Forschungsbericht | Research report

Makedonien im Sommer 1998: politisch-ökonomische Momentaufnahmen im Schatten des Kosovo-Konflikts

'Der seit Jahresbeginn 1998 zu Kämpfen, Zerstörungen und Vertreibungen eskalierende Kosovo-Konflikt hat internationale Aufmerksamkeit auf Makedonien gelenkt. Die Republik liegt in unmittelbarer Nachbarschaft des Kosovo, ein knappes Viertel ihrer Gesamtbevölkerung besteht aus ethnischen Albanern (in kompakter Siedlungsweise an der Westgrenze, direkt am Kosovo), ein Spill over des Konflikts nach Makedonien erscheint möglich. Makedonien hat als einziger ex-jugoslawischer Nachfolgestaat 1990/91 seine eigenstaatliche Emanzipation 'ohne einen einzigen Schuß' (Präsident K. Gligorov) erreicht und seither jede nur denkbare Anstrengung unternommen, seinen Status als 'Oase des Friedens' zu bewahren. Dabei wurde ihm wachsende internationale Unterstützung zuteil - diplomatisch (Anerkennungen 1993), militärisch (UNPREDEP 1993) und wirtschaftlich -, die momentan noch ausgeweitet wird: Verlängerung und Ausweitung des UNPREDEP-Mandats, NATO-Präsenz im Lande. Das kleine (25.713 Quadratkilometer; 2,12 Mio. Einwohner) und wirtschaftlich schwache Land (BIP 1997: ca. 2 Mrd. Dollar, Arbeitslosigkeit offiziell über 30 Prozent) wird im Oktober 1998 Wahlen haben, die ihre Schatten vorauswerfen: Gerangel um Koalitionen, nationalistische Töne im Wahlkampf, populistische Anwürfe gegen die sozialdemokratisch-sozialistische Regierungskoalition. Bedeutung haben diese nicht, charakteristisch für makedonische Politik sind sie schon gar nicht: Makedoniens 'Festlegung auf EU und NATO' (Gligorov) wird mit einer solchen Konsequenz durchgehalten, daß das Land mitunter wie eine Antizipation eines befriedeten, 'europäischen' Balkans anmutet. Die nachfolgende Darstellung gibt ein kurzes Porträt Makedoniens im Sommer 1998. Sie basiert auf allgemein zugänglichen Quellen, wie sie der Autor seit Jahren analysiert und jetzt bei einem Aufenthalt beim 31. 'Internationalen Seminar für makedonische Sprache, Literatur und Kultur' abrunden konnte.' (Textauszug)

Makedonien im Sommer 1998: politisch-ökonomische Momentaufnahmen im Schatten des Kosovo-Konflikts

Urheber*in: Oschlies, Wolf

Rechte vorbehalten - Freier Zugang

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Weitere Titel
Macedonia in the summer of 1998: politico-economic snapshots in the shadow of the Kosovo conflict
Umfang
Seite(n): 31
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Status: Veröffentlichungsversion; nicht begutachtet

Erschienen in
Berichte / BIOst (39-1998)

Thema
Staatsformen und Regierungssysteme
Politikwissenschaft
Staat, staatliche Organisationsformen
politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
wirtschaftliche Lage
Staatsoberhaupt
postsozialistisches Land
Bürgerkrieg
ethnische Gruppe
Wahlkampf
Konflikt
Mazedonien
Minderheit
Entwicklungsland
Bundesrepublik Jugoslawien
Staatenbildung
Nationalismus
Kosovo
deskriptive Studie

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Oschlies, Wolf
Ereignis
Veröffentlichung
(wer)
Bundesinstitut für ostwissenschaftliche und internationale Studien
(wo)
Deutschland, Köln
(wann)
1998

URN
urn:nbn:de:0168-ssoar-43694
Rechteinformation
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
Letzte Aktualisierung
21.06.2024, 16:27 MESZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Forschungsbericht

Beteiligte

  • Oschlies, Wolf
  • Bundesinstitut für ostwissenschaftliche und internationale Studien

Entstanden

  • 1998

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