Bericht

Eine Bilanz nach fünf Jahren gesetzlicher Mindestlohn: Positive Lohneffekte, kaum Beschäftigungseffekte

In Deutschland gilt seit 1. Januar 2015 ein flächendeckender Mindestlohn für abhängig Beschäftigte. Nach nunmehr fünf Jahren steht fest, dass dieser deutlich positive Effekte auf die Löhne hatte. Nicht nur in den Stundenlöhnen, sondern auch in den sozialversicherungsrelevanten Brutto-Monatslöhnen zeigt sich bei den betroffenen Beschäftigten ein mindestlohnbedingter Anstieg der Löhne in Höhe von etwa 10 Prozent. Die Beschäftigungseffekte des Mindestlohns fallen sehr gering aus und konzentrieren sich auf den Bereich der Minijobs. Negative Beschäftigungseffekte im Zuge einer Rezession oder bei deutlichen Mindestlohnerhöhungen können mit dem heutigen Wissen nicht ausgeschlossen werden. Aktuelle Ergebnisse des IAB zeigen, dass der Mindestlohn keine Auswirkung auf die Arbeitsproduktivität, also den Umsatz pro Beschäftigten, hatte. Die höheren Lohnkosten werden demnach nicht durch höhere Produktivität kompensiert. Die Ausnahmeregelungen vom Mindestlohn für Langzeitarbeitslose spielen in der Praxis keine nennenswerte Rolle. Wissenschaftlich umstritten ist noch, in welchem Ausmaß der gesetzliche Mindestlohn umgangen wird.

Sprache
Deutsch

Erschienen in
Series: IAB-Kurzbericht ; No. 24/2019

Klassifikation
Wirtschaft

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Börschlein, Benjamin
Bossler, Mario
Ereignis
Veröffentlichung
(wer)
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)
(wo)
Nürnberg
(wann)
2019

Handle
Letzte Aktualisierung
10.03.2025, 11:43 MEZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Bericht

Beteiligte

  • Börschlein, Benjamin
  • Bossler, Mario
  • Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)

Entstanden

  • 2019

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