Bestand

Militärtechnische Schule der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung (Bestand)

Geschichte des Bestandsbildners: Aufstellung

Mit Wirkung vom 1.11.1973 wurde auf Grundlage des Bef. 115/73 MfNV vom 23.7.1973 die Unteroffiziersschule VIII im Standort Bad Düben, Kreis Eilenburg, aufgestellt. Sie war dem Stellvertreter des Ministers und Chef der LSK/LV unterstellt. Der Stellvertreterbereich für Unteroffiziersausbildung an der Unteroffiziersschule "Franz Mehring" mit den Fachrichtungen Fliegeringenieurdienst, Fla-Raketentruppen, Funktechnische Truppen und Gesellschaftswissenschaftliche Ausbildung wurden herausgelöst, außerdem wurde das Ausbildungsbataillon 14 aufgelöst und im Gesamten in die Unteroffiziersschule VIII eingegliedert. In Folge diverser Standortveränderungen wurden diverse Fachrichtungen aus Kamenz, Brück, Brandenburg-Briest, Königsbrück und Schneeberg nach Bad Düben verlegt und zusammengeführt.

Struktur

Folgende Fachrichtungen waren an der Unteroffiziersschule vorhanden:

- Fachrichtung Gesellschaftswissenschaftliche Ausbildung (Leiter: Oberstleutnant Tiedemann)

- Fachrichtung Fliegeringenieurdienst (Leiter: Oberst Hoffmann)

- Fachrichtung Fla-Raketentruppen der Luftverteidigung (Leiter: Oberst Schwarze)

- Fachrichtung Funktechnische Truppen der Luftverteidigung (Leitung: Oberstleutnant Richter)

- Fachrichtung Rückwärtige Dienste (Führung: Major Ziesche)

- Fachrichtung Nachrichten und Flugsicherung (Leitung: Oberstleutnant Grund)

21.9.1974: Verleihung der Truppenfahne durch den amtierenden Chef der LSK/LV Generalmajor Barthel

Anlässlich des 26. Jahrestages der Deutschen Demokratischen Republik wurde der Unteroffiziersschule VIII am 27. September 1975 der Ehrenname "Harry Kuhn" verliehen.

Umbenennung der Unteroffiziersschule VIII der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung "Harry Kuhn" in Militärtechnische Schule der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung "Harry Kuhn" lt. Bef. 94/84 MfNV vom 22.8.1984, damit einher ging die Verleihung des Fachschulstatus.

Selbstverständnis der Schule/Hauptaufgabe der "politisch-ideologischen Arbeit"

"Die Hauptaufgabe der politisch-ideologischen Arbeit besteht in der Erziehung und Bildung sozialistischer Unteroffizierspersönlichkeiten, die der Arbeiterklasse und ihrer Partei treu ergeben sind, die im Geiste des proletarischen Internationalismus und sozialistischen Patriotismus denken und handeln, die diszipliniert alle Befehle bedingungslos efüllen und die unter Einsatz ihrer Lebens bereit und in der Lage sind, an der Seite der Sowjetarmee und der anderen Bruderarmeen den Sieg über den Aggressor zu erringen."

Schwerpunkte in den Quartalsplänen der Politabteilung:

"- die truppennahe, praxisbezogene politische und militärische Ausbildung"

"- die konsequente Ausrichtung der politisch-ideologischen Arbet auf die Erfordernisse der militärischen Hauptaufgabe, die sich aus der allseitigen Stärkung der DDR und ihrer immer festeren Verankerung in der sozialistischen Staatengemeinschaft, aus der erfolgreich voranschreitenden Offensive des Marxismus-Leninismus und aus der internationalen Klassenauseinandersetzung mit dem Imperialismus im Kampf für die Durchsetzung der friedlichen Koexistenz ergeben"

"- Vertiefung der sozialistischen Grundüberzeugungen bei allen Armeeangehörigen und Zivilbeschäftigten"

"- Vermittlung eines realen Feindbildes und offensiver Kampf gegen die ideologische Diversion des Gegners"

aus: Chronik der Unteroffiziersschule VIII (MTS) der Ausbildungsjahre 1973/74 - 1974/75, Bd. 1, S. 54.

Politabteilung Militärtechnische Schule DVP 59-9:

1.11.1973 - US VIII (Bef. 115/33 MfNV) 1.9.1984 - MTS

Die Politorgane waren der Politischen Verwaltung der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung (DVP 58) rechenschaftspflichtig. Als Stellvertreter der Kommandeure ihrer Dienststellen waren sie diesen ebenfalls unterstellt. Daraus folgte, daß sie sowohl militärische Funktionen ausübten und gleichzeitig leitende Funktionäre der SED in ihrer Dienststelle waren.

Im folgenden werden die Politorgane des Kommandos und der nachgeordneten Schulen und Truppenteile beschrieben:

DVP 59-1 Politabteilung der Offiziershochschule der LSK/LV

DVP 59-2 Politabteilung des Nachrichtenregimentes 14

DVP 59-3 Politabteilung des Transportfliegergeschwaders 44

DVP 59-4 Politabteilung Transporthubschraubergeschwaders 34

DVP 59-5 STKPA des Fliegertechnischen Bataillons 14

DVP 59-6 STKPA des Fliegertechnischen Bataillons 34

DVP 59-7 STKPA der Verbindungsfliegerstaffel 14

DVP 59-8 Politabteilung des Kommandos der LSK/LV

DVP 59-9 Politabteilung der Militärtechnischen Schule

DVP 59-10 Politabteilung der Offiziershochschule für Militärflieger.

Inhaltliche Charakterisierung: Der Bestand enthält: Einen umfangreichen Überblick über Entwicklung, Aufgaben und Gefechts-bereitschaft sowie Dokumente des Aufbaus der MTS. Des weiteren ist eine nahezu vollständige Befehls- und Anordnungssammlung, Arbeits- und Kalenderpläne, Mobilmachungs- und Ge-fechtsdokumente, Übungsunterlagen, Berichte und Aufgabenstellungen zu den Ausbildungsjahren, die Chroniken der Jahre 1973 bis 1990 und eine Zeittafel von 1973 bis 1982 vorhanden.

Politabteilung Militärtechnische Schule DVP 59-9:

Die Politabteilung der Offiziershochschule hat zwischen 1963 und 1984 Informationsberichte überliefert. Von der Militärtechnischen Schule sind von 1973 bis 1987 neben Berichten zur politischen Arbeit, einige Delegiertenkonferenzen sowie Unterlagen der Parteiaktivberatungen vorhanden. Die anderen Dienststellen sind nur mit einzelnen Akten vertreten.

Erschließungszustand: Online-Findbuch

Vorarchivische Ordnung: Die Aktenordnung erfolgte bereits beim Registraturbildner auf der Grundlage des Einheits-Aktenplanes K 01/3/001, der für alle Dienststellen der NVA verbindlich war. Die Akten wurden über das Verwaltungsarchiv der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung an das Militärarchiv in Potsdam übergeben. Von dort gelangten sie in das Bundesarchiv-Militärarchiv Freiburg.

Politabteilung Militärtechnische Schule DVP 59-9:

Die Bestände sind sehr lückenhaft. Nur von der Politabteilung der Offiziershochschule sind 44 Akten und von der Militärtechnischen Schule 29 Akten überliefert. Sie sind im Verwaltungsarchiv der LSK/LV registriert und von dort an das Militärarchiv Potsdam übergeben worden. Bis zum Jahr 1976 wurden die Akten verzeichnet. Eine endgültige Bearbeitung steht noch aus. Die Unterlagen tragen noch die Potsdam-Signatur VA-P-02/ bzw. die Signatur des Verwaltungsarchivs P...

Zitierweise: BArch DVL 4-14/...

Bestandssignatur
Bundesarchiv, BArch DVL 4-14
Umfang
148 Aufbewahrungseinheiten; 0,0 laufende Meter
Sprache der Unterlagen
deutsch

Kontext
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Deutsche Demokratische Republik mit sowjetischer Besatzungszone (1945-1990) >> Verteidigung >> Ministerium für Nationale Verteidigung und Nationale Volksarmee >> Nationale Volksarmee >> Luftstreitkräfte/Luftverteidigung
Verwandte Bestände und Literatur
Amtliche Druckschriften: Dienstvorschriften des Kommandos der LSK/LV - Katalog (K158/3/001)

Literatur: Wilfried Kopenhagen: Die andere Deutsche Luftwaffe, Stuttgart 1994.

Provenienz
Militärtechnische Schule der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung (MTS), 1973-1990
Bestandslaufzeit
1973-1990

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Letzte Aktualisierung
16.01.2024, 08:43 MEZ

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Objekttyp

  • Bestand

Beteiligte

  • Militärtechnische Schule der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung (MTS), 1973-1990

Entstanden

  • 1973-1990

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