Tektonik

Rinck von Baldenstein

Überlieferungsgeschichte

Das zum alten Graubündener Adel gehörende Geschlecht der Rinck ist seit Ende des 14. Jahrhunderts im Domleschg als Besitzer eines Hofes in Thusis und von Gütern in Fürstenau und am Heinzenberg nachweisbar. Anfang des 15. Jahrhunderts erwarben sie die Burgen Baldenstein und Wildenberg, später Rietberg und Campell oder Campi bei Sils, nach denen sie sich zubenannten. In dieser Zeit waren die Rinck als Vögte von Fürstenau in Diensten der Bischöfe von Chur tätig, von denen sie auch einige Lehen erhielten. Nach dem Verkauf der Burg Baldenstein im 16. Jahrhundert erwarb Lucius Rinck von Baldenstein, Schwager des St. Galler Abtes Diethelm Blarer von Wartensee, das Schlösschen Feldeck bei Jonswil (Toggenburg). Seitdem traten die Rinck in Diensten der Äbte von St. Gallen auf. Joseph Wilhelm Rinck von Baldenstein (1672-1752) trat 1702 in die Dienste des Basler Bischofs und wurde Landvogt von Delsberg (Kt. Jura). Er war der Begründer der Basler Linie der Familie. Seine Nachfahren folgten ihm in diesem Amt nach, einige bekleideten sogar selbst Bischofsämter, wie z. B. der Basler Bischof Joseph Wilhelm Rinck von Baldenstein (1744-1762). Seit dem Beginn des 17. Jahrhunderts ist dieser Zweig der Familie auch am Oberrhein begütert, in Neuershausen bei Freiburg und in den elsässischen Orten Buchberg, Epfig, Nordhausen und Tiefenthal. Seit dem 18. Jahrhundert waren einige Rinck von Baldenstein in badischen Verwaltungs- und Militärdiensten tätig. Andere waren Mitglieder des Deutschen Ordens, des Johanniter- und Malteser-Ordens und nahmen dort z.T. auch führende Stellen ein.
Der ehemalige Karlsruher Stadtkommandant, Generalmajor Karl Rinck von Baldenstein, hinterlegte in den Jahren1908/9 Teile des Familienarchivs. 1985 wurden einige Akten aus seiner Tätigkeit als Inspekteur der Karlsruher Landsturmtruppen abgegeben. Sein Enkel Karl Theodor Frh. Rinck von Baldenstein, Richter am Amtsgericht Konstanz, ergänzte 1988 das Familienarchiv mit z. T. in originalen Archivsäcken verpackten Archivalien. Weitere Urkunden, Akten und im Schloss Neuershausen aufgefundene Rechnungsbände hinterlegte seine Gemahlin Erika Frfr. Rinck von Baldenstein in den Jahren 2002/2003.

Inhalt und Bewertung

Urkunden: Lehen in der Schweiz und im Elsass (Sils, Kt. Graubünden, Delsberg, Mühle in Cormoret, Purtein, Buchberg, Nordhausen, Tiefenthal, Epfig).- Bürgschaften, Schulden.- Leibeigenschaft.- Eheschließungen, Testamente.- Burg Baldenstein, Neuershausen, Herrschaft Zwingen, Freiburg (Liegenschaften, Zehnt).- Basler Kanonikate der Rinck von Baldenstein.- Kollegiatstift Grandfelden
Akten: Güter der Rinck von Baldenstein.- Weinzinse in Bellingen.- Güter in Delsberg, Hagenbach, Neugüttingen, Oberransbach, Wartegg, Wartensee, Wittelsheim.- Statzenturm und Kirche in Neuershausen.- Vogteien Delsberg, Freiberge und St. Ursanne.- Genealogie, Personalia und Korrespondenz der Rinck von Baldenstein.- Testamente und Verlassenschaften (von Breitenlandenberg, Rinck von Baldenstein , Schenk von Castell, von Ligertz).- Schuldforderungen der Rinck von Baldenstein, des Klosters Weißenau.- Schulden der Gemeinde [Hohen]ems, der Stadt Radolfzell.- Johannitermeister Ignaz Baltasar Rinck von Baldenstein.- Basler Bischof Jakob Wilhelm Rinck von Baldenstein und Dompropst Johann Konrad Rinck von Baldenstein.- Hegauer Ritterschaft
Bände: Kapital und Einkommen einzelner Freiherren Rinck von Baldenstein.- Zehnt in Sils.- Abgaben der Gemeinde Breitnau.- Grundherrschaft Neuershausen.- Freiburger Kinderkrippenanstalt

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Nichtstaatliches Archivgut >> Familien- und Herrschaftsarchive >> Adel

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Letzte Aktualisierung
03.04.2025, 11:03 MESZ

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