Bestand

Hessigheim, Kloster Hirsauer Kellerei (Bestand)

Inhalt und Bewertung
Der Bestand enthält Archivalien der dem altwürttembergischen Kirchenrat unterstellten Kellerei Hessigheim, die Güter des im 16. Jahrhundert säkularisierten Klosters Hirsau in Hessigheim verwaltete. Die Akten kamen im Zuge von Vermögensverschiebungen zwischen der Finanzkammer und der Hof- und Domänenkammer (Haus Württemberg) 1807 an letztere. Vorhanden sind neben Lagerbüchern diverse Bandserien, u.a. Rechnungen, Haisch- und Einzugsregister sowie Konzeptbücher. Weitere Archivalien gleicher Provenienz werden im Hauptstaatsarchiv Stuttgart verwahrt, einige wenige auch unter den Unterlagen der Backnanger Stiftskellerei Gemmrigheim (Bestand GL 85), die seit 1731 vom Hessigheimer Keller in Personalunion verwaltet wurde.

Zur Behördengeschichte: Besitzungen in Hessigheim gelangten schon im frühen 12. Jahrhundert an Kloster Hirsau, darunter auch die Ortskirche St. Stephan, die 1239 dem Kloster inkorporiert wurde. Bis zum Anfang des 16. Jahrhunderts erwarb Hirsau hier vor allem noch den Fronhof (1417), den Bebenhäuser Hof (1488) und den größeren Teil des Murrhardter Hofes (1588). Diese umfangreichen Güter und Einkünfte wurden von einer eigenen Pflege oder Kellerei zu Hessigheim verwaltet, die nach der Säkularisierung der Kirchengüter im Zuge der Reformation um 1559 dem württembergischen Kirchenrat unterstellt wurde. Spätestens seit dem 17. Jahrhundert ist nur noch die Bezeichnung Kellerei Hessigheim üblich. Von 1731 an war der Keller zugleich Backnanger Stiftskeller zu Gemmrigheim, von 1789-1807 waren die beiden Kellereien kombiniert, 1807 wurde neben anderen Einkünften und Besitzungen in Hessigheim auch die Hirsauer Kellerei der Hof- und Domänenkammerverwaltung Liebenstein, 1813 der Hof- und Domänenkammerverwaltung Lauffen zugeteilt.

Zum Bestand: Die nachstehend verzeichneten Archivalien wurden im 19. Jahrhundert beim Hofkameralamt Lauffen verwahrt. 1961 kamen sie von Schloß Monrepos als Depositum unter Eigentumsvorbehalt der Herzoglichen Hofkammer in das Staatsarchiv Ludwigsburg. Hier wurden sie 1961 unter Aufsicht von Regierungsoberinspektor Bürkle durch den Archivangestellten Röhrich (Bd. 1-222) und 1965 von dem Archivangestellten Seiffer (Bd. 223-235) unter Leitung des Unterzeichneten und Beteiligung von Staatsarchivdirektor Dr. Grube aufgenommen und geordnet. Ein Teil von ihnen hat in früherer Zeit durch Feuchtigkeit und Mäusefraß gelitten. Der Bestand umfaßt 235 Bände und Hefte auf 7,3 lfd. Meter. Den Hauptteil des Bestandes bilden Rechnungen und Rechnungsbeilagen der Kloster Hirsauer Kellerei Hessigheim. Nach der Kombinierung dieser Kellerei mit der Backnanger Stiftskellerei Gemmrigheim 1789 (vgl. Herzogliches Reskript vom 8. Mai 1789, inseriert in Bd. 117, Bl. 1-2) wurden die Jahresrechnungen , die Baukonsignationen, die Beilagerbücher und die Konzeptbücher gemeinsam geführt. Von diesen wurden die Jahresrechnungen dem vorliegenden Bestand GL 90 zugeteilt (als Bd. 117-127); im Bestand GL 85, Backnanger Stiftskellerei Gemmrigheim, befinden sich die Baukonsignationen (Bd. 142-146), zwei Beilagerbücher (Bd. 151 und 152) und drei Konzeptbücher (Bd. 157-159). Herbstregister und Zehntberichte wurden auch nach 1789 getrennt geführt, sie sind dementsprechend jetzt bei den Beständen GL 85 und GL 90 verwahrt. Archivalien gleicher Provenienz enthält der staatseigene Bestand A 303 (Altwürttembergische geistliche Rechnungen). Andere den Ort Hessigheim betreffende Archivalien des Depositums der Herzoglichen Hofkammer finden sich ihrer Provenienz entsprechend in den Beständen GL 52, Oberamt und Kellerei Besigheim, und GL 115 II-III, Geistliche Verwaltung Besigheim. Archivalien betr. die Kloster Hirsauer Kellerei Hessigheim sind im staatseigenen Bestand A 282 (Generalakten des Kirchenrats) enthalten. Ludwigsburg, August 1965 Dr. A. Seiler

Reference number of holding
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg, GL 90
Extent
235 Bände (8,9 lfd. m)

Context
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg (Archivtektonik) >> Hofkammer des Hauses Württemberg (Depositum) >> Geistliche Ämter (dem Kirchenrat unterstellt)

Date of creation of holding
1664-1807 (Na bis 1832, Nt bis 1840)

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Rights
Last update
18.04.2024, 10:40 AM CEST

Data provider

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Object type

  • Bestand

Time of origin

  • 1664-1807 (Na bis 1832, Nt bis 1840)

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