Zeichnung

Heilige Agnes

Die Zeichnung zeigt die Heilige Agnes mit einem Lamm, das ihr als Attribut beigefügt ist. Die Zuschreibung dieser Zeichnung war lange ein Rätsel. Im Inventarbuch der Kunsthalle wurde sie zunächst unter der alten Zuschreibung der Kunsthandlung André als Umkreis von Guido Reni geführt. Im Sommer 2018 schrieb Carel van Tuyll das Blatt wohl aufgrund der feinen Strichführung der Haare und Augen dem Umkreis Simon Vouets zu, wodurch das Werk in den Fokus des Forschungsprojekts zu den Provenienzen der französischen Zeichnungen rückte. Tatsächlich erinnern die länglichen Finger der Heiligen entfernt an die manieristischen Figuren französischer Künstler, wie Jacques Bellange, für dessen Umkreis es von Sarah Catala vorgeschlagen wurde. Genauere Recherche ergab jedoch, dass es sich hierbei wohl um die Zeichnung eines toskanischen Künstlers der Mitte des 17. Jahrhunderts handelt. Dieser kopierte eine Zeichnung oder ein Gemälde von Giovanni Francesco Romanelli, das sich heute in Privatbesitz in der Toskana befindet. Eine Verbindung zu Frankreich lässt sich also nur insofern herstellen als dass Romanelli am Höhepunkt seiner Karriere an den Hof nach Paris berufen wurde. Von dem Gemälde mit der Heiligen Agnes existieren außerdem zahlreiche Gemäldekopien die wahlweise Romanelli oder Francesco Furini zugeschrieben sind (vgl. Bonhams London, 29. März 2022, Lot 14). Das Verso des Blattes zeigt eine zu Boden gefallene Figur, die an allen Seiten stark angeschnitten ist.

Standort
Kunsthalle Bremen
Inventarnummer
1944/7 recto
Maße
Blatt: 200 x 153 mm
Material/Technik
Schwarze Kreide, weiß gehöht, auf bräunlichem Papier
Inschrift/Beschriftung
Inschrift: unbezeichnet

Klassifikation
Zeichnung
Bezug (was)
Agnes von Rom, jungfräuliche Märtyrerin; mögliche Attribute: Lamm, Ring

Ereignis
Herstellung
(wann)
17. Jahrhundert
Ereignis
Eigentumswechsel
(wann)
1944
(Beschreibung)
Erworben 1944

Letzte Aktualisierung
22.05.2025, 13:52 MESZ

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Objekttyp

  • Zeichnung

Entstanden

  • 17. Jahrhundert
  • 1944

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