Archivale

Zeitungsverbote, Bd. 78a

Enthält:
- "Delmenhorster Volksblatt" (Delmenhorst/Oldenburg); Zeitung: SPD 4. Feb. 1933 - 8. Feb. 1933
20. Feb. 1933. Verbotsgründe: Wegen des Artikels in Nr. 29 vom 3. Februar "Deutsches Volk! Frauen und Männer!", in dem es heißt: "Wehrt Euch, schützt Euer Selbstbestimmungsrecht .. Kämpft mit uns für die Enteignung des Großgrundbesitzes .. und der Schwerindustrie, für den Aufbau einer sozialistischen Plan- und Bedarfswirtschaft!", wurde die Zeitung verboten.
3 Exemplare der Nr. 29.
- "8-Uhr-Abendblatt" (Berlin); Zeitung: demokratisches Organ 15. Feb. 1933 - 22. Feb. 1933
2. März 1933. Verbotsgründe: Wegen des Artikels in Nr. 38 vom 14. Februar "Sind Sie nicht auch der Meinung?", in dem zu den Eislebener Vorfällen Stellung genommen wird und es heißt: "Daß keinesfalls aus dem Hause des kommunistischen Klassenkampf' auf die vorbeimarschierenden Nationalsozialisten geschossen sei", die S.A. sei in die Halle eingedrungen, habe die Einrichtung zerschlagen, die Männer misshandelt, während "Kinder und Frauen zitternd und schreiend dem grauenhaften Schauspiel zusahen", wurde die Zeitung verboten.
1 Exemplar der Nr. 38.
- "Münchener Neueste Nachrichten" (München); Zeitung: 18. Feb. 1933. Verbotsgründe: Der Artikel in Nr. 48 vom 18. Februar "Aus der Sitzung des Reichskabinetts", der sich mit der Aufhebung der Rentenkürzungen und Krankenscheingebühr befasst (es wird gesagt: "Erst die Stellungnahme des Reichskanzlers Hitler habe den nationalsozialistischen Antrag zu Fall gebracht"), hätte Anlass zum Verbot geben können, dass aber als "unbegründet" vom Reichsgericht abgelehnt wurde. Ohne Exemplar.
- "Vor'm Volksgericht" (Berlin); Zeitschrift; Ludendorff-Verlag: 25. Feb. 1933 - 20. März 1933. Verbotsgründe: Wegen der bildlichen Darstellung des Reichskanzlers in Folge 7 vom 19. Februar mit der Unterschrift: "Möge der allmächtige Gott unsere Arbeit in seine Gnade nehmen, unseren Willen recht gestalten, unsere Einsicht segnen .. wurde die Zeitschrift verboten.
1 Exemplar der Folge 7.
- "Der Vorpommer" (Stralsund); Zeitung: SPD 3. März 1933 - 14. März 1933. Verbotsgründe: Wegen des Artikels in Nr. 48 vom 25. Februar "Hauptmann Röhm", in dem von verwerflichen Beziehungen des Hauptmanns a.D. Röhm, die in der Öffentlichkeit wiederholt erörtert sind, die Rede ist und in dem es zum Schluss heißt: "Der Parteiführer Hitler aber sagt, Röhm ist und bleibt mein Stabschef, jetzt und nach den Wahlen!", wurde die Zeitung verboten. Ohne Exemplar.
- "Oberschlesische Volksstimme" (Gleiwitz); Zeitung: Zentrumsorgan 10. März 1933 - 13. März 1933. Verbotsgründe: Wegen des Artikels in Nr. 67 "Nun zum Angriff", in dem es heißt: "Ebenso unzweifelhaft ist die Tatsache, daß die Millionen der nationalsozialistischen Wähler ihre Stimme abgegeben haben in der Hoffnung, daß nun auch sachliche Arbeit geleistet werde, die dem deutschen Volke etwas nützt und Hilfe bringt. Und da ist es doch notwendig, darauf hinzuweisen, daß mit dem Hissen von Parteifahnen auf öffentlichen Gebäuden noch keine Arbeit geleistet wird", wurde die Zeitung verboten.
1 Exemplar der Nr. 67.
- "Der deutsche Volkswirt" (Berlin); Zeitschrift: 10. März 1933 - 10. Apr. 1933. Verbotsgründe: Wegen des Artikels in Nr. 21 "Aus der Woche. - Wahlkampf", in dem es heißt: "Es ist höchste Zeit, daß das Gefühl für Freiheit und Rechtssicherheit in Deutschland wieder hergestellt werde, wenn diejenigen, die im Namen der Nation Gewalt begehen, die Nation nicht zertrümmern wollen", wurde die Zeitung verboten. Ohne Exemplar.
- "Kurier für die Kreise Kreuzburg und Rosenberg" Zeitung: Zentrumsorgan; Kopfblatt der "Oberschlesischen Volksstimme" 10. März 1933 - 13. März 1933. Verbotsgründe: Zusammen mit der "Oberschlesischen Volksstimme" wurde die Zeitung aus gleichen Gründen verboten. Ohne Exemplar.
- "Oppelner Kurier" Zeitung: Zentrumsorgan; Kopfblatt der "Oberschlesischen Volksstimme" 10. März 1933 - 13. März 1933. Verbotsgründe: Die Zeitung wurde zusammen mit der "Oberschlesischen Volksstimme" aus gleichen Gründen verboten. Ohne Exemplar.
- "Leobschützer Rundschau" Zeitung: Zentrumsorgan; Kopfblatt der "Oberschlesischen Volksstimme" 10. März 1933 - 13. März 1933. Verbotsgründe: Die Zeitung wurde zusammen mit der "Oberschlesischen Volksstimme" aus gleichen Gründen verboten. Ohne Exemplar.
- "Oberschlesischer Grenzbote" Zeitung: Organ des Zentrums; Kopfblatt der "Oberschlesischen Volksstimme" 10. März 1933 - 13. März 1933. Verbotsgründe: Die Zeitung wurde zusammen mit der "Oberschlesischen Volksstimme" aus gleichen Gründen verboten. Ohne Exemplar.
- "Oberschlesischer Rundschau" Zeitung: Organ des Zentrums; Kopfblatt der "Oberschlesischen Volksstimme" 10. März 1933 - 13. März 1933. Verbotsgründe: Die Zeitung wurde zusammen mit der "Oberschlesischen Volksstimme" aus gleichen Gründen verboten. Ohne Exemplar.
- "Oberschlesische Zeitung, Volksblatt für Stadt und Land" Zeitung: Organ des Zentrums; Kopfblatt der "Oberschlesischen Volksstimme" 10. März 1933 - 13. März 1933. Verbotsgründe: Die Zeitung wurde zusammen mit der "Oberschlesischen Volksstimme" aus gleichen Gründen verboten. Ohne Exemplar.
- "Miechowitzer Volksblatt" Zeitung: Organ des Zentrums; Kopfblatt der "Oberschlesischen Volksstimme" 10. März 1933 - 13. März 1933. Verbotsgründe: Die Zeitung wurde zusammen mit der "Oberschlesischen Volksstimme" aus gleichen Gründen verboten. Ohne Exemplar.
- "Bayrischer Kurier" Zeitung: . Verbotsgründe: Zeitungsausschnitt vom 22. Februar 1933 mit einem Artikel "Neuordnung der Presse".
- "Deutscher Aufstieg" (Berlin); Zeitung: Deutsche Staatspartei 3. März 1933 - 3. Juni 1933. Verbotsgründe: Aufgrund des Republikschutzgesetzes wurde die Zeitung wegen der Artikel in Nr. 9 "Laßt Euch nicht täuschen!", "Gegen Blau und Braun. Schluß mit dem Terror!" und "Wer übernahm einen Trümmerhaufen?", verboten.
1 Exemplar der Nr. 9.

Archivaliensignatur
Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, I. HA Rep. 77, Tit. 4043 Nr. 93
Alt-/Vorsignatur
Nr. 21 Bd. 78a

Kontext
Ministerium des Innern >> 03 Abteilung II – Polizeiabteilung (1787 - 1943) >> 03.31 Sektion 31 – Politische Polizei (1921 - 1936) >> 03.31.02 Zensur und Überwachung der Medien (1926 - 1934)
Bestand
I. HA Rep. 77 Ministerium des Innern

Laufzeit
1933

Weitere Objektseiten
Letzte Aktualisierung
28.03.2023, 15:48 MESZ

Datenpartner

Dieses Objekt wird bereitgestellt von:
Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.

Objekttyp

  • Archivale

Entstanden

  • 1933

Ähnliche Objekte (12)