Bestand
Reichslehen und Regalien (Bestand)
Inhalt und Bewertung
Kaiserliche Lehenbriefe und Akten über württembergische Reichslehen und Regalien. Membrum.
Urkunden von 1417-1498 in: A 602 WR 684-718.
Im altwürttembergischen Membrum "Reichslehen und Regalien" sind die kaiserlichen Urkunden über die Belehnung der Herzöge von Württemberg mit Reichslehen und Regalien vom 16. - 18. Jahrhundert und die dazugehörigen Lehensakten zusammengefasst. Das seit 1495 bestehende Herzogtum Württemberg sank im Zuge der Vertreibung Herzog Ulrichs und der Herrschaftsübernahme durch die Habsburger im Jahr 1519 vom Status eines Reichslehens auf den Rang eines österreichischen Afterlehens herab. Im Vertrag von Prag konnte Herzog Friedrich I. 1599 für Württemberg den Rang eines Reichslehens auf Kosten einer möglichen habsburgischen Erbfolge bei Aussterben des Hauses Württemberg zurückerkaufen. Das Lehensverhältnis zwischen dem Kaiser und dem Herzog von Württemberg wurde jeweils bei Regierungsantritt eines neues Kaisers bzw. eines neuen Herzogs regelmäßig erneuert. Neben den Herzogtümern Württemberg und Teck, der Grafschaft Mömpelgard und weiteren Herrschaften wurden auch regelmäßig Regalien verliehen. Dazu zählten der Blutbann bzw. die Halsgerichtsbarkeit in den Orten Harthof (= Kirschenhardthof), Hochberg, Hochdorf (heute zu Remseck am Neckar), Justingen (heute zu Schelklingen), Kaltenwesten (Neckarwestheim), Köngen, Mühlhausen an der Enz (heute zu Mühlacker), Rodt im Schwarzwald (heute zu Loßburg), Stetten im Remstal (heute zu Kernen), Stettenfels (heute zu Untergruppenbach), Tumlingen (heute zu Waldachtal) und Untereisesheim. Neben den kaiserlichen Belehnungsurkunden, den Reversen der Herzöge von Württemberg und den den dazu gehörigen Akten enthält der Bestand auch Unterlagen über den Reichssturmfahnenstreit mit Hannover. Dieser war im Zug mit der Verleihung der Kurwürde an Hannover und der Übertragung des Amts eines Reichsbannerträgers an den neuen Kurfürsten ausgebrochen. Herzog Eberhard Ludwig konnte diese nur noch symbolische Würde des Trägers der Reichssturmfahne, die Württemberg seit 1336 innehatte und die einst aus dem Vorstrittsrecht des Reichssturmfahnenträgers bei Reichskriegen herrührte, schließlich für sein Haus verteidigen. Die früheren Urkunden über die Reichslehen und Regalien der Herzöge von Württemberg befinden sich in den Beständen A 602 (Württembergische Regesten) Nr. 685-718 a und H 51 (Kaiserselekt) U 1253, 1268 und 1283 a. Das vorliegende Findbuch entstand aus der Überarbeitung eines Zettelrepertoriums, welches durch Barbara Mayer retrokonvertiert wurde. Die Archivinspektoranwärterinnen und -anwärter Valeska Martin, Sandra Rosenbruch und Florian Stabel führten anschließend unter Anleitung des Unterzeichneten von Januar bis September 2016 unter Hinzuziehung der Originalunterlagen eine sprächliche Überarbeitung durch. Im Zuge der Retrokonversions- und Erschließungsarbeiten erfolgte auch eine Neuindizierung, bei der nach Möglichkeit Normdeskriptoren vergeben wurden. Der Bestand enthält insgesamt 68 Urkunden (U 1-66 und 12 a) und 43 Büschel (Bü 9, 10, 14, 17, 19, 26, 30 und 42-77) mit insgesamt 5,40 lfd. Regalmetern. Stuttgart, im September 2016 Johannes Renz
- Bestandssignatur
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, A 82
- Umfang
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68 Urkunden, 43 Büschel (5,40 lfd. m)
- Kontext
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Altwürttembergisches Archiv >> Auslesebestände über Auswärtiges >> Kaiser und Reich
- Bestandslaufzeit
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(1322-) 1505-1793
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Rechteinformation
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Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
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20.01.2023, 15:09 MEZ
Datenpartner
Landesarchiv Baden-Württemberg. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- (1322-) 1505-1793