Hochschulschrift
Neurale Korrelate der motorischen Sprechprogrammierung in der funktionellen Magnetresonanztomographie
Zusammenfassung: Ziel der Studie war es, mittels fMRT Aufschluss über die Lokalisation derjenigen neuronalen Areale zu gewinnen, welche in der Sprachproduktion den Schritt der phonetischen Enkodierung ausführen. Die Studie gründete zum einen auf der Hypothese, dass vermehrte artikulatorische Schwierigkeit von Stimuli selektiv eine "erhöhte Rechenlast" des Gehirns für den Schritt der phonetischen Enkodierung von Sprechbewegungsplänen nach sich ziehen würde. Zum anderen gründete sie auf der Hypothese, dass diese "erhöhte Rechenlast" mithilfe der funktionellen Bildgebung anhand von Effektstärke, die mit der Zunahme der artikulatorischen Schwierigkeit parametrisch korreliert, sichtbar gemacht werden könne. Als Maß für die phonetische Komplexität der Stimuli und später für die parametrische Modulation der fMRT-Daten wurde ein von Störgrößen bereinigter „phonetischer Komplexitätsfaktor“ (modifizierter Phonetic Complexity Factor, mPCF) genutzt, der die phonetische Komplexität eines Stimulus numerisch darstellt.Die Dauer der Antwortlatenz der Probanden zeigte eine signifikante positive Korrelation mit dem mPCF. Mit Dauer und Richtigkeit der Antwort korrelierte die phonetische Komplexität nicht. Ersteres interpretieren wir als Hinweis dafür, dass die zunehmende phonetische Komplexität der Stimuli tatsächlich die Antwortlatenz der Probanden beeinflusst, das heißt, mit zunehmender phonetischer Komplexität steigt auch die "Rechenlast" der phonetischen Enkodierung. Die Auswertung der Bilddaten zeigte parametrisch signifikante neuronale Aktivität, die mit dem Wert des mPCF korrelierte. Hierzu gehörten linkshemisphärisch gelegene Aktivierungen in den Arealen des ventralen prämotorischen Kortex, der Pars opercularis des linken inferioren frontalen Gyrus (IFG) und des ventralen primären Motokortex, sowie in verschiedenen subkortikal gelegenen Arealen; außerdem Aktivierung im rechten Zerebellum sowohl im Lobus anterior als auch im Lobus posterior.In Anbetracht unserer eigenen Ergebnisse und der aktuellen Studienlage sehen wir sowohl in der Pars opercularis des linken inferioren frontalen Gyrus (IFG) als auch im ventralen prämotorischen Kortex Kernregionen der phonetischen Enkodierung. Die parametrische Modulation zeigte keine Aktivität in der Inselregion, sodass die Insel möglicherweise als Kontrollinstanz für die Efferenzkopie der erstellten sprechmotorischen Programme dient und nicht als Kernregion der phonetischen Enkodierung
- Standort
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Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
- Umfang
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Online-Ressource
- Sprache
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Deutsch
- Anmerkungen
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Universität Freiburg, Dissertation, 2015
- Schlagwort
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Motorische Aphasie
Funktionelle Kernspintomografie
Aphasie
Sprache
Apraxie
Patient
Sprachproduktion
Funktionelle Kernspintomografie
Sprache
- Ereignis
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Veröffentlichung
- (wo)
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Freiburg
- (wer)
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Universität
- (wann)
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2015
- Urheber
- Beteiligte Personen und Organisationen
- DOI
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10.6094/UNIFR/10099
- URN
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urn:nbn:de:bsz:25-freidok-100990
- Rechteinformation
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Der Zugriff auf das Objekt ist unbeschränkt möglich.
- Letzte Aktualisierung
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14.08.2025, 10:53 MESZ
Datenpartner
Deutsche Nationalbibliothek. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Hochschulschrift
Beteiligte
- Ewert, Siobhán Geraldine
- Weiller, Cornelius
- Universität
Entstanden
- 2015