Brille

Brille mit Gläsern aus Bergkristall

Die Brille weist Gläser aus Bergkristall auf. An den oval geschliffenen Gläsern der sogenannten Schläfenbrille sind zwei gerade verlaufende Bügel aus Messing angenietet, die in runde Plättchen enden. Ein gebogener, ebenfalls angenieteter Mittelsteg aus Messing dient dem Aufsetzten der Brille auf dem Nasenrücken. Ein einst dazugehöriges besticktes Futteral fehlt heute.

Die als Sehhilfe für beide Augen auf die Nase gesetzte Lesebrille wurde wohl zwischen 1270 und 1290 in Norditalien erfunden und beruhte vor allem auf die Erkenntnisse der physikalischen Optik von Roger Bacons (um 1220-1292). Grundlagen für sein 1267 erschienenes Werk »Opus maius« lieferte der Mathematiker, Astronom und Optiker Alhazen (um 965 - um 1040), dessen um 1240 geschaffenes Werk »Schatz der Optik« jedoch im Orient selbst keine Anwendung fand. Noch im 15. Jahrhundert sprach man hier von »fränkischen Gläsern«. Verbreitung fand das Werk Alhazens dagegen in europäischen Klosterbibliotheken. In einem Kloster wurde der erste Lesestein aus Bergkristall geschliffen, dem in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts das Leseglas und die Brille folgten. Um 1300 hatte sich die Brillenherstellung bereits in Murano etabliert. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts folgten dann aus England die Erfindung der Schläfenbrille (1727) mit seitlichen Bügeln und die Knick-Stangenbrille (1752), die zu der Gattung der ersten Ohrenbrillen zählte.

Standort
Badisches Landesmuseum, Karlsruhe
Sammlung
Global Art History
Inventarnummer
A 7012
Maße
Länge: 13.0 cm
Material/Technik
Bergkristall; Messing; genietet; geschliffen

Ereignis
Herstellung
(wo)
China
(wann)
19. Jh.
Ereignis
Fund
(wo)
Peking

Rechteinformation
Badisches Landesmuseum
Letzte Aktualisierung
12.07.2024, 10:56 MESZ

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Objekttyp

  • Brille

Entstanden

  • 19. Jh.

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