Bestand
Revierverwaltung Hermersberg (Bestand)
Inhalt und Bewertung
Seit 1806 unterstand das Revier Hermersberg einer gemeinschaftlichen Verwaltung von Hohenlohe-Oehringen und Hohenlohe-Kirchberg, bis es 1861 ganz an Hohenlohe-Oehringen fiel und in die zweistufige hohenlohe-oehringische Forstverwaltung eingegliedert wurde. Zwar reichen die Unterlagen nur bis 1927, doch das Revier und die Revierverwaltung Hermersberg existierten noch in den 60er Jahren.
Gliederung: 1. Allgemeines; 2. Schriftwechsel der Revierverwaltung Hermersberg mit übergeordneten Einrichtungen; 3. Dekrete und Verordnungen für die Revierverwaltung Hermersberg; 4. Einrichtung der Verwaltung und Waldungen; 5. Holzverkauf, -abgabe und -nutzung; 6. Forstgeld; 7. Wege, Holzabfuhrwege, Überfahrtrechte; 8. Jagd; 9. Forst- und Jagdgerichtsbarkeit; 10. Unterlagen des Revierförsters Bach über Schloss Weißbach.
1. Vorwort: Das Revier Hermersberg war nicht von Anfang an voll in die hohenlohe-oehringische Forstverwaltung integriert. Seit 1806 wurde es vielmehr gemeinschaftlich durch Hohenlohe-Oehringen und Hohenlohe-Kirchberg verwaltet. Als die Linie Hohenlohe-Kirchberg 1861 ausstarb, kamen infolge der Teilung mit Hohenlohe-Langenburg die Hermersberger Besitzungen und Rechte vollständig an Hohenlohe-Oehringen. Seit der 1609 durch Graf Wolfgang II. testamentarisch verfügten Besitzgemeinschaft der hohenlohe-neuensteinischen Linien an Hermersberg war damit der Hermersberger Besitz erstmals wieder in einer Hand vereint. Die Revierverwaltung Hermersberg war seither voll in die zweistufige hohenlohe-oehringische Forstverwaltung integriert. Das Hermersberger Revier unterstand also zunächst der Aufsicht beider Domänenkanzleien in Kirchberg und Öhringen. Der Wildmeister und die beiden Forstknechte wurden von Hohenlohe-Kirchberg und Hohenlohe-Ohringen gestellt. Seit 1861, mit dem vollständigen Übergang an Hohenlohe-Oehringen, war die Revierverwaltung Hermersberg dem Referenten für das Forstwesen in der Domänenkanzlei Öhringen unterstellt. Unter Revierförster Fach wurden zwischen 1881 und 1895 die Reviere Hermersberg und Crispenhofen vereinigt und von Hermersberg aus verwaltet. Obgleich die im Bestand befindlichen Unterlagen nur bis 1927 reichen, existierte das Revier Hermersberg noch in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Die Leitung des Reviers oblag dem Wildmeister. Der Titel deutet an, dass in der Zeit der Besitzgemeinschaft die Ausübung der Jagd das Entscheidende war. Seit Jahrhunderten hatte Schloss Hermersberg als gemeinschaftliches hohenlohe-neuensteinisches Jagdschloss fungiert. Um die Mitte des Jahrhunderts setzte sich die Bezeichnung "Revierförster" durch, die auch bei den übrigen hohenlohe-oehringischen Revierverwaltungen gängig war. Wildmeister war seit 1803 Christian Pfaff, dem 1812 Ernst Leffer folgte. 1825 wurde Louis Pfaff, Sohn des Christian Pfaff, Nachfolger, der 30 Jahre lang das Geschick des Reviers bestimmte. Revierförster Ernst Kirchner aus Oberhof folgte ihm 1855 als "Revierförster". Hiernach versahen Kinzy (1863 bis 1864), Johannes Fach (1864 bis 1895), Scheufler (1895 bis 1923) und Johann Bach (seit 1923, vorher Forstwart im Revier Hermersberg) das Amt. Bach trug seit 1939 zeitweise den Titel "Privat-Oberförster". Nach 40jähriger Tätigkeit im Revier Hermersberg wurde er 1950 pensioniert. Den Wildmeistern bzw. Revierförstern waren Forst"knechte", Forst"gehilfen" bzw. Forst"warte" zur Seite gestellt. Wie in anderen hohenlohe-oehringischen Revierverwaltungen scheint auch der Revierförster von Hermersberg seit dem endenden 19. Jahrhundert in die Lokalverwaltung einbezogen worden zu sein (vgl. Bü 13 und 14 bezüglich Ingelfinger Schloss, Bü 111 bis 116 Schloss Weißbach). Der Bestand enthält einige Unterlagen kirchbergischer Provenienz, die nach 1861 in die Öhringer Überlieferung gelangt sein müssen, weitere sind im Archiv Kirchberg denkbar. Eine größere Menge konnte aber nicht festgestellt werden. Die Unterlagen des vorliegenden Bestandes wurden im Zusammenhang mit der Bearbeitung der noch unerschlossenen Akten des Archivs Öhringen nach 1806 seit dem Jahr 2000 durch den Unterzeichnenden erschlossen. 2005 wurde der Bestand formiert und die Arbeiten weitgehend abgeschlossen. Der Bestand erhielt die Bezeichnung "Oe 127 Revierverwaltung Hermersberg". Er umfasst 117 Bü in 0,9 lfd.m. Die Laufzeit reicht von 1814 bis 1927. Neuenstein, im Januar 2006 Dr. Schiffer
2. Hinweis: Im vorliegenden Online-Findmittel fehlen einige Titelaufnahmen zu Archivalien aus dem 20. Jahrhundert, die derzeit noch nicht uneingeschränkt benutzbar sind. Im Hohenlohe-Zentralarchiv befindet sich ein vollständiges Findbuch, das auch die noch nicht frei zugänglichen Archiveinheiten erschließt. Neuenstein, im Februar 2006 Dr. Schiffer
- Bestandssignatur
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein, Oe 127
- Umfang
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117 Bü (0,9 lfd. m)
- Kontext
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein (Archivtektonik) >> Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein >> Archiv Öhringen >> Zentrale Verwaltungen nach der Mediatisierung
- Bestandslaufzeit
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1814-1927
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Rechteinformation
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Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
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25.02.2022, 08:54 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1814-1927