Urkunden
Bürgermeister und Rat zu Memmingen beurkunden Urteil, das sie als prorogierte Richter in Streit zwischen Jos [Bentelin], Abt, und dem Konvent von Weingarten, mit dem ehrbaren Ludwig Rott von Aichstetten gefällt haben. Der Streitgegenstand ist ein Wald genannt "zu der langen Staig" (=Langensteig), den Rott als väterliches Erbe beansprucht. Dessen ungeachtet hat ihn der Abt in Besitz genommen, wodurch Rott ein Schaden von 575 fl rh entstand. Das Urteil erlaubt Rott, den Beweis durch Vernehmung von Zeugen aus Aichstetten zu führen. Inseriert: Urteilsbrief des Hans Kröll, Bürgermeister von Waldsee, in derselben Sache, Mittwoch vor St. Bartholomäustag (23. August) 1452; von Jakob Torwart, Ammann in Zeil, beurkundetes Urteil des Gerichts Aichstetten in Sachen Kloster Weingarten gegen Kinder des +Heinz Rott betreffend väterliches Erbe, Freitag vor St. Sebastian (18. Januar) 1454.
- Archivaliensignatur
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, B 519 U 316
- Alt-/Vorsignatur
-
B 519 U 310
Ausnang Amt fasc. 11 n. 08
- Maße
-
49,3 x 72,9 (Höhe x Breite)
- Sprache der Unterlagen
-
Deutsch
- Sonstige Erschließungsangaben
-
Schaden: Pergament fleckig
Aussteller: Bürgermeister und Rat zu Memmingen
Empfänger: Jos [Bentelin], Abt, und der Konvent von Weingarten
Siegler: Aussteller
Überlieferungsart: Ausfertigung
Siegelbeschreibung: 1 S., abg.
- Kontext
-
Weingarten, Benediktinerkloster, Amt Ausnang >> Urkunden
- Bestand
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, B 519 Weingarten, Benediktinerkloster, Amt Ausnang
Indexbegriff Person
Bentelin von Ravensburg, Jodok; Abt von Weingarten
Kröll, Hans, Bürgermeister
Rott, Heinz
Rott, Ludwig
Torwart, Jakob, Ammann
Weingarten, Jodok Bentelin; Abt
Kröll, Hans, Bürgermeister
Rott, Heinz
Rott, Ludwig
Torwart, Jakob, Ammann
Weingarten, Jodok Bentelin; Abt
Indexbegriff Ort
Aichstetten RV; Einwohner
Aichstetten RV; Gericht
Bad Waldsee RV; Bürgermeister
Langensteig : Altmannshofen, Aichstetten RV
Memmingen MM; Bürgermeister und Rat
Weingarten RV; Kloster
Weingarten RV; Kloster, Abt und Konvent
Zeil = Schloss Zeil : Reichenhofen, Leutkirch im Allgäu RV; Ammann
Aichstetten RV; Gericht
Bad Waldsee RV; Bürgermeister
Langensteig : Altmannshofen, Aichstetten RV
Memmingen MM; Bürgermeister und Rat
Weingarten RV; Kloster
Weingarten RV; Kloster, Abt und Konvent
Zeil = Schloss Zeil : Reichenhofen, Leutkirch im Allgäu RV; Ammann
Laufzeit
1467 April 20 (uff mauntag nach dem sonntag dar an man in der hailigen kirchen singet Jubilate)
- Weitere Objektseiten
- Rechteinformation
-
Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
-
20.01.2023, 16:50 MEZ
Objekttyp
- Urkunden
Entstanden
- 1467 April 20 (uff mauntag nach dem sonntag dar an man in der hailigen kirchen singet Jubilate)
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![Bürgermeister und Rat zu Memmingen beurkunden Zeugenverhör ("fürbringung"), das sie im Prozeß zwischen Jos [Bentelin], Abt, und dem Konvent von Weingarten, gegen den ehrbaren Ludwig Rott von Aichstetten durchgeführt haben, mit Aussagen des alten Hurters, Oswald Millers d.A., des Schweizers ("Schwytzers", "ain herkommen gesell") und anderer Einwohner von Aichstetten über die Nutzung des Waldes Langensteig, der +Heinz Rott gehörte.](/assets/placeholder/searchResultMediaNoDigitisedMedia.png)
Bürgermeister und Rat zu Memmingen beurkunden Zeugenverhör ("fürbringung"), das sie im Prozeß zwischen Jos [Bentelin], Abt, und dem Konvent von Weingarten, gegen den ehrbaren Ludwig Rott von Aichstetten durchgeführt haben, mit Aussagen des alten Hurters, Oswald Millers d.A., des Schweizers ("Schwytzers", "ain herkommen gesell") und anderer Einwohner von Aichstetten über die Nutzung des Waldes Langensteig, der +Heinz Rott gehörte.
Johann Truchseß zu Waldburg, Reichslandvogt in Schwaben, bekennt, daß Jos [Bentelin], Abt von Weingarten, gegen ein Urteil von Bürgermeister und Rat zu Memmingen in Sachen gegen Ludwig Rott ("Rodt") appelliert hat. Er hat die Parteien nach Isny geladen und dort eine gütliche Einigung zustande gebracht. Danach zahlt der Abt dem Rodt für Kosten und Schäden 45 fl rh, wogegen dieser auf weitere Anprüche betreffend den Wald Langensteig und das Rätzlins Gut verzichtet. Er stellt seinen Vetter Jos Rodt von Rieden zum Bürgen ("geweren").
Jakob Huwg, Vogt und Ammann der Herrschaft Zeil, beurkundet, daß das Gericht Aichstetten im Streit zwischen Kaspar [Schiegg], Abt von Weingarten, und den Kindern +Heinz Rots über die Wälder und Berge Langensteig, Retzlis und Lublis gütlich entschieden ("getedingt") hat. Es wird festgelegt, welche Zinsen die in Rieden, Aichstetten, Almansburen (=Altmannspeier) wohnenden Inhaber der Anteile an den genannten Gütern in den Hof des Klosters Weingarten zu Eschach abzuliefern haben.
Ludwig Rott von Aichstetten ("Aystetten") hat sich auf Betreiben seines Herren, des Truchsessen Johann von Waldburg, Reichslandvogt in Schwaben, in Isny mit Jos [Bentelin], Abt von Weingarten, im Streit über Wald und Gut Langensteig verglichen und quittiert den Empfang von 45 fl rh. Er verzichtet auf den genannten Wald und das Rätzlins Gut. Sein Vetter Jos Rodt verspricht Gewährleistung ("gewerschaft").
Gallus Zwilch von Ausnang bekennt, daß ihm Jos [Bentelin], Abt von Weingarten, erlaubt hat, auf seinem Lehengut eine neue Hofstatt einzurichten und dort ein Haus zu bauen. Er zahlt dafür auf Lebenszeit jährlich einen Zins von 3 ß d.
Hans Kröll, Bürgermeister in Waldsee, beurkundet als unparteiischer Vorsitzender ("gemain man") den Spruch eines Schiedsgerichts in Streit zwischen Erhard [Fridang], Abt von Weingarten, und etlichen genannt die Rot, arme Leute des Ritters Jörg Truchseß von Waldburg. Gegenstand des Streits waren Güter in Eschach und die Wälder zum Retzlis und Langensteig. Als Beisitzer fungierten von seiten Weingartens Ytal Humpis d.J., des Rats zu Ravensburg, und Hans Haffener, des Rats zu Altdorf, auf seiten der Rot Marx Ammann, Stadtammann, und Jörg Vötsch, des Rats zu Waldsee. Es wird entschieden auf Gutachten gelehrter Leute ("nach wiser lüten raute"), daß die Sache vor dem ordentlichen Richter am Wohnsitz der Rot ausgetragen werden soll und nicht, wie von Weingarten gewünscht, vor einem Schiedsgericht.
Lukas Schmid zu Ausnang bekennt, daß ihm Jos [Bentelin], Abt von Weingarten, mit Zustimmung des Klas Stil erlaubt hat, sechs Jahre Tafern zu halten.
Ammann, Bürgermeister und Rat zu Saulgau ("Sulgen") entscheiden in der Güte Streit zwischen Konrad Hosp von Herbrechtingen (=Herbertingen) und Abt Jos [Bentelin] sowie dem Konvent von Weingarten. Hosp soll als Abfindung für einen angeblich zugesagten Kauf 6 fl rh erhalten. Dafür schwört er einen Eid, daß er sich an den Urteilsbrief des Stadtgerichts betreffend Mühle und Gütlein in Fulgenstadt (vgl. vorige Urkunde) halten und nichts dagegen unternehmen wird.
Kunz Fusenhart von Ausnang verzichtet auf ein ihm von Jos [Bentelin], Abt von Weingarten, verliehenes Gut, das ihm wegen einer unerlaubten Heirat entzogen wurde. Er wird keine Ansprüche wegen Besitz ("besuzung") oder sonstiger Rechte mehr erheben.
Klaus Stil von Ausnang bekennt, daß Jos [Bentelin], Abt von Weingarten, ihm und seiner Ehefrau Anna Zunbergerin auf Lebenszeit ein Gütlein in Ausnang verliehen hat, das sie bisher schon innehatten. Ausgenommen von der Verleihung ist die Hofstatt mit der Bünd, welche an die Gasse zwischen Schällings und Hans Aichenlers Häusern liegt. Diese hat der Abt samt der Tafern zu seinen Händen genommen. Jährlich zu Martini entrichten die Beliehenen, was bisher aus dem Gütlein gegeben wurde und aus den Rödeln des Klosters ersichtlich ist.
Benz Müllner von Dietmanns verzichtet auf seine Ansprüche auf 2 Juchart Acker zu Ausnang an der Schwendi zwischen St. Lienhards Kapelle und dem Raggenbrühl. Obwohl der Acker, den der Aussteller 30 Jahre bewirtschaftet hatte, ein heimgefallenes Lehen war, hatte ihn Jos [Bentelin], Abt zu Weingarten, gnadenhalber für 14 lb h Ravensburger Währung gekauft.
Jakob, Sohn des ¿Klaus Schälling, bekennt, daß Abt Jodok ("Jos") [Bentelin] und der Konvent von Weingarten ihm die Wiese des klösterlichen Siechhauses genannt Bibersees Wiese auf Lebenszeit verliehen haben. Sie liegt zwischen den Wiesen des Tegen und Hans Vischers, die ebenfalls dem Siechhaus gehören. Der Aussteller muß die Wiese persönlich nutzen und in gutem Zustand halten. Jährlich an Martini gibt er dem Siechmeister als Zins 1 lb 7 ß d Landswährung.
Bürgermeister und Rat zu Memmingen beurkunden Zeugenverhör ("fürbringung"), das sie im Prozeß zwischen Jos [Bentelin], Abt, und dem Konvent von Weingarten, gegen den ehrbaren Ludwig Rott von Aichstetten durchgeführt haben, mit Aussagen des alten Hurters, Oswald Millers d.A., des Schweizers ("Schwytzers", "ain herkommen gesell") und anderer Einwohner von Aichstetten über die Nutzung des Waldes Langensteig, der +Heinz Rott gehörte.
Johann Truchseß zu Waldburg, Reichslandvogt in Schwaben, bekennt, daß Jos [Bentelin], Abt von Weingarten, gegen ein Urteil von Bürgermeister und Rat zu Memmingen in Sachen gegen Ludwig Rott ("Rodt") appelliert hat. Er hat die Parteien nach Isny geladen und dort eine gütliche Einigung zustande gebracht. Danach zahlt der Abt dem Rodt für Kosten und Schäden 45 fl rh, wogegen dieser auf weitere Anprüche betreffend den Wald Langensteig und das Rätzlins Gut verzichtet. Er stellt seinen Vetter Jos Rodt von Rieden zum Bürgen ("geweren").
Jakob Huwg, Vogt und Ammann der Herrschaft Zeil, beurkundet, daß das Gericht Aichstetten im Streit zwischen Kaspar [Schiegg], Abt von Weingarten, und den Kindern +Heinz Rots über die Wälder und Berge Langensteig, Retzlis und Lublis gütlich entschieden ("getedingt") hat. Es wird festgelegt, welche Zinsen die in Rieden, Aichstetten, Almansburen (=Altmannspeier) wohnenden Inhaber der Anteile an den genannten Gütern in den Hof des Klosters Weingarten zu Eschach abzuliefern haben.
Ludwig Rott von Aichstetten ("Aystetten") hat sich auf Betreiben seines Herren, des Truchsessen Johann von Waldburg, Reichslandvogt in Schwaben, in Isny mit Jos [Bentelin], Abt von Weingarten, im Streit über Wald und Gut Langensteig verglichen und quittiert den Empfang von 45 fl rh. Er verzichtet auf den genannten Wald und das Rätzlins Gut. Sein Vetter Jos Rodt verspricht Gewährleistung ("gewerschaft").
Gallus Zwilch von Ausnang bekennt, daß ihm Jos [Bentelin], Abt von Weingarten, erlaubt hat, auf seinem Lehengut eine neue Hofstatt einzurichten und dort ein Haus zu bauen. Er zahlt dafür auf Lebenszeit jährlich einen Zins von 3 ß d.
Hans Kröll, Bürgermeister in Waldsee, beurkundet als unparteiischer Vorsitzender ("gemain man") den Spruch eines Schiedsgerichts in Streit zwischen Erhard [Fridang], Abt von Weingarten, und etlichen genannt die Rot, arme Leute des Ritters Jörg Truchseß von Waldburg. Gegenstand des Streits waren Güter in Eschach und die Wälder zum Retzlis und Langensteig. Als Beisitzer fungierten von seiten Weingartens Ytal Humpis d.J., des Rats zu Ravensburg, und Hans Haffener, des Rats zu Altdorf, auf seiten der Rot Marx Ammann, Stadtammann, und Jörg Vötsch, des Rats zu Waldsee. Es wird entschieden auf Gutachten gelehrter Leute ("nach wiser lüten raute"), daß die Sache vor dem ordentlichen Richter am Wohnsitz der Rot ausgetragen werden soll und nicht, wie von Weingarten gewünscht, vor einem Schiedsgericht.
Lukas Schmid zu Ausnang bekennt, daß ihm Jos [Bentelin], Abt von Weingarten, mit Zustimmung des Klas Stil erlaubt hat, sechs Jahre Tafern zu halten.
Ammann, Bürgermeister und Rat zu Saulgau ("Sulgen") entscheiden in der Güte Streit zwischen Konrad Hosp von Herbrechtingen (=Herbertingen) und Abt Jos [Bentelin] sowie dem Konvent von Weingarten. Hosp soll als Abfindung für einen angeblich zugesagten Kauf 6 fl rh erhalten. Dafür schwört er einen Eid, daß er sich an den Urteilsbrief des Stadtgerichts betreffend Mühle und Gütlein in Fulgenstadt (vgl. vorige Urkunde) halten und nichts dagegen unternehmen wird.
Kunz Fusenhart von Ausnang verzichtet auf ein ihm von Jos [Bentelin], Abt von Weingarten, verliehenes Gut, das ihm wegen einer unerlaubten Heirat entzogen wurde. Er wird keine Ansprüche wegen Besitz ("besuzung") oder sonstiger Rechte mehr erheben.
Klaus Stil von Ausnang bekennt, daß Jos [Bentelin], Abt von Weingarten, ihm und seiner Ehefrau Anna Zunbergerin auf Lebenszeit ein Gütlein in Ausnang verliehen hat, das sie bisher schon innehatten. Ausgenommen von der Verleihung ist die Hofstatt mit der Bünd, welche an die Gasse zwischen Schällings und Hans Aichenlers Häusern liegt. Diese hat der Abt samt der Tafern zu seinen Händen genommen. Jährlich zu Martini entrichten die Beliehenen, was bisher aus dem Gütlein gegeben wurde und aus den Rödeln des Klosters ersichtlich ist.
Benz Müllner von Dietmanns verzichtet auf seine Ansprüche auf 2 Juchart Acker zu Ausnang an der Schwendi zwischen St. Lienhards Kapelle und dem Raggenbrühl. Obwohl der Acker, den der Aussteller 30 Jahre bewirtschaftet hatte, ein heimgefallenes Lehen war, hatte ihn Jos [Bentelin], Abt zu Weingarten, gnadenhalber für 14 lb h Ravensburger Währung gekauft.
Jakob, Sohn des ¿Klaus Schälling, bekennt, daß Abt Jodok ("Jos") [Bentelin] und der Konvent von Weingarten ihm die Wiese des klösterlichen Siechhauses genannt Bibersees Wiese auf Lebenszeit verliehen haben. Sie liegt zwischen den Wiesen des Tegen und Hans Vischers, die ebenfalls dem Siechhaus gehören. Der Aussteller muß die Wiese persönlich nutzen und in gutem Zustand halten. Jährlich an Martini gibt er dem Siechmeister als Zins 1 lb 7 ß d Landswährung.
Bürgermeister und Rat zu Memmingen beurkunden Zeugenverhör ("fürbringung"), das sie im Prozeß zwischen Jos [Bentelin], Abt, und dem Konvent von Weingarten, gegen den ehrbaren Ludwig Rott von Aichstetten durchgeführt haben, mit Aussagen des alten Hurters, Oswald Millers d.A., des Schweizers ("Schwytzers", "ain herkommen gesell") und anderer Einwohner von Aichstetten über die Nutzung des Waldes Langensteig, der +Heinz Rott gehörte.
Johann Truchseß zu Waldburg, Reichslandvogt in Schwaben, bekennt, daß Jos [Bentelin], Abt von Weingarten, gegen ein Urteil von Bürgermeister und Rat zu Memmingen in Sachen gegen Ludwig Rott ("Rodt") appelliert hat. Er hat die Parteien nach Isny geladen und dort eine gütliche Einigung zustande gebracht. Danach zahlt der Abt dem Rodt für Kosten und Schäden 45 fl rh, wogegen dieser auf weitere Anprüche betreffend den Wald Langensteig und das Rätzlins Gut verzichtet. Er stellt seinen Vetter Jos Rodt von Rieden zum Bürgen ("geweren").
Jakob Huwg, Vogt und Ammann der Herrschaft Zeil, beurkundet, daß das Gericht Aichstetten im Streit zwischen Kaspar [Schiegg], Abt von Weingarten, und den Kindern +Heinz Rots über die Wälder und Berge Langensteig, Retzlis und Lublis gütlich entschieden ("getedingt") hat. Es wird festgelegt, welche Zinsen die in Rieden, Aichstetten, Almansburen (=Altmannspeier) wohnenden Inhaber der Anteile an den genannten Gütern in den Hof des Klosters Weingarten zu Eschach abzuliefern haben.
Ludwig Rott von Aichstetten ("Aystetten") hat sich auf Betreiben seines Herren, des Truchsessen Johann von Waldburg, Reichslandvogt in Schwaben, in Isny mit Jos [Bentelin], Abt von Weingarten, im Streit über Wald und Gut Langensteig verglichen und quittiert den Empfang von 45 fl rh. Er verzichtet auf den genannten Wald und das Rätzlins Gut. Sein Vetter Jos Rodt verspricht Gewährleistung ("gewerschaft").
Gallus Zwilch von Ausnang bekennt, daß ihm Jos [Bentelin], Abt von Weingarten, erlaubt hat, auf seinem Lehengut eine neue Hofstatt einzurichten und dort ein Haus zu bauen. Er zahlt dafür auf Lebenszeit jährlich einen Zins von 3 ß d.
Hans Kröll, Bürgermeister in Waldsee, beurkundet als unparteiischer Vorsitzender ("gemain man") den Spruch eines Schiedsgerichts in Streit zwischen Erhard [Fridang], Abt von Weingarten, und etlichen genannt die Rot, arme Leute des Ritters Jörg Truchseß von Waldburg. Gegenstand des Streits waren Güter in Eschach und die Wälder zum Retzlis und Langensteig. Als Beisitzer fungierten von seiten Weingartens Ytal Humpis d.J., des Rats zu Ravensburg, und Hans Haffener, des Rats zu Altdorf, auf seiten der Rot Marx Ammann, Stadtammann, und Jörg Vötsch, des Rats zu Waldsee. Es wird entschieden auf Gutachten gelehrter Leute ("nach wiser lüten raute"), daß die Sache vor dem ordentlichen Richter am Wohnsitz der Rot ausgetragen werden soll und nicht, wie von Weingarten gewünscht, vor einem Schiedsgericht.
Lukas Schmid zu Ausnang bekennt, daß ihm Jos [Bentelin], Abt von Weingarten, mit Zustimmung des Klas Stil erlaubt hat, sechs Jahre Tafern zu halten.
Ammann, Bürgermeister und Rat zu Saulgau ("Sulgen") entscheiden in der Güte Streit zwischen Konrad Hosp von Herbrechtingen (=Herbertingen) und Abt Jos [Bentelin] sowie dem Konvent von Weingarten. Hosp soll als Abfindung für einen angeblich zugesagten Kauf 6 fl rh erhalten. Dafür schwört er einen Eid, daß er sich an den Urteilsbrief des Stadtgerichts betreffend Mühle und Gütlein in Fulgenstadt (vgl. vorige Urkunde) halten und nichts dagegen unternehmen wird.
Kunz Fusenhart von Ausnang verzichtet auf ein ihm von Jos [Bentelin], Abt von Weingarten, verliehenes Gut, das ihm wegen einer unerlaubten Heirat entzogen wurde. Er wird keine Ansprüche wegen Besitz ("besuzung") oder sonstiger Rechte mehr erheben.
Klaus Stil von Ausnang bekennt, daß Jos [Bentelin], Abt von Weingarten, ihm und seiner Ehefrau Anna Zunbergerin auf Lebenszeit ein Gütlein in Ausnang verliehen hat, das sie bisher schon innehatten. Ausgenommen von der Verleihung ist die Hofstatt mit der Bünd, welche an die Gasse zwischen Schällings und Hans Aichenlers Häusern liegt. Diese hat der Abt samt der Tafern zu seinen Händen genommen. Jährlich zu Martini entrichten die Beliehenen, was bisher aus dem Gütlein gegeben wurde und aus den Rödeln des Klosters ersichtlich ist.
Benz Müllner von Dietmanns verzichtet auf seine Ansprüche auf 2 Juchart Acker zu Ausnang an der Schwendi zwischen St. Lienhards Kapelle und dem Raggenbrühl. Obwohl der Acker, den der Aussteller 30 Jahre bewirtschaftet hatte, ein heimgefallenes Lehen war, hatte ihn Jos [Bentelin], Abt zu Weingarten, gnadenhalber für 14 lb h Ravensburger Währung gekauft.