Bestand

Militärischer Nachlass Wolfgang Cless, Oberst, *1886 +1962 (Bestand)

1. Zur Biographie Wolfgang Cless': Wolfgang Cless wurde am 30.10.1886 in Stuttgart als Sohn des Tübinger Oberstaatsanwalts Dr. Oskar Cless und seiner Frau Julia, geb. Reiniger, geboren. Er war verheiratet mit Dagmar Cless, geb. Woelz. Im Jahr 1906 trat Cless als Fahnenjunker in das Feldartillerie-Regiment Nr. 29 ein und wurde im Februar des folgenden Jahres zum Fähnrich, im November zum Leutnant ernannt. 1913/14 machte er eine Ausbildung zum Flugzeug-Beobachter an der Fliegerstation Straßburg und kam zum Flieger-Bataillon Nr. 4. Mit der Mobilmachung 1914 war er zunächst in der Feldflieger-Abteilung 20 eingesetzt, wo er im November 1914 zum Oberleutnant befördert wurde. Nach zwischenzeitlichen Tätigkeiten bei der Inspektion der Fliegertruppen (IdFlieg) und als Leiter der Beobachterschule bei der Flieger-Ersatz-Abteilung 7 in Köln wurde Cless Anfang Dezember 1915 zur Feldfliegerabteilung 64 versetzt. Im Dezember 1915 erhielt er die Beförderung zum Hauptmann. Im Februar 1916 wurde er Leiter der Artillerie-Flieger-Abteilung 224 (später Flieger-Abteilung (A) 224), mit der er Ende März 1916 ins Feld rückte, zunächst an die Ostront. Ab 1917 war er an der Westfront eingesetzt. Am 21.07.1917 verließ Cless die Abteilung. Über seine weitere Verwendung im Krieg ist nichts bekannt. Nach Ende des Krieges war Cless auf dem Fliegerhorst Brieg tätig, bevor er im Februar 1919 dem Fliegerhorst Böblingen zur Verfügung gestellt wurde. Bereits Anfang Januar 1919 hatte Cless um Entlassung aus dem Militärdienst gebeten, schied jedoch erst im Januar 1920 infolge der Verminderung der deutschen Streitkräfte entsprechend dem Versailler Vertrag aus dem Heer. Seit den 1930er Jahren beteiligte sich Cless am Wiederaufbau der Deutschen Luftwaffe (u.a. Präsidiumsmitglied des Deutschen Luftsportverbandes). Wolfgang Cless starb am 06.01.1962. Cless erhielt vor bzw. während des Ersten Weltkrieges das Beobachter-Abzeichen, das Eiserne Kreuz II. und I. Klasse sowie den Württembergischen Militärverdienstorden.

2. Zum Nachlass M 660/283: Der Bestand M 660/223 enthält in erster Linie Unterlagen, die Cless' Zeit als Leiter der Flieger-Abteilung (A) 224 betreffen. Darunter befinden sich dienstliche Beurteilungen über Cless als Abteilungsleiter, verschiedene Unterlagen über die Tätigkeit der Abteilung (u.a. Berichte Cless' an das württembergische Kriegsministerium) sowie Dokumente über die Erforschung der Abteilungsgeschichte nach dem Krieg. Wann und auf welchem Weg die Unterlagen in das Eigentum des Hauptstaatsarchivs Stuttgart übergingen, konnte nicht ermittelt werden. Der bisher nicht erschlossene Bestand wurde im Oktober 2016 im Rahmen des Referendariats für den höheren Archivdienst von Archivreferendar Nils Meyer unter der Anleitung von Wolfgang Mährle geordnet und verzeichnet. Der Bestand umfasst 5 Büschel im Umfang von 0,01 laufenden Metern.

3. Quellen- und Literaturhinweise: a) Quellen Militärische Personalakte: HStAS M 430/2 Bü 308 b) Literatur Brauer, Joachim: Die kgl. württbg. Flieger-Abteilung (A) 224. Ein Kriegstagebuch, Hamburg 1935 (mschr.). Stuttgart, im Oktober 2016 Dr. Wolfgang Mährle Nils Meyer

Bestandssignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, M 660/283
Umfang
5 Bü (0,01 lfd. m)

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Militärische Bestände 1871-ca. 1920 >> Nachlässe und Sammlungen >> Nachlässe

Indexbegriff Person

Bestandslaufzeit
1916-1935

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Rechteinformation
Letzte Aktualisierung
20.01.2023, 15:09 MEZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1916-1935

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