Bestand
Haan (Bestand)
Bestandsbeschreibung: 1589 gehörte Haan
nicht nur zu den Gründungsmitgliedern der ersten Reformierten Bergischen
Synode, sondern beherbergte diese auch als Gastgeber im Haus zum Diek.
Möglicherweise wurde hier bereits seit 1566 der neue Glaube gepredigt.
Der in Haan geborene, evangelische Prediger Johann Heidelberg, zu diesem
Zeitpunkt wohl noch unter dem Namen Wilhelmus zum Diek bekannt, soll den
Heidelberger Katechismus eingeführt haben. Zwar ist eine Handschrift
seines Vikars Wilhelm von Buir aus dem Jahr 1611 überliefert, da aber die
meisten Ak-ten aus dieser Zeit einem Brand der alten Vikarie 1792 zum
Opfer fielen, können die Anfänge der evangelischen Gemeinde in Haan nicht
belegbar rekonstruiert werden. Sicher ist, dass die Gemeinde seit 1614
Teil der Solinger Klasse der Bergischen Provinzialsynode war und 1803 mit
der gesamten Stadt unter bergische Landeshoheit kam, nachdem es bis dahin
zum Landbesitz des Kölner Erzbischofes zählte. Mit dem Reformationsfest
1817 ging die Gemeinde zur Union über und wurde 1863 der Düsseldorfer
Kreisgemeinde zugeteilt. Der Bestand: Einige Urkunden aus dem späten 16.
und frühen 17. Jahrhundert konnten vor dem Brand gerettet werden,
hauptsächlich Besitzansprüche und Rechtsangele-genheiten. Ansonsten ist
die Laufzeit hauptsächlich in das 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts
zu verorten. Neben den Urkunden sind nur noch Kapital- und
Nutznießungsnachweise sowie Prozessakten aus dem 17. Jahrhundert
überliefert. Die Chronik setzt zwar mit dem Jahr 1560 ein, ist aber
nachträglich verfasst worden und ist auch nur sporadisch geführt worden.
Die Pfarrstellenakten setzen mit dem Jahr 1776 ein und sind bis 1963
komplett überliefert, personelle Unterlagen liegen hingegen hauptsächlich
für das 20. Jahrhundert vor. Presbyteriums- bzw. Consistorialprotokolle
sind ab 1740 bis 1948 durchgehend vorhanden, Kirchenbücher sind mit einer
Lücke von 1741-1770 ab 1671 überlie-fert, wobei das Trauverzeichnis mit
dem Jahr 1906 abschließt. Die alte Haaner Kirche, nach einer alten
Inschrift unter Erzbischof Wichfried von Köln (924-953) eingeweiht,
musste 1863 wegen Baumängel geschlossen und abgerissen werden. Die
Bauakten der neuen Kirche, in die der Gedenkstein mit der alten Inschrift
übernommen wurde, sind komplett vom Archiv übernommen wor-den. Anhand der
vielschichtigen Grundstücksakten und Besitznachweise kann der
geografische Wandel der Stadt und die sich differenzierende Infrastruktur
adäquat nachgezeichnet werden. Bei der Retrokonversion wurde versucht,
die Struktur des zugrundeliegenden Aktenplans beizubehalten, da die
Altsignaturen diesem entsprechen. Bis zur Umbettung des Bestands müssen
diese zur Standortermittlung genutzt werden. Die übernommenen
Kirchenbücher wurden am 14.11.2022 einer Revision unterzogen, da bei der
Retrokonversion lediglich die Angaben des alten Findbuchs abgeschrieben
worden waren. Literatur: Glaser, Karl Eduard: Die Geschichte der
Evangelischen Gemeinde Haan, Duis-burg 1932. Hess, Wilhelm: Von den
Anfängen des christlichen Gemeindelebens und aus der Geschichte der
evangelischen Kirche, in: Haan. Werden und Wachsen einer bergischen Stadt
(Schriftenreihe der Stadt Haan, 2). Hrsg. v. Stadt Haan, Remscheid-Lennep
1959, S. 93-130.
Form und Inhalt: 1589 gehörte Haan
nicht nur zu den Gründungsmitgliedern der ersten Reformierten Bergischen
Synode, sondern beherbergte diese auch als Gastgeber im Haus zum Diek.
Möglicherweise wurde hier bereits seit 1566 der neue Glaube gepredigt.
Der in Haan geborene, evangelische Prediger Johann Heidelberg, zu diesem
Zeitpunkt wohl noch unter dem Namen Wilhelmus zum Diek bekannt, soll den
Heidelberger Katechismus eingeführt haben. Zwar ist eine Handschrift
seines Vikars Wilhelm von Buir aus dem Jahr 1611 überliefert, da aber die
meisten Ak-ten aus dieser Zeit einem Brand der alten Vikarie 1792 zum
Opfer fielen, können die Anfänge der evangelischen Gemeinde in Haan nicht
belegbar rekonstruiert werden.
Sicher ist, dass die Gemeinde
seit 1614 Teil der Solinger Klasse der Bergischen Provinzialsynode war
und 1803 mit der gesamten Stadt unter bergische Landeshoheit kam, nachdem
es bis dahin zum Landbesitz des Kölner Erzbischofes zählte. Mit dem
Reformationsfest 1817 ging die Gemeinde zur Union über und wurde 1863 der
Düsseldorfer Kreisgemeinde zugeteilt.
Der Bestand:
Einige Urkunden aus dem späten 16. und frühen 17. Jahrhundert
konnten vor dem Brand gerettet werden, hauptsächlich Besitzansprüche und
Rechtsangele-genheiten. Ansonsten ist die Laufzeit hauptsächlich in das
19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts zu verorten. Neben den Urkunden
sind nur noch Kapital- und Nutznießungsnachweise sowie Prozessakten aus
dem 17. Jahrhundert überliefert. Die Chronik setzt zwar mit dem Jahr 1560
ein, ist aber nachträglich verfasst worden und ist auch nur sporadisch
geführt worden.
Die Pfarrstellenakten setzen mit dem Jahr 1776
ein und sind bis 1963 komplett überliefert, personelle Unterlagen liegen
hingegen hauptsächlich für das 20. Jahrhundert vor.
Presbyteriums- bzw. Consistorialprotokolle sind ab 1740 bis 1948
durchgehend vorhanden, Kirchenbücher sind mit einer Lücke von 1741-1770
ab 1671 überlie-fert, wobei das Trauverzeichnis mit dem Jahr 1906
abschließt.
Die alte Haaner Kirche, nach einer alten Inschrift
unter Erzbischof Wichfried von Köln (924-953) eingeweiht, musste 1863
wegen Baumängel geschlossen und abgerissen werden. Die Bauakten der neuen
Kirche, in die der Gedenkstein mit der alten Inschrift übernommen wurde,
sind komplett vom Archiv übernommen wor-den.
Anhand der
vielschichtigen Grundstücksakten und Besitznachweise kann der
geografische Wandel der Stadt und die sich differenzierende Infrastruktur
adäquat nachgezeichnet werden.
Bei der Retrokonversion wurde
versucht, die Struktur des zugrundeliegenden Aktenplans beizubehalten, da
die Altsignaturen diesem entsprechen. Bis zur Umbettung des Bestands
müssen diese zur Standortermittlung genutzt werden.
Literatur:
Glaser, Karl Eduard: Die Geschichte der
Evangelischen Gemeinde Haan, Duis-burg 1932.
Hess, Wilhelm:
Von den Anfängen des christlichen Gemeindelebens und aus der Geschichte
der evangelischen Kirche, in: Haan. Werden und Wachsen einer bergischen
Stadt (Schriftenreihe der Stadt Haan, 2). Hrsg. v. Stadt Haan,
Remscheid-Lennep 1959, S. 93-130.
- Bestandssignatur
-
4KG 122 4KG 122 Haan
- Umfang
-
12 Regalmeter
- Kontext
-
Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland (Archivtektonik) >> 4KG Kirchengemeinden >> 4KG 122 Haan
- Bestandslaufzeit
-
1505-1965
- Weitere Objektseiten
- Geliefert über
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
06.03.2025, 18:28 MEZ
Datenpartner
Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1505-1965