Dolch

Dolch aus Feuerstein

Die sorgfältig beidseitig flächenretuschierte Dolchklinge endet in einer Griffzunge. An diese dürfte ursprünglich ein Griff aus organischem Material (Holz, Geweih oder Knochen) angestückt gewesen sein. Durch Birkenpech - den prähistorischen Allzweckkleber - und eine Wicklung aus Bast oder Leder war der Griff fest mit der Klinge verbunden. Die organischen Bestandteile des Dolches sind nicht erhalten geblieben.

Mutmaßlich hat das Aufkommen kupferner Dolchklingen ab der Mitte des 4. Jahrtausends v. Chr. die Herstellung von Feuersteindolchklingen befördert. Der in dieser Zeit aufkommende Dolch ist nicht nur Werkzeug und Waffe, sondern auch Prestigeobjekt und Statussymbol. Insbesondere in Mittelitalien, wo die Silexdolchklinge gefunden wurde, sind zahlreiche Metalldolche aus Gräbern bekannt geworden.

Der Inventarbucheintrag informiert über den Sammlungseingang des angeblich bei Anagni in den Albaner Bergen, rund 65 km südöstlich von Rom gefundenen Stücks: Angekauft hat es Ernst Wagner, der Karlsruher Sammlungsleiter im März 1884 höchstselbst auf seiner Italienreise, die er mit dem Badischen Prinzen Ludwig Wilhelm von Baden (1865-1888) im Winterhalbjahr 1883/84 unternahm, von einem Bauern auf der Via Appia.

Fotograf*in: Peter Gaul

CC0 1.0 Universal

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Location
Badisches Landesmuseum, Karlsruhe
Collection
Urgeschichte
Inventory number
C 4751
Measurements
Breite: 2.05 cm (Basis)
Länge: 2.5 cm (Stiel)
Länge: 7.4 cm, Dicke: 0.5 cm
Material/Technique
Feuerstein; geschlagen (Kerngerät)

Event
Herstellung
(when)
4.-3. Jahrtausend v. Chr.
Event
Fund
(where)
Anagni
Latium
Italien

Rights
Badisches Landesmuseum
Last update
12.07.2024, 10:56 AM CEST

Data provider

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Object type

  • Dolch

Time of origin

  • 4.-3. Jahrtausend v. Chr.

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