Bestand
Deutscher Evangelischer Verband für Altenhilfe (Bestand)
Der Verein ging aus der 1929
gegründeten Reichskonferenz für ev. Alters- und Siechenfürsorge
hervor.
Ursprünglich war offen, ob diese
Unterlagen einen eigenen Bestand unter dem angegebenen Namen bilden
sollten oder ob sie als Unterlagen des Referats Altenhilfe des DWEKD
anzusehen und somit dem Bestand HGSt einzugliedern wären.
Nachdem der Bestand seit 2000 als ADE, DEVA öffentlich zugänglich
gemacht, benutzt und entsprechend zitiert wurde, war die Frage zugunsten
eines eigenständigen Bestands entschieden.
Zum Bestand gehören
noch die bislang unverzeichneten Abgaben 013, 187, 189 und 197.
Geklärt werden muss noch, ob die Akten, die der DEVAP seit der
Trennung der Geschäftsführung vom DWEKD in einer eigenen Geschäftsstelle
in Berlin erstellt hat, zu diesem Bestand gehören oder einen eigenen
Bestand bilden sollen. Die erste entsprechende Abgabe erfolgte mit
Abgabe-Nr. 855 im Sommer 2013.
Vorwort: Im Zuge des Ausbaus der
Organisation des Central-Ausschusses für Innere Mission der deutschen
evangelischen Kirche (= CA) zu einem Reichsspitzenverband der freien
Wohlfahrtspflege wurde nach dem Ende der Inflation innerhalb der
Wohlfahrtsabteilung des CA ein besonderes Referat für Alters- und
Siechenfürsorge eingerichtet, dessen Leitung bis zu Beginn der 1930er
Jahre Wally Schick innehatte. Im April 1929 wurde auf Veranlassung des CA
die Reichskonferenz für evangelische Alters- und Siechenfürsorge unter
dem Vorsitz des Direktors der Wohlfahrtsabteilung des CA, Pastor Johannes
Steinweg, gegründet; ein eher loser Zusammenschluß fachlicher
Organisationen in den Landes- und Provinzialverbänden. Auf ihrer
Mitgliederversammlung am 9. Oktober 1935 wurde die Umwandlung der
Reichskonferenz in einen eingetragenen Verein beschlossen und der
"Reichsverband für Evangelische Alters- und Siechenfürsorge e.V."
gegründet mit dem Zweck, "... die Anstalten und Einrichtungen der
evangelischen Alters- und Siechenfürsorge als Fachverband des
Centralausschusses für die Innere Mission der deutschen evangelischen
Kirche zusammenzuschließen und zu fördern und der Verkündigung des
Evangeliums von Jesus Christus an Alte und Sieche zu dienen" (§ 1 seiner
Satzung). Seine Mitglieder waren Fachverbände, Arbeitsgemeinschaften und
ähnliche fachliche Zusammenschlüsse in den Landes- und
Provinzialverbänden der Inneren Mission bzw. die zuständigen Vertreter
der Landes- und Provinzialverbände. Den Vorsitz führte der damalige
Direktor im CA, Pastor Horst Schirmacher, die Geschäftsführung lag
ebenfalls beim CA und wurde - in der Nachfolge von Wally Schick - seit
1938 von Marie von Meyeren in Personalunion mit der Referatsleitung
wahrgenommen; allerdings ist es zu der angestrebten Eintragung als
rechtsfähiger Verein nie gekommen. Seit ca. 1940 scheint die Tätigkeit
des Vereins erlahmt zu sein, sie ist jedenfalls nur noch spärlich
dokumentiert.
Erst 1949 trat die Arbeit des Verbandes wieder
an die Öffentlichkeit. Am 17./18. November 1949 fand in Bremen-Lesum die
1. Arbeitstagung und Mitgliederversammlung für die evangelischen "Alters-
und Siechenheime" der Westzone statt. Da man sich über die Notwendigkeit
zur Fortführung der Arbeit des Verbandes einig war, nahm er seine
Tätigkeit unter seinem alten Namen wieder auf. 1. Vorsitzender wurde
Pastor Dr. Alfred Friedrich Depuhl, Hauptgeschäftsführer des
Landesverbandes der IM Hannover, 2. Vorsitzender Pastor Willy Ernst Hagen
vom CA in Berlin, die Geschäftsführung lag weiterhin in den Händen von
Marie von Meyeren. Die Arbeit in der Ostzone wurde ebenfalls 1949 vom
Referat Alters- und Siechenfürsorge im CA in Berlin wieder
aufgenommen.
Nach dem Tode von Pastor Dr. Depuhl am 13. April
1957 übernahm Pastor Fürer, Leiter der "Evangelischen Altenhilfe
Gesundbrunnen e.V.", Hofgeismar, kommissarisch den Vorsitz, am 21. April
1958 wurde er von der Mitgliederversammlung offiziell gewählt. Sein
Nachfolger wurde 1968 Pfarrer Gerhard Schmücker, Leiter der Fürsorgeheime
Leonberg-Oberensingen, die Geschäftsführung übernahm - bedingt durch die
Pensionierung von Marie von Meyeren - Karin von Kries, die gleichzeitig
Referentin in der Hauptgeschäftsstelle für dieses Arbeitsgebiet
war.
Seit 1978 hatte Dr. Hartmut Dietrich,
ehemaliger Anstaltsleiter des Evangelischen Johanneswerkes in Bielefeld,
den Vorsitz inne; sein Nachfolger war seit November 2000 Dr. Karl Heinz
Beierlein (Rummelsberg).
Die Geschäftsführung wurde seit der
Pensionierung von Frau von Kries am 30.6.1996 vorübergehend bis
31.12.1996 von Frau Gudrun Ulbrecht wahrgenommen; seit dem 1.12.1997 lag
sie in den Händen von Frau Dr. Kellmayer in Stuttgart.
1962
wurde die Satzung neu gefaßt und der Verband in "Deutscher Evangelischer
Verband für Altenhilfe" mit Sitz in Stuttgart umbenannt. Der Wunsch nach
dem Status eines rechtsfähigen Vereins erfüllte sich: In der Gründungs-
und Mitgliederversammlung am 17. Januar 1973 fand eine gründliche
Überarbeitung der Satzung und die Umwandlung des Verbandes in einen
eingetragenen Verein statt; 1993 wurde die Satzung wiederum gründlich
überarbeitet und der Verein in "Deutscher Evangelischer Verband für
Altenarbeit e.V." umbenannt. Nach Einführung der gesetzlichen
Pflegeversicherung öffnete sich der Fachverband auch für die ambulanten
Pflegedienste und nannte sich mit Beschluß der Mitgliederversammlung am
26./27.5.1999 „Deutscher Evangelischer Verband für Altenarbeit und
ambulante pflegerische Dienste e.V.“ (DEVAP). Seit 2004 können neben
Landes- und Fachverbänden auch diakonische Unternehmen direkt Mitglied im
DEVAP werden. Im Zuge der Neustrukturierung der Gremienarbeit des
Verbandes wurde der Name der Zielsetzung und dem Aufgabenspektrum des
Verbandes angepasst und verkürzt: „Deutscher Evangelischer Verband für
Altenarbeit und Pflege e.V.“ (DEVAP).
Die Akten
der Reichskonferenz, des Reichsverbandes und des Deutschen Evangelischen
Verbandes für Altenhilfe befinden sich im Archiv in zwei getrennten
Beständen. Da sowohl in Berlin als auch in Stuttgart die Geschäftsführung
in Personalunion mit der Referatsleitung ausgeübt wurde, war in beiden
Beständen eine Trennung der Akten nicht möglich. Die in Berlin angelegten
Akten bilden zusammen mit den Akten des Referates einen Bestand mit der
Signatur ADW, CA/AS, die in Stuttgart entstandenen zusammen mit den
Referatsakten den Bestand ADW, DEVA. Daß sich in dem Bestand DEVA auch
Akten des Reichsverbandes finden, hängt damit zusammen, daß die Akten des
Vorsitzenden Depuhl nach seinem Tode vollständig aus Hannover nach Berlin
verbracht wurden und Frau von Meyeren einige - "soweit sie wichtig waren"
- 1957 bei ihrem Wechsel vom Central-Ausschuß Ost zur
Hauptgeschäftsstelle in Stuttgart mitnahm.
Die im vorliegenden
Findbuch erfaßten Akten wurden seit ca. 1984 in Verbindung mit
Aktenabgaben der Hauptgeschäftsstelle aus Stuttgart nach Berlin in das
Archiv verbracht, dort 1998 von Frau Kröger verzeichnet, elektronisch
erfaßt und von Frau Schwittlinsky im Januar/Februar 2001 geordnet und in
diesem Findbuch zusammengefaßt. Kassiert wurden: Tageskopien des
Reichsverbandes (1958-1961), Buchungsbelege (1979-1983) und-
Druckvorlagen (1983-1985). Zwei Mappen mit Hausordnungen von Altenheimen
in Schleswig-Holstein und Württemberg, die in die Bandserie im Bestand
CA/AS gehören, aber irrtümlich in diesem Bestand verzeichnet worden waren
(DEVA 57, 58), wurden 2016 in den Bestand CA/AS eingefügt (CA/AS 137,
138).
April 2001
Annerose Schwittlinsky
- Bestandssignatur
-
DEVA
- Kontext
-
Archiv für Diakonie und Entwicklung (Archivtektonik) >> Landes- und Fachverbände, regionale Hilfswerke >> Fachverbände
- Bestandslaufzeit
-
1937, 1950-1988
- Weitere Objektseiten
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- Letzte Aktualisierung
-
22.04.2025, 11:01 MESZ
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1937, 1950-1988