Bestand
Aktions- und Arbeitsgemeinschaft der KPD und SPD (Bestand)
Geschichte: Nachdem im Juni 1945 Kommunisten und Sozialdemokraten eigene Parteien in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) wiedergegründet hatten und die Bildung einer Einheitspartei aus taktischen Gründen zunächst zurückgestellt wurde, schuf die sächsische Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) durch die Bildung eines Aktionsausschusses mit der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) am 03.07.1945 eine wichtige bündnispolitische Vorgabe. Die Parole "Aktionseinheit statt Einheitspartei" band die SPD frühzeitig in die kommunistische Politik ein. KPD und SPD verständigten sich im Aktionsausschuss auf die Bildung des (antifaschistisch-demokratischen) Blocks sowie eine enge Zusammenarbeit beim Neuaufbau des Landes. Gemeinsame öffentliche Veranstaltungen, Beratungen und seit Ende Oktober 1945 erstmals Funktionärskonferenzen beider Parteien in Sachsen dienten dem Ziel, den Zusammenschluss zur Einheitspartei langfristig vorzubereiten. Während die SPD zunächst die organisatorische Vereinigung beider Arbeiterparteien im Bereich von Bezirken, Ländern oder einer Besatzungszone vehement ablehnte, forcierte die KPD mit Unterstützung der sowjetischen Besatzungsmacht die rasche Bildung einer Einheitspartei in der SBZ. Die Anfang Januar 1946 in allen Ländern tagenden Landesarbeitsausschüsse von SPD und KPD forderten die nachgeordneten Organisationseinheiten zur Durchführung von Konferenzen über den "Weg zur Einheit" sowie Mitgliederversammlungen und Schulungsveranstaltungen für Mitglieder beider Parteien auf. Im Zuge der mit erhöhter Intensität laufenden massiven Einheitskampagne der KPD gelang es zunehmend, die SPD-Vorstände durch Mobilisierung der örtlichen, regionalen und vor allem betrieblichen Aktionsausschüsse unter Druck zu setzen und entsprechende Vereinbarungen über den Zusammenschluss auf Landesebene durchzusetzen. Ab Anfang Februar 1946 erfolgte die Bildung von Einheitsbüros und Organisationskomitees, die für die organisationstechnische Durchführung des Zusammenschlusses verantwortlich sein sollten. Mit der organisatorischen Vereinigung von KPD und SPD zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) von unten nach oben, durch Beschlüsse auf Kreis-, Bezirks- und Landesparteitagen zwischen Ende März und Anfang April 1946 hatte die Aktions- und Arbeitsgemeinschaft ihre Funktion erfüllt.
Inhalt: Berichte und Protokolle gemeinsamer Beratungen und Veranstaltungen.- Tätigkeit der Einheitsbüros.- Einheitsfront der antifaschistisch-demokratischen Parteien und Massenorganisationen.- Aufstellung über die Gegner der Einheitspartei.
- Bestandssignatur
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Sächsisches Staatsarchiv, 11855
- Umfang
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0,20 (nur lfm)
- Kontext
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Sächsisches Staatsarchiv (Beständegliederung) >> 10. Parteien, Organisationen und Verbände >> 10.01 Parteien >> 10.01.04 Aktions- und Arbeitsgemeinschaft KPD-SPD
- Bestandslaufzeit
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1945 - 1946
- Weitere Objektseiten
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- Rechteinformation
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Es gilt die Sächsische Archivbenutzungsverordnung vom 8. September 2022 (SächsGVBl. S. 526).
- Letzte Aktualisierung
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27.11.2023, 08:58 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1945 - 1946