Arbeitspapier | Working paper
Grenzen demokratischen Rechts? Die Entsendeentscheidungen zum Irakkrieg in Großbritannien, den USA und Spanien
'Die Debatte um den Irakkrieg spaltete die demokratischen Staaten. Die Gegner verweigerten eine Beteiligung, während die so genannte Koalition der Willigen Truppen entsandte. Letztere führte vor allem moralische und Sicherheitsgründe ins Feld, mit denen sie auch in der eigenen Bevölkerung um Zustimmung warb. Dennoch hatten die gewählten Repräsentanten der Bevölkerung, das Parlament, in vielen Fällen kein Mitspracherecht. Dies kritisieren die Autoren. Sie gehen von Immanuel Kants Demokratie- und Verfassungstheorie aus, die das moderne demokratische Staatsdenken begründet, und untersuchen die Entscheidungsprozesse zur Truppenentsendung in drei Demokratien: Großbritannien, Spanien und den USA. Nach Kant müssten in Demokratien drei wesentliche Prinzipien eingehalten werden. Erstens dürfen Regierungen nicht im Alleingang über Militäreinsätze entscheiden, zweitens müssen ihre Entscheidungen im Einklang mit nationalen Gesetzen und dem Völkerrecht sein und drittens muss die gerichtliche Kontrolle über die Einhaltung dieser Anforderungen ermöglicht sein. In allen drei untersuchten Demokratien zeigt sich, dass militärische Entsendeentscheidungen unter Missachtung der genannten Grundsätze getroffen werden können und wurden. Zumindest in Spanien ist jedoch nach der letzten Wahl Bewegung in die verfassungsrechtliche Debatte gekommen. Dort hat ein Gesetzesentwurf die ersten Hürden genommen, der die Zustimmungspflicht des Parlaments zu Auslandseinsätzen des Militärs vorsieht. Sollte dieses Gesetz in Kraft treten, wäre dies ein wichtiger Schritt beim Abbau von Demokratiedefiziten.' (Autorenreferat)
- Weitere Titel
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Limits of democratic law? The posting decisions regarding the Iraq war in Great Britain, the United States of America and Spain
- ISBN
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3-937829-21-0
- Umfang
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Seite(n): II,32
- Sprache
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Deutsch
- Anmerkungen
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Status: Veröffentlichungsversion
- Erschienen in
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HSFK-Report (8/2005)
- Thema
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Politikwissenschaft
Friedens- und Konfliktforschung, Sicherheitspolitik
Irak
Gesetzmäßigkeit
Regierungspolitik
Nordamerika
arabische Länder
Kriegsausbruch
Kriegserklärung
Spanien
USA
Großbritannien
Verfassungsrecht
Entwicklungsland
Kriegsrecht
Bevölkerung
Kriegsführung
Parlament
Demokratie
Völkerrecht
Kant, I.
Asien
militärischer Konflikt
Mitsprache
Krieg
militärische Intervention
Nahost
demokratisches Verhalten
deskriptive Studie
Theorieanwendung
anwendungsorientiert
- Ereignis
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Geistige Schöpfung
- (wer)
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Eberl, Oliver
Fischer-Lescano, Andreas
- Ereignis
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Veröffentlichung
- (wer)
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Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung
- (wo)
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Deutschland, Frankfurt am Main
- (wann)
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2005
- URN
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urn:nbn:de:0168-ssoar-284095
- Rechteinformation
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GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
- Letzte Aktualisierung
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21.06.2024, 16:26 MESZ
Datenpartner
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Arbeitspapier
Beteiligte
- Eberl, Oliver
- Fischer-Lescano, Andreas
- Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung
Entstanden
- 2005