Bericht

Entwicklung der Rahmenbedingungen für das Bauen mit Holz in Deutschland: Eine Innovationssystemanalyse im Kontext der Evaluation der Charta für Holz 2.0

Die Charta für Holz 2.0 verfolgt das Ziel, Beiträge der Holznutzung aus nachhaltiger Forstwirtschaft zum Klimaschutz sowie zur Wertschöpfung und Ressourceneffizienz zu stärken. Die Verwendung von Holz in der Konstruktion von Gebäuden kann hierzu einen wichtigen Beitrag leisten. Neben der Kohlenstoffspeicherwirkung langlebiger Holzprodukte lassen sich Treibhausgasemissionen reduzieren, wenn Materialien, die in der Herstellung energieintensiver sind, substituiert werden. Die Schonung nicht erneuerbarer Rohstoffe trägt zur gesamtwirtschaftlichen Ressourceneffizienz bei. Gleichzeitig stärkt Bauen mit Holz die Wertschöpfung im Cluster Forst & Holz und bietet Beschäftigungsperspektiven auch in ländlichen Räumen. Allerdings treten verschiedene Herausforderungen auf, welche die Marktausweitung insbesondere im Bereich innovativer, mehrgeschossiger Holzbauweisen behindern. Hierzu zählen z. B. Pfadabhängigkeiten bei der Gestaltung des Bauordnungsrechts oder bei Ausbildungsstrukturen, Informationsdefizite bei potenziellen Auftraggebern sowie die Vernachlässigung von Umweltwirkungen, die mit der Herstellung und Entsorgung von Gebäuden einhergehen. In den letzten Jahren haben sich jedoch dynamische Entwicklungen in den Rahmenbedingungen für das Bauen mit Holz ergeben. In den Arbeitsgruppen, welche die Umsetzung der Charta für Holz 2.0 begleiten, werden weitere Maßnahmen entwickelt, um Hemmnisse zu adressieren. Ziel der vorliegenden Studie ist daher zu analysieren, inwiefern Änderungen in marktlichen, rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen in den letzten fünf Jahren zur Adressierung von Herausforderungen beigetragen haben. Neben einer Literatur- und Dokumentenanalyse wurden zur Bewertung von Entwicklungen Interviews mit Experten aus Verbänden, Wissenschaft, Verwaltung und Holzbau-Praxis durchgeführt. Um ein systemisches Verständnis davon zu erhalten, wie Veränderungen zusammenwirken, wird der Innovationssystemansatz als theoretischer Analyserahmen verwendet. So sind aus der innovationswissenschaftlichen Literatur spezifische Systemfunktionen bekannt, welche die Entstehung, Verbreitung und Nutzung von Innovationen unterstützen. Durch eine Analyse, die zeigt, inwiefern Entwicklungen in Rahmenbedingungen zur Stärkung entsprechender Funktionen beigetragen haben, wird eine theoriegestützte Grundlage für die Ableitung weiteren Handlungsbedarfs gelegt. Die im Rahmen der lernorientierten Evaluation der Charta für Holz 2.0 erstellte Studie unterstützt so laufende Arbeiten im Charta-Dialogprozess.

ISBN
978-3-86576-213-9
Language
Deutsch

Bibliographic citation
Series: Thünen Report ; No. 78

Classification
Landwirtschaft, Veterinärmedizin
Subject
Holzbau
nachhaltiges Bauen
Klimaschutz
Bioökonomie
Holznutzung
Innovationssystemanalyse
wood construction
sustainable construction
climate change mitigation
bioeconomy
wood use
innovation system analysis

Event
Geistige Schöpfung
(who)
Purkus, Alexandra
Lüdtke, Jan
Jochem, Dominik
Rüter, Sebastian
Weimar, Holger
Event
Veröffentlichung
(who)
Johann Heinrich von Thünen-Institut
(where)
Braunschweig
(when)
2020

DOI
doi:10.3220/REP1591254742000
Handle
URN
urn:nbn:de:gbv:253-202006-dn062357-9
Last update
10.03.2025, 11:43 AM CET

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  • Bericht

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  • Purkus, Alexandra
  • Lüdtke, Jan
  • Jochem, Dominik
  • Rüter, Sebastian
  • Weimar, Holger
  • Johann Heinrich von Thünen-Institut

Time of origin

  • 2020

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