Bestand

Waisenhaus (Bestand)

Erschließungszustand, Umfang: Ablieferungsliste (um 1930)
12 lfm

Verwandte Verzeichnungseinheiten: ASA Ecclesiastica, NSA X, Centralarmendeputation

Literaturhinweis: Carsten Groth, Das Lübecker Waisenhaus. Frühe Gründung und jahrhundertelanges Wirken einer sozialen Einrichtung im Rahmen der Lübecker Stadtgeschichte (Kleine Hefte zur Stadtgeschichte, hrsg. vom Archiv der Hansestadt Lübeck. Heft 11), Lübeck 1994

Eingrenzung und Inhalt: Fundationsbuch 1579-1921, Protokolle 1565 ff, Rentenbücher 1579 ff, Einnahmen und Ausgaben 1577 ff, Cassabücher 1601 ff, Leinenbücher 1742 ff, Korrespondenz 1548 ff, Inventarien, Zeugnisse u.a.

Verwaltungsgeschichte/biographische Angaben: a. Der Anlass zur Gründung eines Waisenhauses 1556 war anscheinend die große Hungersnot 1546-1547 gewesen. Die Neuorganisation der Armenpflege seit der Reformation bot die Basis für die Einrichtung, die im Michaeliskonvent der Ecke Weberstr./St. Annenstr. Platz fand und ehelich geborene Waisenkindern beiderlei Geschlechts aufnehmen sollte. Die Fundationsakte von 1579 regelte Verwaltung, Aufsicht, Gottesdienst und Unterweisung der Kinder. 1806 wurde am Domkirchhof ein neues Gebäude errichtet, das aber erst 1810 für die Kinder zur Verfügung stand, da es seit 1806 mehrere Jahre hindurch als Militärhospital hatte dienen müssen. Sechs angesehene Bürger waren die Vorsteher des Hauses. Ein sog. Waisenvater besorgte die Verwaltung, seine Frau stand ihm als Waisenmutter zur Seite. Zwei Lehrer erteilten den Unterricht, ein Arzt und ein Wundarzt sowie eine Nähfrau, ein Schneider, ein Hausknecht und vier Dienstmädchen waren um 1829 die Bediensteten im Waisenhaus, das ca. 150 Jungen und Mädchen von ihrem achten Jahr bis zur Konfirmation Unterkunft bot. 1929 wurde das Waisenhaus aufgelöst, der Stiftungszweck geändert und die Einrichtung in Stiftung "Haus der Jugend" umbenannt. Das Gebäude gehörte 1942 zu den Kriegsverlusten der Stadt. Der in den 1950er Jahren errichtete Neubau dient heute als Kindertagesstätte.

b. Die Unterlagen kamen in zwei Ablieferungen 1929 und 1940 in das Archiv der Hansestadt Lübeck, gerieten sodann in die einst kriegsbedingte Auslagerung und konnten nach Rückkehr aus dem Osten 1987/90 noch nicht neugeordnet werden.

Bestandssignatur
Archiv der Hansestadt Lübeck, 05.2-04

Kontext
Archiv der Hansestadt Lübeck (Archivtektonik) >> 05 Private Archive >> 05.2 Stiftungen >> 05.2-01 bis 08 Größere Stiftungen

Bestandslaufzeit
1579-1930

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Rechteinformation
Rechteinformation beim Datenlieferanten zu klären.
Zugangsbeschränkungen
Benutzungsbeschränkung: nicht benutzbar
Letzte Aktualisierung
22.02.2023, 10:29 MEZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1579-1930

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