Hochschulschrift
Qualitätszirkel in der Sekundärprävention nach Schlaganfall : eine kontrollierte Interventionsstudie
Zusammenfassung: Hintergrund/Ziele: In der vorliegenden kontrollierten Interventionsstudie wurde der Effekt der Qualitätszirkelarbeit auf die hausärztliche Sekundärprävention nach Schlaganfall untersucht. Methoden: Es wurden 212 Patienten aus vier Akutkrankenhäusern im Südschwarzwald nach einem ersten Schlaganfall im Zeitraum 15.11.2000-31.3.2002 für die Studie rekrutiert. Ein Teil der betreuenden Hausärzte nahm zwischen März 2002 und März 2003 an Qualitätszirkeln teil, die sich mit der Sekundärprävention nach Schlaganfall beschäftigten. Die Zuteilung der Hausärzte zur Interventions- bzw. Kontrollgruppe erfolgte nach dem Ort der Praxis. Die Versorgungsqualität der Patienten wurde an Hand vorher entwickelter Qualitätsindikatoren beurteilt. Insgesamt wurden die Daten von 126 Patienten ausgewertet. Der statistische Vergleich erfolgte mit dem exakten Vierfeldertest nach Fisher, dem t-Test für ungepaarte Vergleiche, dem McNemar-Test und multiplen Mittelwertvergleichen (p < 0,05). Ergebnisse: 75 Patienten wurden der Interventionsgruppe zugeteilt und von 36 Hausärzten betreut. Die 51 Patienten der Kontrollgruppe wurden von 25 Hausärzten betreut. Die beiden Gruppen waren in der Summe aller Merkmale vergleichbar, zeigten aber Unterschiede in der Häufigkeit bestimmter Komorbiditäten. Statistisch signifikante Unterschiede konnten nur für die Einstellung des INR bei Antikoagulation und die Behandlungsqualität des wichtigen Risikofaktors Hypertonie nachgewiesen werden. Der Anteil der antihypertensiv behandelten Patienten, bei denen jährlich Blutdruckkontrollen vorgenommen wurden, stieg in der Interventionsgruppe nach Interventionsbeginn an. In der Kontrollgruppe wurde dies nicht beobachtet. Jedoch wurden in der Interventionsgruppe nach Interventionsbeginn Blutdruckerhöhungen bei Patienten mit arterieller Hypertonie seltener adäquat nachuntersucht als vorher. In der Kontrollgruppe war keine Veränderung zu verzeichnen. Schlussfolgerungen: Eindeutige systematische Effekte der Qualitätszirkelarbeit auf die hausärztliche Sekundärprävention nach Schlaganfall konnten an dem untersuchten Hausarztkollektiv nicht belegt werden
Zusammenfassung: Background: We studied the effect of quality circles on the secondary prevention of stroke with a controlled interventional study in primary care. Methods: 212 patients, who were treated for first stroke between 11/15/2000 and 03/31/2002 in four hospitals in the southern Black Forrest were studied. A part of their primary care physicians participated between March 2002 and March 2003 in quality circle work on the issue in question. Physicians were allocated to intervention (quality circles) or control (no quality circles) based on the site of their practice. The quality of care was determined using 15 quality indicators. In total, data of 126 patients were evaluated. Statistical comparisons were done (where appropriate) with the exact test of Fisher, the t-test for unpaired comparisons, the McNemar-test, and testing for significant differences (p<0,05). Results: 75 patients in the intervention group were treated by 36 physicians, whereas 51 control patients were treated by 25 physicians. At baseline, both groups were comparable with the exception of the frequency of three relevant comorbid diagnoses (hypertension, diabetes, CHD). After start of quality circles, the groups differed with respect to four quality indicators. Physians of the intervention group better adjusted INR in patients with anticoagulative medication than the physians of the control group (p<0,001). The fraction of patients (treated with antihypertensive medication) receiving yearly blood pressure control increased in intervention but not in control. (p<0,05). However, in the intervention group blood pressure elevations in hypertensive patients were less frequently controlled than before. No change was recorded in the control group (p=0,025). In addition, the diagnosis "Hypertension" was more often clearly documented in the charts of control group than in those of the intervention group (p=0,014). Conclusions: We were unable to demonstrate clear systematic effects of quality circles on the secondary prevention of stroke by primary care physician
- Location
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Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
- Extent
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Online-Ressource
- Language
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Deutsch
- Notes
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Universität Freiburg, Dissertation, 2006
- Keyword
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Schlaganfall
Intervention
Sekundärprävention
Qualitätszirkel
Hausarzt
Patient
Qualitätszirkel
Schlaganfall
Hausarzt
Sekundärprävention
Online-Ressource
Hirnkrankheit
Neuropsychiatrie
Nervenkrankheit
- Event
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Veröffentlichung
- (where)
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Freiburg
- (who)
-
Universität
- (when)
-
2015
- Creator
- Contributor
- URN
-
urn:nbn:de:bsz:25-opus-99829
- Rights
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Der Zugriff auf das Objekt ist unbeschränkt möglich.
- Last update
-
25.03.2025, 1:43 PM CET
Data provider
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Object type
- Hochschulschrift
Associated
- Mols, Vera
- Niebling, Wilhelm
- Universität
Time of origin
- 2015