Bestand
Bekleidungsämter, Bekleidungsinstandsetzungsämter und Bekleidungsdepots (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
Es handelt sich um die Akten des Bekleidungsamtes
des XIV. Armeekorps, des Bekleidungs-Instandsetzungsamtes des XIV.
Armeekorps, des Armee-Bekleidungsdepots 3 und des
Armee-Bekleidungsdepots der Armeeabteilung C.
Inhalt und Bewertung
Inhaltlich besteht
der Bestand vor allem aus der Überlieferung der allgemeinen
internen Verwaltung dieser Institutionen, ihren Aufgaben und der
Gewährleistung der permanenten Einsatzbereitschaft. Besonders
nennenswert sind die Aktengruppen über die Herstellungs- und
Bewirtschaftungsvorschriften, die Mobilmachung, die
Personalangelegenheiten, die Demobilmachung, den Geschäftsbetrieb
und die Kriegstagebücher.
Formationsgeschichte:
Aufgrund der Schwierigkeiten bei der Beschaffung der notwendigen
militärischen Bekleidung in den Kriegen 1866 und 1870/71, wurden
1888 Korps-Bekleidungsämter errichtet. Der erste Vorstand des
Bekleidungsamtes des XIV. Armeekorps war Oberstleutnant Albert
Heinrich Kanz, geboren am 08.11.1832 in Storkau. Seit 1895 trugen
die Bekleidungsämter die offizielle Bezeichnung Bekleidungsamt des
und die Nummer des entsprechenden Armeekorps. Sie waren staatliche
Fabrikationsbetriebe zur Herstellung von Uniformen und Schuhen.
Bereits 1913 erreichten sie eine so große Produktivität, dass ein
wesentlicher Anteil des Heeresbedarfs durch sie gedeckt werden
konnte. Mit der Mobilmachung wurde das Bekleidungsamt des XIV.
Armeekorps in die Kriegsformation überführt. Aufgrund der
Heeresverringerung wurde es ab September 1919 unter Beibehaltung
einer Abwicklungsstelle aufgelöst. Das Bekleidungsdepot 3 wurde bei
der Mobilmachung in Karlsruhe als Armee-Bekleidungsdepot der 7.
Armee aufgestellt. Wenige Tage nach der Mobilmachung wurde es am
14.08.1914 nach Renchen verlegt. Durch die vordrängende Front kam
es am 29.08.1914 nach Saarburg und am 12.09.1914 nach Valenciennes.
Am 26.10.1914 wurde es nach Bendorf am Rhein zurückverlegt. Es
unterstand vom August 1914 bis September 1915 der
Etappen-Inspektion 7. Am 28.09.1915 erfolgte die Umbenennung in
Armee-Bekleidungsdepot Bendorf am Rhein. Durch die Zuständigkeit
der Etappen-Inspektion 3 kam es in den Bereich der 3. Armee. Am
11.11.1915 wurde die Nebenstelle Sedan eingerichtet. Nachdem die
Hauptstelle Anfang 1917 nach Sedan verlegt worden war, erfolgte am
23.02.1917 unter der Bezeichnung Armee-Bekleidungsdepot 3 die
Vereinigung mit der Nebenstelle. Ab November 1914 wurde für die
Armeeabteilung Strantz in den Räumen der Brauerei Franz in Rastatt
durch das Stellvertretende Generalkommando des XIV. Armeekorps ein
Bekleidungsdepot eingerichtet. Ende 1915 wurde dem Depot die
Bezeichnung Armeebekleidungsdepot Rastatt zugeteilt. Wegen der
gestiegenen Aufgabenerfüllung wurde ab Juni 1916 in Papolsheim
[Plappeville] ein Nebendepot errichtet. Das Nebendepot wurde am
04.09.1917 nach Monteningen [Montigny-lès-Metz] verlegt. Ab
September 1918 erfolgte eine erneute Verlegung des Nebendepots nach
Freisdorf [Freistroff].
Bestandsgeschichte: Ab Januar
1920 wurde mit der Einrichtung eines Archivs des XIV. Armeekorps
begonnen, in dem die Archive der Abwicklungsstellen zusammengeführt
wurden. Im Herbst 1920 zog das Korpsarchiv in die Infanteriekaserne
Heilbronn um. Ab Januar 1921 trat das Korpsarchiv unter der
Bezeichnung Aktenverwaltung XIV in den Geschäftsbereich des
Reichsministeriums des Innern, bevor es am 1. April 1921 als
Archivzweigstelle Heilbronn dem Reichsarchiv in Potsdam
eingegliedert wurde. Infolge der Vereinigung der
Reichsarchivzweigstellen Heilbronn und Stuttgart gelangten die
Bestände im Jahr 1924 nach Stuttgart. Die Württembergische
Archivdirektion, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die
Verwaltung der Bestände des Heeresarchivs Stuttgart übernahm, gab
in den Jahren 1947 bis 1949 die Überlieferung des XIV. Armeekorps
an das Generallandesarchiv Karlsruhe ab. Eine sehr ausführliche
Bestandsgeschichte ist im Vorwort des Stellvertretenden
Generalkommandos des XIV. Armeekorps (Bestand 456 F 8) enthalten.
Der Bestand umfasst 51 Faszikel mit einem Umfang von 1,50 laufenden
Metern.
Literaturhinweise: Die
Badener im Weltkrieg 1914/18, bearbeitet von Wilhelm
Müller-Loebnitz, Karlsruhe 1935. Deutsche Militärgeschichte in
sechs Bänden 1648-1939, hrsg. vom Militärgeschichtlichen
Forschungsamt Freiburg, München 1983. Fenske, Hans: Die Verwaltung
im Ersten Weltkrieg, in: Deutsche Verwaltungsgeschichte, Bd. 3,
Stuttgart 1984, S. 866-908. Fischer, Joachim: Zehn Jahre
Militärarchiv des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, in: Zeitschrift für
Württembergische Landesgeschichte 37 (1978), S. 362-368. Jäger,
Harald: Das militärische Archivgut in der Bundesrepublik für die
Zeit von 1871 bis 1919, in: Militärgeschichtliche Mitteilungen
1968/2, S. 135-138. Übersicht über die Bestände des
Hauptstaatsarchivs Stuttgart, bearbeitet von Joachim Fischer
(Veröffentlichung der Staatlichen Archivverwaltung
Baden-Württemberg, Bd. 31), Stuttgart 1983.
- Bestandssignatur
-
Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 456 F 125
- Umfang
-
51 Archivalieneinheiten
- Kontext
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Neuere Bestände (vornehmlich ab ca. 1800) >> Krieg >> XIV. (Badisches) Armeekorps >> Sonstige Formationen
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Die Badener im Weltkrieg 1914/18, bearbeitet von Wilhelm Müller-Loebnitz, Karlsruhe 1935.
Deutsche Militärgeschichte in sechs Bänden 1648-1939, hrsg. vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt Freiburg, München 1983.
Fenske, Hans: Die Verwaltung im Ersten Weltkrieg, in: Deutsche Verwaltungsgeschichte, Bd. 3, Stuttgart 1984, S. 866-908.
Fischer, Joachim: Zehn Jahre Militärarchiv des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, in: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte 37 (1978), S. 362-368.
Jäger, Harald: Das militärische Archivgut in der Bundesrepublik für die Zeit von 1871 bis 1919, in: Militärgeschichtliche Mitteilungen 1968/2, S. 135-138.
Übersicht über die Bestände des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, bearbeitet von Joachim Fischer (Veröffentlichung der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, Bd. 31), Stuttgart 1983.
- Bestandslaufzeit
-
1888-1929
- Weitere Objektseiten
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- Letzte Aktualisierung
-
03.04.2025, 11:03 MESZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1888-1929