Inszenierung

Der Revisor

ln einer kleinen Provinzstadt wird "inkognito und noch obendrein mit geheimen Instruktionen" ein Revisor aus Petersburg erwartet. Die korrupten Beamten des Ortes, allen voran der Stadthauptmann, zittern, denn sie haben die Bürger der Stadt gehörig schikaniert und durch Bestechungsgelder und -geschenke ihr Salär aufgebessert. Während der Stadthauptmann mit seinen Kollegen berät, wie man sich am besten aus der Schlinge ziehen könne, melden Bobtschinski und Dobtschinski, zwei Gutsbesitzer, die als Verbreiter von "Neuigkeiten" einen berühmt-berüchtigten Ruf haben, daß ein im Gasthof abgestiegener junger Mann der Revisor sei. Tatsächlich handelt es sich um Chlestakow, einen kleinen Beamten aus Petersburg, der weit über seine Verhältnisse gelebt hat und nun aus Geldmangel in dem Provinzstädtchen hängengeblieben ist, wo er nicht einmal die Gasthausrechnung bezahlen kann. Er ist ein Stutzer und Windbeutel, der unversehens in die Rolle eines Hochstaplers hineinschlittert. Als er merkt, daß man ihn für einen Revisor hält, spielt er zwei Tage lang diese Rolle perfekt: Er läßt sich mit höchster Ehrerbietung behandeln, hört sich die Klagen von Leuten aus dem Volk wie von Kaufleuten an, die sich über den Stadthauptmann und seine Beamten beschweren, nimmt von jeder Seite Schmier- und Schweigegelder und verlobt sich schließlich mit der Tochter des Stadthauptmanns, dem er eine große Karriere in Petersburg verspricht. Sein vorsichtiger Diener Ossip rät ihm schließlich, die Stadt zu verlassen, bevor der Schwindel entdeckt wird. Nach seiner Abreise entdeckt der Postmeister, der nach alter Gewohnheit Briefe öffnet, "um Neuigkeiten zu erfahren", daß sie alle einem falschen Revisor aufgesessen sind. Im Augenblick größter Konfusion erscheint ein Gendarm und meldet die Ankunft des echten Revisors, der sofort alle Beamten bei sich zu sehen wünscht. (Dr. Gertraude Wilhelm)
Quelle: Knaur Großer Schauspielführer (CD), München 2001

Der Revisor von Nikolaj Gogol (Szenenfoto); Foto: Rolf Lantin. Scan: Theatermuseum Düsseldorf

Rechte vorbehalten - Freier Zugang

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Standort
Theatermuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf
Inventarnummer
TMIN_1927-1928 Düsseldorf3

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Klassifikation
Inszenierung (Sachgruppe)
Sprechtheater (Schlagwort)

Ereignis
Geistige Schöpfung
Ereignis
Aufführung
(wo)
Schauspielhaus Düsseldorf Dumont-Lindemann
(wann)
16.12.1927 (1927/1928)

Geliefert über
Letzte Aktualisierung
18.04.2024, 10:36 MESZ

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