Bestand

Militärischer Nachlass Familie Stumpe (Bestand)

Personengeschichte: Georg Friedrich Stumpe, gebürtig aus Großlordshagen in Schwedisch-Pommern, diente 1761-1763 als Kadett der Schwedischen Infanterie in Stralsund. Als Leutnant trat er 1763 in die Württembergische Armee ein. In Stuttgart heiratete er Elisabeth Dorothea, Tochter des Hofrats Wölfling. Die militärische Laufbahn war für die Söhne des mittellosen Offiziers die einzige Möglichkeit zum sozialen Aufstieg. Auch sein ältester Sohn Karl trat nach dem Jurastudium als Leutnant in die Württembergische Armee ein und verstarb 1808 als Auditor in Heilbronn. Sein zweiter Sohn Louis fiel bereits 1796 in der Schlacht von Lodi. 1817 wurde Oberst Georg Friedrich Stumpe als Stadtkommandant von Heilbronn pensioniert, wenige Monate vor dem Tod seiner beiden jüngsten Söhne, Christian Alexander und Friedrich August, deren Nachlässe sich ebenfalls in M 660 befinden. Beide wurden für ihre Verdienste in den zahlreichen Feldzügen für und gegen Napoleon (1793-1815) hoch dekoriert und 1814 von König Friedrich in den Adelsstand erhoben. Die autobiographischen Aufzeichnungen der Brüder Christian Alexander und Friedrich August, bieten einen faszinierenden Einblick in das wechselvolle Schicksal der württembergischen Truppen in der napoleonischen Ära. Georg Friedrich von Stumpe verstarb 1837 in Heilbronn, nachdem er fast alle seine 14 Kinder überlebt hatte. Sein Enkel, Major Alexander von Stumpe (+ 1877), Sohn des Oberst Christian August von Stumpe, führte die militärische Familientradition fort und trat 1832 als Freiwilliger in das 2. Infanterie-Regiment ein (1).

Bestandsgeschichte: Die Sammlung der amtlichen Dokumente und persönlichen Aufzeichnungen zum Leben von Georg Friedrich, Christian Alexander, Friedrich August und Alexander von Stumpe geht wahrscheinlich auf den Letztgenannten zurück, der 1863 das 100jährige Familienjubiläum im Militärdienst des Hauses Württemberg feierte und ein Interesse daran hatte, die Familientradition nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Wann und auf welchem Wege das Heeresarchiv Stuttgart die Nachlässe erwarb, ist nicht bekannt. Verpackung und Auflistung der Unterlagen erfolgte in den 40er Jahren, möglicherweise unmittelbar nach dem Erwerb. Ein Repertorium wurde jedoch nicht angefertigt. Der Nachlass der Familie von Stumpe wurde unter Anleitung von Dr. Moegle-Hofacker von Frau Dr. Margit Müller im Rahmen der Ausbildung verzeichnet, neu geordnet und verpackt. Der Bestand umfasst 10 Archivalieneinheiten (0,1 lfd. m). Stuttgart, im November 1997 Franz Moegle-Hofacker (1) Vgl. die Offiziersstammrolle E 297, Bd. 207, fol. 182 r.

Bestandssignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, M 660/271

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Militärische Bestände 1871-ca. 1920 >> Nachlässe und Sammlungen >> Nachlässe

Bestandslaufzeit
1776-1864

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Rechteinformation
Letzte Aktualisierung
20.01.2023, 15:09 MEZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1776-1864

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