen, die von der Bleich- und Appreturanstalt selbst vergeben wurden - besteht aus dem Großbuchstaben A, der den Kasten, aus einer römischen Ziffer, die das Fach, und aus einer arabischen Ziffer, die das Faszikel bezeichnet. Die zweite Schicht, ebenfalls dreigliedrig - vermutlich vom Kameralamt Weingarten vergeben - besteht aus einer römischen Ziffer, die den Kasten, und aus arabischen Ziffern, die das Fach und das Faszikel bezeichnen.
Im vorliegenden Bestand handelt es sich vor allem um Finanzakten der Bleich- und Appreturanstalt, da vermutlich nur diese Akten an das Kameralamt Weingarten weitergegeben wurden.
Aufgrund dieser fragmentarischen Überlieferung konnte das ursprüngliche Ordnungsschema nicht völlig nachvollzogen werden, obgleich eine Anlehnung an dieses versucht wurde, indem die Untergruppierungen (mit römischen Ziffern bezeichnet) zusammenbelassen und mit anderen - soweit dies sinnvoll erschien - zusammengefaßt wurden. Folgende Untergliederung bot sich an:
1. Eigentums- und Besitzverhältnisse2. Baukosten3. Brände und Brandschutzmaßnahmen
Der Bestand umfaßt 51 Büschel mit 1,2 lfd.m aus den Jahren 1839 bis 1891 mit Vorakten aus dem Jahren 1820 bis 1838.
Die Ordnung und Verzeichnung erfolgte durch Archivinspektoranwärterin Birgit Kirchmaier unter Anleitung von Archivdirektor Dr. Schöntag. Frau Collett gab die Titel in den PC ein und fertigte den Endausdruck.
Sigmaringen, Juni 1990
Birgit Kirchmaier
Enthält:
Eigentums- und Besitzverhältnisse; Baukosten; Brände und Brandschutzmaßnahmen.

Reference number of holding
Abt. Staatsarchiv Sigmaringen, Wü 135/1 T 1
Extent
51 Akten (1,3 lfd.m)

Context
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Sigmaringen (Archivtektonik) >> Südwürttembergische Bestände >> Finanzen >> Wirtschaftsbetriebe >> Sonstige Wirtschaftsbetriebe
Related materials
M. Perger: Geschichte der Bleicherei, Färberei und Appreturanstalt in Weißenau. Weißenau in Geschichte und Gegenwart. 1983. S. 317-336.

Indexentry place
Weißenau: Eschach, Ravensburg RV; Bleich- und Appreturanstalt

Date of creation of holding
(1820-1838) 1839-1891

Other object pages
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Rights
Last update
03.04.2025, 8:37 AM CEST

Data provider

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Object type

  • Bestand

Time of origin

  • (1820-1838) 1839-1891

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