Gemälde

Die Strickerin

Das stimmungsvolle Interieur, in dem eine junge Frau bei der Handarbeit geschildert wird, dokumentiert Urlaubs Auseinandersetzung mit der niederländischen Genremalerei und deren Frankfurter Epigonen wie z. B. Justus Juncker (vgl. IV-01205). Urlaub bevorzugte Darstellungen im Stil seiner eigenen Lebenswelt, die er in betont natürlicher Weise auffasste und oft mit einem sentimentalen, manchmal auch pikant-erotischen Einschlag versah. Dabei nahm er auch den Einfluss französischer Vorbilder auf, woraus eine gewisse Affinität zu den intimen Genreszenen von Georg Melchior Kraus resultiert. [...]. Die »Strickerin« trägt einen langen gelben Rock sowie ein breites Schultertuch mit bunter Bordüre. Sie wird in einem bürgerlich anmutenden Interieur vorgestellt, das durch einen Teetisch mit grüner Decke, Glasflasche und Trinkglas sowie zwei Gemälden an der Rückwand den Eindruck gediegenen Wohlstands erweckt; eine doppelte Haspel mit feinem hellblauem und weißem Garn zeugt von ihrem Fleiß. Analog zu derartigen Bildnissen schildert Urlaub in seinen Genreszenen häufig verschiedene gesellschaftliche Milieus mit liebevollem Blick auf die Einzelheiten, vom Alltagsleben eines herrschaftlichen Hauses (»Morgentoilette«, Historisches Museum Frankfurt a. M.) bis hin zum Wirken einfacher Handwerker (»Schuster« und »Schneider«, beide dat. 1798, Mittelrhein-Museum Koblenz). (Quelle: Maisak/Kölsch: Gemäldekatalog (2011), S. 337)
Provenienz: Aus dem Besitz von Robert Andreae, Frankfurt a. M.; davor in ungenanntem fränkischem Adelsbesitz (Händlerangabe). | Erworben 1997 von der Kunsthandlung J.P. Schneider jr., Frankfurt a.M.

Rechtewahrnehmung: Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum | Digitalisierung: Unbekannter Fotograf

Namensnennung - Nicht kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International

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Standort
Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum, Frankfurt am Main
Sammlung
Gemäldesammlung
Inventarnummer
IV-1997-001
Maße
20,8 x 16,7 cm
Material/Technik
Öl auf Eichenholz
Inschrift/Beschriftung
Bezeichnet links unten (unleserlich). Rückseitig auf der Tafel Klebezettel, bezeichnet: Georg Carl Urlaub"; Aufkleber, Eintrag: "6572 / G. C. Urlaub"; alter, bedruckter Klebezettel (weitgehend abgerissen); Aufschrift, blauer Stift: "[...] / Salon / Rückw. / rechts" (teils unleserlich)

Verwandtes Objekt und Literatur
Maisak, Petra / Kölsch, Gerhard, 2011: Die Gemälde : "... denn was wäre die Welt ohne Kunst?", Bestandskatalog, Frankfurt am Main, Kat. 422, S. 337

Bezug (was)
Malerei
Genre
Interieur

Ereignis
Herstellung
(wer)
(wann)
1799 (?)
(Beschreibung)
Gemalt

Rechteinformation
Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum
Letzte Aktualisierung
05.03.2025, 11:42 MEZ

Datenpartner

Dieses Objekt wird bereitgestellt von:
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Objekttyp

  • Gemälde

Beteiligte

Entstanden

  • 1799 (?)

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