Bestand

Steuerdirektion/Steuerkollegium (Bestand)

Bestandsgeschichte: Die Steuerdirektion war die Nachfolgebehörde des Landes-Steuerkollegiums (vgl. Abt. 65 Neu). Sie wurde durch das aufgrund § 182 der Neuen Landschaftsordnung erlassene Gesetz vom 12.10.1832 (GuVS. Nr. 26) zur Verwaltung der direkten und indirekten Steuern und aller dahin gehörenden Landesabgaben (Einkünfte von Packhöfen und Messen, Gerichtssporteln) errichtet. Ihr wurden die Geschäfte der aufgehobenen Packhaus-, Zoll- und Akzisekommission übertragen. Die ihr untergeordneten Steuerbehörden sind in § 9 des Gesetzes genannt.
Das Gesetz vom 16.12.1834 (GuVS. Nr. 15) teilte die Behörde ab 01.01.1835 in die Abteilungen der direkten und indirekten Steuern. Gleichzeitig wurden beide Abteilungen mit dem Finanzkollegium personell verbunden (vgl. Abt. 68 Neu). Das Büropersonal hatten beide Behörden gemeinsam.
Durch Verordnung vom 23.11.1836 (GuVS. Nr. 28) wurde die Behörde in "Steuerkollegium" umbenannt. Die Abt. für indirekte Steuern erhielt bei unverändertem Geschäftskreis (Verwaltung des Zollwesens) eine eigene Bezeichnung als "Zoll- und Steuerdirektion" (VO. vom 23.12.1841, GuVS. Nr. 29). Dem Steuerkollegium wurde durch § 8 des Gesetzes vom 24.08.1849 (GuVS. Nr. 33) als wesentliche Aufgabe die Verwaltung der neu eingeführten allgemeinen Grundsteuer zugewiesen.
Die Abt. Zoll- und Steuerdirektion erhielt einen Zuwachs ihrer Geschäfte durch Übertragung der Verwaltung der Erbschaftssteuer nach § 26 des Gesetzes vom 18.04.1876 (GuVS. Nr. 38). Ihrem Büro wurde ab 01.10.1919 (GuVS. Nr. 120) zunächst die zur Reichsabgabe erklärte Stempelsteuer übertragen; es erhielt die Bezeichnung "Grunderwerbssteueramt". Mit der Erhebung der Grunderwerbsteuer wurden durch Bekanntmachung vom 25.11.1919 (GuVS. Nr. 153) die Hauptzollämter beauftragt. Zur Oberbehörde wurde gleichzeitig die Zoll- und Steuerdirektion (Landesfinanzamt) bestimmt.
Die Geschäfte des Steuerkollegiums im

Bestandsgeschichte: übrigen gingen durch das Gesetz über die Veranlagung und Verwaltung der braunschweigischen Steuern vom 12.02.1920 (GuVS. Nr. 29) auf das Landesfinanzamt Hannover Abt. I a in Braunschweig über. Die Erhebung der allgemeinen Grundsteuer (GuVS. 1849 Nr. 33) wurde durch Gesetz vom 23.05.1921 (GuVS. Nr. 64) dem Landesgrundsteueramt (vgl. Abt. 93 Neu) übertragen.
Der hier zusammengeführte Bestand 71 Neu, der seit 1899 in das Staatsarchiv Wolfenbüttel gelangt war, lag bislang in acht, überwiegend älteren Einzel-Findbüchern vor. Dem 1998 von Archivinspektorin Christina Hillmann-Apmann bearbeiteten Findbuch 5 verdanken sich die vorstehenden verwaltungsgeschichtlichen Ausführungen. Der Unterzeichnende nahm eine Neugliederung des Gesamtbestands vor. Die unterschiedliche Erschliessungstiefe des umfangreichen Bestands der Personalakten erklärt sich aus dienstbetrieblichen Gründen. Im Bestand Findbuch 1 wurden Mehrfach-Drucksachen kassiert.
Wolfenbüttel, im Oktober 2005
Dr. Norman-Mathias Pingel

Zusatzinformationen: teilweise verzeichnet

Zusatzinformationen: Abgeschlossen: Nein

Reference number of holding
Nds. Landesarchiv, Abt. Wolfenbüttel, NLA WO, 71 Neu

Context
Nds. Landesarchiv, Abt. Wolfenbüttel (Archivtektonik) >> Gliederung >> 3 Akten (Alt / W / Neu / Nds / R / Bund) >> 3.3 Neuere Landesakten (Neu) >> 3.3.10 Finanzverwaltung

Date of creation of holding
1683-1954

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Last update
30.01.2023, 3:52 PM CET

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Object type

  • Bestand

Time of origin

  • 1683-1954

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