Wechselkursbewegungen. Einige Ergebnisse einer Analyse der kurzen Frist

Wechselkursbewegungen. Einige Ergebnisse einer Analyse der kurzen Frist Im vorliegenden Aufsatz wurde der Frage nachgegangen, ob die Theorie effizienter Märkte, die im allgemeinen bei der Analyse der Preisbildung auf Finanzmärkten Verwendung findet, auch zur Erklärung der kurzfristigen Preisbewegungen an den Devisenmärkten herangezogen werden kann. Als effizient bezeichnet man in der Theorie der Finanzmärkte einen Markt dann, wenn die ausgehandelten Preise bzw. Kurse in jedem Moment sämtliche verfügbaren Informationen über vergangene, sowie auch über die zukünftig zu erwartenden Preise und deren Bestimmungsgründe vollständig widerspiegeln. Für empirische Untersuchungen von Effizienzhypothesen impliziert dies im allgemeinen Restriktionen bezüglich der Bedeutung vergangener Informationen. Wir sprechen im vorliegenden Aufsatz von schwacher Effizienz, wenn vergangene Wechselkursänderungen nichts zur Erklärung aktueller bzw. zur Prognose künftiger Wechselkursänderungen beitragen können. Ferner sprechen wir von mittelstrenger Effizienz, wenn nicht nur die Geschichte der Ursprungsreihe selber, sondern wenn jegliche wechselkursrelevante Information bereits im entsprechenden Kurs verarbeitet ist. Im ersten Teil des empirischen Abschnittes ging es um die Untersuchung der schwachen Effizienz. Mit Hilfe von Autokorrelationsanalysen und von nicht-parametrischen sogenannten Run- oder Iterationsverfahren wurde die Hypothese getestet, ob aus der Kenntnis der vergangenen Wechselkursentwicklung Schlüsse über die künftige Entwicklung gezogen werden können. Auch wenn in einzelnen Tests eine gewisse Gegenevidenz auftauchte, konnte ein systematischer Zusammenhang zwischen aktuellen und vergangenen Wechselkursänderungen nicht festgestellt, die Hypothese der schwachen Effizienz somit nicht abgelehnt werden. Im zweiten Teil des empirischen Abschnittes wurde weitergehendere Information auf ihre „effiziente Verarbeitung“ hin untersucht. Es ging hier um diejenige Information, die sich auf Makro-Variablen bezieht, die üblicherweise als wechselkursbestimmend angesehen werden. Auch wenn bei einzelnen Tests wiederum eine gewisse Gegenevidenz auftauchte, konnte auch diese Form von Effizienz nicht systematisch abgelehnt werden. Diese Ergebnisse werden als Evidenz für die Hypothese angesehen, nach welcher der größte Teil der kurzfristigen Veränderungen von Wechselkursen auf unerwartete Veränderungen der bestimmenden Makrovariablen zurückzuführen ist.
Exchange Rate Movements. Some results of an analysis of the short-run This essay examines the question of whether the theory of efficient markets, which is generally applied in analysing price formation on financial markets, can also be used to explain short-term price movements on the foreign exchange markets. In the theory of financial markets, a market is termed efficient when the negotiated prices or exchange rates reflect completely in every month all available information on past prices and anticipated future prices and their determinants. For empirical studies of efficiency hypotheses, this generally implies restrictions with respect to the significance of past information. In the present essay we speak of weak efficiency when past exchange rate changes can contribute nothing towards explaining current and forecasting future exchange rate changes. Furthermore, we speak of mediumstrong efficiency when not only the history of the original series itself, but all information relevant to exchange rates has already been taken into account in the exchange rate concerned. The first part of the empirical section covers investigation of weak efficiency. With the help of autocorrelation analyses and non-parametric, so-called run or iteration methods, the hypothesis was tested with regard to whether it is possible to draw from knowledge of the past exchange rate trend conclusions as to the future development. Although in individual tests certain counterevidence was found, no systematic relationship could be found between current and past exchange rate changes and hence the hypothesis of weak efficiency could not be rejected. In the second part of the empirical section, more far-reaching information was examined with respect to its “efficient evaluation”. The information involved is that relating to macrovariables, which are conventionally considered to determine exchange rates. Although here again individual tests produced certain counter-evidence, this form of efficiency, too, could not be rejected on a systematic basis. These results are regarded as evidence for the hypothesis that the great majority of short-term changes in exchange rates is attributable to unexpected changes in the determining macro-variables.

Location
Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
Extent
Online-Ressource
Language
Deutsch

Bibliographic citation
Wechselkursbewegungen. Einige Ergebnisse einer Analyse der kurzen Frist ; volume:17 ; number:2 ; year:1984 ; pages:223-242
Kredit und Kapital ; 17, Heft 2 (1984), 223-242

Creator
Heri, Erwin W.

DOI
10.3790/ccm.17.2.223
URN
urn:nbn:de:101:1-2023030218291664429349
Rights
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Last update
14.08.2025, 10:54 AM CEST

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