AV-Materialien
Patienten müssen zu lange warten - Notärzte: Jede Minute zählt!
In Baden-Württemberg müssen Notärzte in maximal 15 Minuten am Einsatzort sein. Doch nach einer Umfrage des Sozialministeriums wird diese Frist in vielen Landkreisen nicht eingehalten.
Im Ernstfall zählt jede Minute. Je länger der Arzt braucht, desto mehr Patienten sterben. Der Bundesverband der Notärzte (BAND) schätzt, dass etwa 5-10% der Todesfälle vermieden werden könnten, wenn der Notarzt eher am Einsatzort wäre.
Tragische Konsequenzen
LÄNDERSACHE spricht mit dem Ehepaar Schwing aus Stuttgart. Deren 25 jährige Tochter ist vor drei Jahren beim Einkaufsbummel mit der Mutter zusammengebrochen. Zwar kamen nach 15 Minuten die Rettungssanitäter. Der gerufene Notarzt aber traf noch mal rund 15 Minuten später ein. Die junge Frau hatte einen Herzfehler und verstarb auf der Intensivstation.
Zu wenig Notärzte auf dem Dorf
Besonders auf dem Land droht in Baden-Württemberg ein Mangel an Notärzten. Für Einsätze des Rettungsdienstes abseits der Ballungsräume stehen nach Angaben der Landesärztekammer immer weniger Mediziner bereit. Der anstrengende und verantwortungsvolle Dienst sei unterbezahlt und deswegen unattraktiv, so die Kammer.
Weite Anfahrtswege
Neben einem Notarzt-Mangel gibt es weitere Gründe für das verspätete Eintreffen der Patienten in der Klinik, vor allem im ländlichen Raum: Wegen der Gesundheitsreformen der vergangenen Jahre wurde die Zahl der Akut-Krankenhäuser und der Notarzt-Standorte reduziert. Und: wegen der Spezialisierung vieler Kliniken seien die Anfahrtswege zu den Notaufnahmen länger, so der Bundesverband der Notärzte.
Kein Einzelfall
Das Überschreiten der Hilfsfrist ist ein bundesweites Problem: nach neuesten Zahlen des Deutschen Rettungsdienstes trafen in Bundesdurchschnitt 95 Prozent der Notfallärzte erst nach rund 25 Minuten ein. 2001 waren es 22 Minuten. Dass es heute drei Minute länger dauert, bis der Arzt beim Patienten ist, führt der Bundesverband der Notärzte (BAND) auf Einsparungen im Gesundheitswesen zurück.
Was ist zu tun?
Die im Land zuständige Ministerin sieht das Problem. Mit besserer Bezahlung der Notärzte, Kooperation mit Arztpraxen und klarer Einsatz-Organisation will Sozialministerin Monika Stolz (CDU) gegensteuern. In LÄNDERSACHE wird sie ihren Maßnahmen-Katalog zusammen mit Ärzten und AOK-Vertretern diskutieren.
- Archivaliensignatur
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, R 4/019 R080013/101
- Umfang
-
0:20:00; 0'20
- Kontext
-
Fernsehsendungen von SWR Fernsehen aus dem Jahre 2008 >> Unterlagen
- Bestand
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, R 4/019 Fernsehsendungen von SWR Fernsehen aus dem Jahre 2008
- Indexbegriff Sache
-
Arzt; Landarzt
Arzt; Notarzt
Patient
- Indexbegriff Person
-
Brötel, Achim; Jurist, Politiker, 1963-
Brown, Allan
Dirks, Burkhard
Hoberg, Rolf; Betriebswirt, 1947-
Holzwarth, Hartmut; Kommunalpolitiker, Bürgermeister, Oberbürgermeister, 1969-
Lanig, Urban
Lunkenheimer, Ulrich
Menz, Lorenz; Jurist, Politiker, Staatssekretär, 1935-
Oberglock, Ingrid
Romen, Werner
Schwing, Eva-Maria
Schwing, Friedrich
Stolz, Monika; Ärztin, Politikerin, Staatssekretärin, Ministerin, Abgeordnete, 1951-
Thimm, Guido
Willfahrt, Walter
- Indexbegriff Ort
-
Bad Wildbad CW
Creglingen TBB
Neckar-Odenwald-Kreis MOS Landkreis
- Laufzeit
-
3. April 2008
- Weitere Objektseiten
- Rechteinformation
-
Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
-
20.01.2023, 16:52 MEZ
Datenpartner
Landesarchiv Baden-Württemberg. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- AV-Materialien
Entstanden
- 3. April 2008