Hochschulschrift

Hochauflösendes EEG und hochauflösendes fMRT verbessern die Diagnostik fokaler Epilepsien

Zusammenfassung: EEG-fMRT ist eine nicht-invasive Methode, die die bei Epilepsiepatienten durch einen Spike verursachten hämodynamischen Veränderungen des Gehirns mithilfe des BOLD (bloodoxygenation-dependent)-Effekts darstellt. Sie kombiniert die gute zeitliche Auflösung des EEGs mit der guten räumlichen Auflösung des fMRTs. In mehreren Studien konnte bereits gezeigt werden, dass die EEG-fMRT im Rahmen der prächirurgischen Epilepsiediagnostik einen zusätzlichen Nutzen bei der Darstellung epileptogener Netzwerke liefern kann. Die kürzlich in Freiburg entwickelte MREG-Methode arbeitet dabei mit einer zeitlichen Auflösung von 100 ms und somit schneller als die klassische EPI-Methode mit nur 2-3 Sekunden. In einer vorangegangenen Studie konnte bereits die wesentlich höhere Sensitivität der neuen MREGMethode nachgewiesen werden. Ziel dieser zweiten Untersuchung mit MREG war herauszufinden, ob die verwendete EEGTechnik und die Variabilität der Spikes einen Einfluss auf die Ergebnisse haben und ob die Methode nicht nur sensitiver BOLD-Effekte zeigt sondern auch wirklich epileptogene Areale darstellt. Dafür wurde überprüft, ob hochauflösende EEGs im Vergleich zum Standard-EEG die Lokalisation von Spikearealen verbessern können und der Einfluss der Spikevariabilität auf die Konkordanz zwischen Spikeareal im EEG und der BOLD-Antwort im MREG ermittelt. Dabei zeigte sich eine Überlegenheit der hochauflösenden EEG-Montagen in der Lokalisation von Spikearealen, woraus in 6 Fällen eine bessere Übereinstimmung des Spikeareals mit der Topographie der BOLD-Antwort resultierte. Auch erwiesen sich Spikes von Spiketypen mit übereinstimmender BOLD-Antwort als wesentlich homogener als solche mit nicht übereinstimmender BOLD-Antwort, mit einem signifikanten Unterschied in der Variabilität der Spikes (p=0,002). Hochauflösende EEGs sind demnach für eine verbesserte Auswertung des MREG unumgänglich und eine hohe Variabilität zwischen den einzelnen Spikes scheint einen negativen Einfluss auf die MREG Ergebnisse zu haben. Einzelspikeanalysen, welche die hohe zeitliche Auflösung der MREG ermöglicht, könnten somit vielversprechend sein. Des Weiteren wurde untersucht inwieweit die positive BOLD-Antwort im MREG mit den gefundenen Foci anderer etablierter Bildgebungen übereinstimmt und ob weit ausgedehnte Spikeareale im EEG und weit ausgedehnte BOLD-Antworten im MRT miteinander korrelieren. Dies erbrachte eine hohe Übereinstimmung zwischen positivem BOLD und der gefundenen Läsion im MRT oder dem Hypometabolismus im PET, was die Hypothese unterstützt, dass die BOLD Antwort tatsächlich die irritative Zone und epileptogenen Areale darstellt. Zudem ergab sich ein eindeutiger Zusammenhang zwischen der Größe des Spikeareals im EEG und der Fläche der signifikant aktivierten Voxel im MREG (p=0.02), sowie der Anzahl der gefundenen aktivierten Cluster im MREG (p=0.03). Dies liefert einen weiteren Beweis dafür, dass weite BOLD Antworten nicht einfach nur Artefakte darstellen, sondern vermutlich das Netzwerk propagierender Spikes korrekt wiedergeben

Standort
Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
Umfang
Online-Ressource
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Dissertation, 2015

Schlagwort
Epilepsie
Anfall
Diagnostik
Patient
Elektrode
Hochauflösendes Verfahren
SPECT
Epilepsie

Ereignis
Veröffentlichung
(wo)
Freiburg
(wer)
Universität
(wann)
2015
Urheber
Beteiligte Personen und Organisationen

DOI
10.6094/UNIFR/10427
URN
urn:nbn:de:bsz:25-freidok-104276
Rechteinformation
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Letzte Aktualisierung
25.03.2025, 13:48 MEZ

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Objekttyp

  • Hochschulschrift

Beteiligte

Entstanden

  • 2015

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