Prädiktoren der Langzeitanfallsfreiheit nach epilepsiechirurgischen Eingriffen im posterioren Kortex bei Kindern und Jugendlichen

Abstract: Einleitung: Bei ca. 10% der epilepsiechirurgischen Eingriffe bei Kindern und Jugendlichen mit pharmakoresistenten strukturellen Epilepsien handelt es sich um Resektionen im posterioren Kortex. Die prächirurgische Epilepsiediagnostik und operative Behandlung stellen in diesen Fällen aufgrund der engen Verbindungen zu anderen kortikalen Arealen sowie aufgrund der eloquenten Hirnregionen eine Herausforderung dar. Ziel der vorliegenden Studie war es, den Langzeitverlauf nach epilepsiechirurgischen Eingriffen bei Kindern und Jugendlichen mit pharmakoresistenter struktureller Epilepsie und Anfallsursprung im parietalen und occipitalen Kortex, ggf. unter Einschluss des posterioren temporalen Kortex zu analysieren und Prädiktoren für Anfallsfreiheit zu ermitteln.

Methodik: Es wurden retrospektiv die Langzeitverläufe von 50 Kindern und Jugendlichen mit pharmakorefraktärer struktureller Epilepsie untersucht, bei denen im Epilepsiezentrum des Universitätsklinikums Freiburg Resektionen im posterioren Kortex durchgeführt worden waren. Ergebnisse: Im Beobachtungszeitraum von 1,5 bis 18 Jahren (mittlere Beobachtungszeit 8 Jahre) sind 60% der Patienten anfallsfrei geblieben; 30% hatten die antikonvulsive Therapie bereits beendet, 20% hatten sie reduziert. Die meisten Anfallsrezidive (71%) sind in den ersten 6 Monaten aufgetreten und nur in drei Fällen über zwei Jahre nach der Resektion. Resektionen im Parietallappen, linkssseitige Lateralisation der epileptogenen Zone und längere Epilepsiedauer haben sich als unabhängige Prädiktoren ungünstiger Anfallsergebnisse im Langzeitverlauf erwiesen.

Schlussfolgerungen: Unsere Studie unterstreicht die Wirksamkeit der Epilepsiechirurgie im posterioren Kortex im Hinblick auf eine langfristige Anfallsfreiheit und das Absetzen der Antikonvulsiva bei der Mehrheit der Fälle. Darüber hinaus unterstützen unsere Befunde die frühzeitige prächirurgische Abklärung und ggf. epilepsiechirurgische Intervention bei Kindern und Jugendlichen mit therapierefraktärer Epilepsie im posterioren Kortex

Standort
Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
Umfang
Online-Ressource
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
IN COPYRIGHT http://rightsstatements.org/page/InC/1.0 rs
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Dissertation, 2017

Schlagwort
Epilepsie
Epilepsie
Anfall
Kind
Epileptologie
Kernspintomografie
SPECT
Läsion
Epileptologie
Hirnkrankheit
Neuropsychiatrie
Nervenkrankheit

Ereignis
Veröffentlichung
(wo)
Freiburg
(wer)
Universität
(wann)
2017
Urheber

DOI
10.6094/UNIFR/13086
URN
urn:nbn:de:bsz:25-freidok-130867
Rechteinformation
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Letzte Aktualisierung
25.03.2025, 13:42 MEZ

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Entstanden

  • 2017

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