Bestand

Staatskasse (Bestand)

Einleitung: Die Behörde:

Am 29. Juni 1852 wurde die Staatskasse gegründet und übernahm zum 1. Juli die Geschäfte der gleichzeitig aufgelösten Hauptlandeskasse und der Hauptkammerkasse sowie der vormaligen Staatsschulden-Tilgungskasse.

Mit der Neuorganisation der Finanzverwaltung 1855 wurden die bisherigen Kammerämter (Rentämter), Justizamtssportelkasse und Einkommen- und Klassensteuerhebestellen aufgehoben. Am 1. Juli 1855 trat an ihre Stelle die neue Staatskasse Coburg, die für die Erhebung und Verwaltung der staatlichen Einnahmen zuständig war. Sie verfügte über vier nachgeordnete Amtseinnahmen in Neustadt, Rodach, Sonnefeld und Königsberg. Bis 1858 war die Staatskasse der Landesregierung unterstellt, danach dem Staatsministerium.

Von der Staatskasse wurde 1858 die im gleichen Jahr aufgehobene Ablösungskasse übernommen. Die finanzielle Abwicklung der Grundlastenablösung wurde in einer eigenen Abteilung, der Hzgl. Staatskasse als Ablösungskasse etabliert. 1865 wurde diese Abteilung zur Landrentenbank erweitert und 1902 zu einer Staatsanstalt mit eigener Rechtsfähigkeit umgewandelt.

Nach der Übertragung der Kassengeschäfte des herzoglichen Domänenamts 1890 auf die Staatskasse, wurde diese in Staats- und Domänenkasse umbenannt. Nach dem Anschluss an Bayern (1920) wurde sie in Bezug auf die Landesabgaben als Finanzamt dem Landesfinanzamt Nürnberg, Zweigstelle Bayreuth, unterstellt.

Der Bestand:

Die Grundlage für den 1963 neugeordneten Bestand, der 1929 aus dem im Zeughaus untergebrachten Finanzamt in das Staatsarchiv in der Ehrenburg übernommen wurde, bildete ein 1855 angelegtes und 1889 durch einen zweiten Band erweitertes Repertorium der Staatskasse. Eine Vielzahl der dort genannten Akten ist heute nicht mehr vorhanden, ohne dass der Zeitpunkt dieser Verlust bekannt wäre. Als die Unterlagen 1929 in das Staatsarchiv gebracht wurden, fehlten diese Akten bereits. Sachlich umfasst der Bestand die gesamte Finanzverwaltung des Herzogtums Coburg inkl. der in § 71 des Staatsgrundgesetzes von 1852 genannten gemeinschaftlichen Einrichtungen vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zum Anschluss an den Freistaat Bayern.

2010 wurden dem Bestand im Rahmen der Beständebereinigung provenienzgemäß die bei der Staatskasse entstandenen Grundsteueranschläge zugeordnet, die bisher im Bestand Grundbucharchiv als Gruppe X integriert waren. Die Grundsteueranschläge waren vom Finanzamt Coburg an das Staatsarchiv Coburg abgegeben worden. Am 18. Mai 1940 hatte der Leiter des Staatsarchivs den Empfang der Unterlagen bestätigt. Bereits 1954 wurden die Grundsteueranschläge von Altenhof, Autenhausen, Dietersdorf, Gemünda, Gleismuthausen, Hattersdorf, Schorkendorf und Witzmannsberg gemäß Provenienzprinzip an das Staatsarchiv Bamberg abgegeben. Im Herzogtum Sachsen-Coburg war der 1867 eingeführte interimistische Grundsteueranschlag mit Gesetz vom 15. Mai 1888 (Gesetzessammlung Nr. 1099, S. 39-41) durch den endgültigen Grundsteueranschlag abgelöst worden. Die Einführung erfolgte in den Folgejahren. Der Grundsteueranschlag blieb nach der Vereinigung des Freistaats Coburg mit Bayern vorerst gültig und wurde erst seit Mitte der 1920er Jahre durch das bayerische Steuerkataster abgelöst.

Das auf die Neuordnung von 1963 zurückgehende maschinenschriftliche Findbuch wurde im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekts retrokonvertiert (Projektbetreuung: Johannes Haslauer M.A. unter Mitarbeit von Rainer Grimm) und mit den Verzeichnungsdatensätzen der 2010 dem Bestand hinzugefügten Archivalien vereinigt. Drei Bestellnummern im Bestand sind verzeichnungsbedingt nicht vergeben (319, 320, 368).

Bestandssignatur
Staatsarchiv Coburg, Staatskasse
Umfang
2184
Sprache der Unterlagen
deutsch

Kontext
Staatsarchiv Coburg (Archivtektonik) >> I. Altbestände (Behörden des Herzogtums und Freistaates Coburg bis zum Anschluss an Bayern 1920) >> Finanzverwaltung

Provenienz
Staatskasse
Bestandslaufzeit
1803-1933

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Letzte Aktualisierung
21.08.2024, 08:47 MESZ

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Objekttyp

  • Bestand

Beteiligte

  • Staatskasse

Entstanden

  • 1803-1933

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